Die vorgelegte Arbeit analysiert die komplexe und facettenreiche Figur des Rennewart in Wolframs von Eschenbach „Willehalm“.
Im Fokus der Untersuchung steht Rennewarts Entwicklung, seine heidnische Abstammung und seine ambivalente Natur zwischen höfischer und nicht-höfischer Sphäre. Besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle seiner Waffenwahl – von roher körperlicher Gewalt über die symbolträchtige Stange bis hin zum ritterlichen Schwert. Diese Waffen dienen mutmaßlich als Vorausdeutungen und Verknüpfungen in Rennewarts Entwicklungsprozess und bedürfen daher gesonderter Aufmerksamkeit.
Die Arbeit stützt sich auf die Theorie der Dingbetrachtungen, eine Forschungsrichtung, die durch den Material Turn in der Germanistik an Bedeutung gewonnen hat. Während bereits mehrere Studien und Monographien zu Objekten in mittelalterlichen Texten erschienen sind, fehlt eine detaillierte Betrachtung im Kontext des „Willehalm“. Diese Arbeit schließt diese Lücke und ergänzt die bestehende Forschung zur Figur des Rennewart, die bereits in mehreren Monographien und zahlreichen kürzeren Beiträgen behandelt wurde, durch die Analyse der Dingtheorie und der symbolischen Bedeutung von Rennewarts Waffen.
Inhaltsverzeichnis
- Wolframs Rennewart: Eine wandelbare Figur
- Das Verhältnis von Figuren zu ihren Objekten: Dinge und Agency.….…...….….….………..
- Rennewarts Entwicklung und seine Waffen
- Rennewarts Abstammung und sein Leben in lekerie unter König Ludwig...
- Das Ausrüsten mit der Stange: Eine heidnische Schwertleite?
- Herausfordernde Integration in die höfische Gesellschaft
- Kampfeswille und Ritterschaft.
- Schlussbetrachtungen: Von der stangen zum swert
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie analysiert die Entwicklung des Rennewart im Willehalm Wolframs von Eschenbach. Sie verfolgt die Transformation von einem heidnischen küchenvar zu einem Helden, der maßgeblich am Sieg der Christen beteiligt ist.
- Rennewarts heidnische Abstammung und seine Andersartigkeit
- Seine ambivalente Position zwischen höfischer und nicht-höfischer Sphäre
- Die Rolle seiner Waffenwahl in seiner Entwicklung
- Rennewarts Integration in die christliche Ritterschaft
- Die Bedeutung der Dingbetrachtung für das Verständnis von Figuren und Objekten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Wolframs Rennewart: Eine wandelbare Figur: Dieses Kapitel beleuchtet die Vielschichtigkeit der Figur Rennewart und stellt die verschiedenen Interpretationen der Forschung zu seiner ambivalenten Natur dar. Es wird seine anfängliche Position als küchenvar unter König Ludwig vorgestellt und seine Entwicklung anhand ausgewählter Textstellen nachvollzogen.
- Kapitel 2: Das Verhältnis von Figuren zu ihren Objekten: Dinge und Agency: Kapitel 2 thematisiert die Bedeutung von Objekten in mittelalterlichen Texten und erläutert den Ansatz der Dingbetrachtung. Dabei wird auf die Theorie der Agency und ihre Relevanz für das Verständnis von Figuren und ihren Beziehungen zu Objekten eingegangen.
- Kapitel 3: Rennewarts Entwicklung und seine Waffen: Kapitel 3 widmet sich der Analyse von Rennewarts Entwicklung im Kontext seiner Waffenwahl. Es untersucht seine heidnische Abstammung und die Herausforderungen seiner Integration in die höfische Gesellschaft. Die Rolle der stange als symbolträchtige Waffe wird beleuchtet und es wird erörtert, wie Rennewart schließlich als erprobter Kämpfer mit dem Schwert in den Bereich des Höfischen integriert wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Figur des Rennewart im Willehalm Wolframs von Eschenbach, seine Entwicklung, seine Waffen, die Dingbetrachtung, die Agency von Objekten, die heidnische Abstammung, die Integration in die höfische Gesellschaft und die christliche Ritterschaft.
- Arbeit zitieren
- Tom Hackbarth (Autor:in), 2024, Rennewarts Entwicklung und die Wahl seiner Waffen im "Willehalm" Wolframs von Eschenbach, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1488943