Im Jahre 1895, im Alter von 76 Jahren, begann Theodor Fontane seinen letzten Roman zu schreiben, an dem er runde zwei Jahre arbeitete und der 1899 erstmalig in Buchform herausgegeben wurde. Benannt ist er nach einem Dorf und einem See an der heutigen Grenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, der Stechlin. Fontane selbst charakterisiert sein Werk recht zurückhaltend. So schrieb er an den Redakteur der Zeitung „Über Land und Meer“ im Juni 1897: „Zum Schluß stirbt ein Alter und zwei Junge heiraten sich, - das ist so ziemlich alles was auf 500 Seiten geschieht“.
Doch ist Fontanes Werk weitaus komplexer.
Mit den Worten von Stefan Neuhaus: „Es dürfte wohl kaum ein zweites literarisches Werk geben, das so widersprüchlich interpretiert wurde wie Fontanes letzter Roman“. Hierin liegt auch meine persönliche Schreibmotivation. Die Ergründung der Symbolik und der Motive im Stechlin, eingebettet in den auslaufenden deutschen Realismus des 19. Jahrhunderts. Dies ist gleichzeitig auch der Anspruch den diese Arbeit zu erfüllen sucht. Ziel ist es zum Einen, ein allgemeines Verständnis von Theodor Fontane und seinem Buch der Stechlin zu vermitteln. Zum Anderen soll das Buch in Hinsicht inhärenten Symbolen und Motiven untersucht werden. Unter anderem wird sich mit dem Stechlinsee und der Farbe rot beschäftigt, welche überragenden Anteil an der Einmaligkeit des Werkes Fontanes haben.
Mittels der relevanten Daten der Vita Fontanes und den entstehungsgeschichtlichen Hintergründen des Romans soll in einem ersten Schritt ein Bild des Buches gezeichnet und mit einer kurzen inhaltlichen Widergabe hinterlegt werden. Darauf aufbauend erfolgt eine kurze theoretische Exkursion in die Bedeutung von Realismus, die Begriffe Motiv und Symbol werden geklärt. Damit soll ein Vorwissen geschaffen werden, das es ermöglicht, diese Phänomene und zeitgeschichtlichen Strömungen im Werk nachzuweisen und ihre Bedeutung argumentativ herauszustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeines
- Zu Fontanes Vita und dem geschichtlichen Hintergrund
- Inhalt „der Stechlin“
- Konzept Realismus
- Begriffsklärung Symbol und Motiv
- Symbolik und Motivation
- Die rote Revolution
- Der rollende und grollende See
- „Melusine? Hören Sie, Rex, das lässt aber tief blicken“
- Der ewige Kreislauf
- Fazit
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Ergründung der Symbolik und der Motive in Theodor Fontanes Roman „Der Stechlin“, eingebettet in den auslaufenden deutschen Realismus des 19. Jahrhunderts. Sie strebt zum einen danach, ein allgemeines Verständnis von Theodor Fontane und seinem Werk zu vermitteln. Zum anderen soll das Buch in Hinsicht auf seine inhärenten Symbole und Motive untersucht werden. Unter anderem werden der Stechlinsee und die Farbe Rot beleuchtet, die einen überragenden Anteil an der Einmaligkeit des Werkes Fontanes haben.
- Analyse der Symbolik und der Motive im Roman „Der Stechlin“
- Einbettung des Romans in den Kontext des auslaufenden deutschen Realismus
- Untersuchung der Bedeutung des Stechlinsees als Symbol
- Interpretation der Rolle der Farbe Rot im Roman
- Vermittlung eines allgemeinen Verständnisses von Theodor Fontane und seinem Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Roman „Der Stechlin“ als Fontanes letztes Werk vor und beleuchtet dessen Entstehung und Rezeption. Sie führt den Leser in die Thematik der Symbolik und der Motive im Roman ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit.
Der Abschnitt „Allgemeines“ befasst sich mit Fontanes Vita und dem geschichtlichen Hintergrund des Romans. Er zeichnet ein Bild des Buches und beleuchtet die politische und soziale Situation des 19. Jahrhunderts, in der der Roman spielt.
Das Kapitel „Inhalt „der Stechlin““ gibt eine kurze Zusammenfassung der Handlung des Romans und stellt die wichtigsten Figuren und Orte vor. Es zeigt den Konflikt zwischen Tradition und Moderne auf, der sich durch den gesamten Roman zieht.
Das Kapitel „Konzept Realismus“ beschäftigt sich mit dem literarischen Konzept des Realismus und erläutert die Begriffe „Motiv“ und „Symbol“ im Kontext der Literaturwissenschaft.
Der Abschnitt „Symbolik und Motivation“ analysiert zwei wichtige Symbole im Roman: die rote Revolution und den Stechlinsee. Er zeigt die Bedeutung dieser Symbole für die Interpretation des Romans auf.
Das Kapitel „„Melusine? Hören Sie, Rex, das lässt aber tief blicken““ befasst sich mit der Figur der Melusine und dem Motiv des ewigen Kreislaufs, der im Roman eine wichtige Rolle spielt.
Schlüsselwörter
Theodor Fontane, „Der Stechlin“, Realismus, Symbolik, Motiv, Stechlinsee, rote Revolution, Melusine, ewiger Kreislauf, Tradition, Moderne, 19. Jahrhundert, Deutschland, Brandenburg.
- Arbeit zitieren
- Lars Donner (Autor:in), 2009, Theodor Fontane, Motiv und Symbol in "der Stechlin", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/148037