Der Mensch ist ein neugieriges Wesen. Unermüdlich versucht er, immer mehr Wissen zu erlangen. Allerdings scheitert er bereits an grundlegenden Fragen: Gibt es die Welt? Existiert Gott? Was sind wir?
René Descartes befasste sich schon 1641/42 in seinen „Meditationen über die Erste Philosophie“ mit der Frage, was wir sicher wissen können. Der Weg zu sicheren Wahrheiten besteht für ihn darin, alles zu bezweifeln, das irgendwie bezweifelbar ist. Außerdem möchte er Gott mit rationalen statt theologischen Argumenten beweisen. Dabei verfolgt er verschiedene Zwecke, von denen für diesen Essay besonders zwei bedeutsam sind: Einerseits den Nachweis, dass Gott existiere, andererseits die Errichtung einer sicheren Grundlage, auf die unser Wissen gestützt werden kann. Die Gottesbeweise fungieren dabei als eine Art Flaschenhals: Nur durch sie (beziehungsweise durch Gott) gelangt Descartes von Wissen über sich selbst zu Wissen über die Welt.
In diesem Essay wird argumentiert, dass dieser Flaschenhals Descartes’ eigener Methode, dem kartesischen Zweifel, nicht gerecht wird und das Projekt, über den Zweifel zu unbezweifelbaren Wahrheiten über die Welt zu gelangen, daher zu hinterfragen ist. Dabei wird folgendermaßen vorgegangen: Zunächst wird eine Einführung in den kartesischen Zweifel gegeben. Der darauffolgende Abschnitt legt dar, warum der Gottesbeweis Descartes‘ eigenen Ansprüchen nicht genügt. Zuletzt folgt ein Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Zweifel als Methode
- Sinnestäuschungsargument
- Traumargumet
- Dämonargument
- Der Zweifel in den Gottesbeweisen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit der Frage, ob René Descartes' Gottesbeweise mit seinem methodischen Zweifel kompatibel sind. Descartes wollte mit seinen "Meditationen über die Erste Philosophie" herausfinden, was wir sicher wissen können. Seine Methode bestand darin, alles zu bezweifeln, was irgendwie bezweifelbar ist, um so zu sicheren Wahrheiten zu gelangen. Der Essay argumentiert, dass der Gottesbeweis Descartes' eigener Methode, dem kartesischen Zweifel, nicht gerecht wird.
- Analyse des kartesischen Zweifels
- Bewertung der Gottesbeweise im Kontext des Zweifels
- Zusammenhang zwischen Wissen über sich selbst und Wissen über die Welt
- Kritik der Beweiskraft der Gottesbeweise
- Die Rolle Gottes in der Konstruktion von Wissen
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Der Essay stellt die Frage nach der Kompatibilität von Descartes' Gottesbeweisen mit seiner Methode des methodischen Zweifels. Er beschreibt Descartes' Ziel, sichere Wahrheiten zu finden und die Rolle der Gottesbeweise in diesem Prozess.
Zweifel als Methode
Dieses Kapitel erklärt Descartes' methodischen Zweifel, der in drei Schritten erfolgt. Zuerst bezweifelt Descartes Wahrnehmungen aus nicht-idealen Umständen, dann Wahrnehmungen aus idealen Umständen und schließlich logische Urteile. Dieser Zweifel soll zur Grundlage für sicheres Wissen führen.
Der Zweifel in den Gottesbeweisen
Dieser Abschnitt analysiert, warum der Gottesbeweis Descartes' eigenen Ansprüchen nicht genügt. Er zeigt auf, dass Descartes' Zweifel den Gottesbeweis untergräbt, da dieser nicht unabhängig von sämtlichen Zweifeln bewiesen werden kann.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe des Essays sind: kartesischer Zweifel, Gottesbeweise, methodische Skepsis, sichere Wahrheiten, Sinnestäuschung, Traumargument, Dämonargument, rationale Argumentation, theologische Argumentation, Wissen über sich selbst, Wissen über die Welt.
- Arbeit zitieren
- Jens Fröhlich (Autor:in), 2023, Sind Descartes' Gottesbeweise mit seinem methodischen Zweifel kompatibel?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1485061