Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Anomietheorie in der Kriminologie. In Causes of Delinquency veröffentlichte Hirschi 1961 eine Studie, in der er die Diskrepanz von aspiration, also das, was man will, und expectations, also der Erwartung diese Ziele zu erreichen, als Operationalisierung zur Messung von strain verwendete, und anhand dieser Studie aufzeigte, dass die bis dahin herrschenden Anomie- oder Straintheorien keine empirische Bestätigung erfahren konnten. Hierauf folgten zahlreiche weitere Studien zur Anomietheorie, die sich dieser oder ähnlicher Methoden bedienten, die jedoch auch versagten, die Anomietheorie anhand empirischer Daten zu unterstützen und stattdessen in ihren Ergebnissen die Bestätigung für andere Theorien, vor allem für die Kontrolltheorie, sahen. Statt die Anomietheorie jedoch aufzugeben, gehen einige Autoren davon aus, dass die fehlende empirische Unterstützung weniger in der Theorie selbst, sondern in der fehlerhaften Operationalisierung von strain begründet liegt. In diesem Zusammenhang wäre zum Beispiel auch zu fragen, ob eine Differenz von Zielen und Erwartungen bei den meisten (delinquenten) Menschen überhaupt vorliegt, oder die gesetzten Ziele lediglich die positivste mögliche Erwartung darstellen . Inwieweit aspiration und expectation nützliche Variablen zur Untersuchung von Straintheorien sind, und welche Bedeutung sie außerhalb dieser in anderen Theorien haben, soll im Folgenden dargestellt werden. Außerdem soll ein Vergleich mit anderen Formen der Operationalisierung zeigen, ob die Ursache für die fehlende empirische Unterstützung tatsächlich darin liegt, dass diese Form der Operationalisierung ungeeignet ist, oder es an der Anomietheorie selbst oder ihrer Interpretation durch andere liegt, dass bisher kaum Studien einen Beleg für diese Theorie liefern konnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- aspiration und expectation in kriminologischen Theorien.
- Studien zur Wirkung von aspiration und expectation in der Anomietheorie
- Untersuchung der Anomietheorie anhand von Individualdaten
- Analyse von Allen Liska.
- Probleme bei der Messung von strain anhand von aspiration und expectation
- Überprüfte Hypothesen.
- Ergebnis der Untersuchung von Allen Liska...
- Kritik an Liska ….....
- Analyse von Farnworth und Leiber
- Unterschiede zur Untersuchung von Liska
- Ergebnis der Untersuchung Farnworth und Leiber.....
- Kritik an Farnworth und Leiber.
- Gesamtbetrachtung der beiden Studien – Wirkung der „Epoche“ auf die Ergebnisse.
- Fazit über die Nützlichkeit der Operationalisierung von strain anhand von aspiration und expectation
- theoretische Probleme bei der Operationalisierung als ,,aspiration-expectation-gap"
- Alternative Formen der Operationalisierung.......
- Bedeutung der Ergebnisse für die Anomietheorie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Operationalisierung von "strain" als "aspiration-expectation-gap" im Kontext der Anomietheorie. Sie analysiert die Gültigkeit dieser Operationalisierung anhand von Studien, die die Beziehung zwischen Aspirationen, Erwartungen und Kriminalität untersuchen.
- Die Eignung der "aspiration-expectation-gap" als Messgröße für "strain" in der Anomietheorie
- Die methodischen Herausforderungen bei der Messung von Aspirationen und Erwartungen
- Die empirischen Ergebnisse von Studien, die "strain" anhand von "aspiration-expectation-gap" untersuchen
- Die Bedeutung der "Epoche" für die Ergebnisse von Studien zur Anomietheorie
- Alternative Ansätze zur Operationalisierung von "strain"
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert die Relevanz der Operationalisierung von "strain" in der Anomietheorie.
- aspiration und expectation in kriminologischen Theorien.: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle von Aspirationen und Erwartungen in verschiedenen kriminologischen Theorien und deren Bezug zur Anomietheorie.
- Studien zur Wirkung von aspiration und expectation in der Anomietheorie: Dieses Kapitel analysiert Studien, die die Auswirkungen von Aspirationen und Erwartungen auf Kriminalität untersuchen. Es behandelt die methodischen Herausforderungen der Studien und deren Ergebnisse.
- Fazit über die Nützlichkeit der Operationalisierung von strain anhand von aspiration und expectation: Dieses Kapitel diskutiert die Nützlichkeit der "aspiration-expectation-gap" als Operationalisierung von "strain" in der Anomietheorie und beleuchtet alternative Ansätze.
- Bedeutung der Ergebnisse für die Anomietheorie: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung der Ergebnisse für die Weiterentwicklung der Anomietheorie und deren Implikationen für die Kriminalitätsforschung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen der Anomietheorie, insbesondere "strain", "aspiration-expectation-gap", "kriminelles Verhalten", "Anomie", "soziale Ungleichheit" und "methodische Herausforderungen".
- Arbeit zitieren
- Dennis Häbel-Dziubek (Autor:in), 2015, Die Operationalisierung von strain als „aspiration-expectation-gap“ in der Kriminologie, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1485255