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Hausarbeit, 2009
18 Seiten, Note: 85%
1. Einleitung
2. Die Grundlagen
2.1. Das Team
2.2. Die Gruppe
2.3. Gegenüberstellung Team – Gruppe
2.4. Die Rolle des Teamleiters
2.4.1. Die Notwendigkeit des Teamleiters
2.4.2. Die Auswahl des Teamleiters
2.4.3. Kompetenzen des Teamleiters
2.4.4. Aufgaben des Teamleiters
3. Teamentwicklung
3.1. Begriffserklärung
3.2. Die Ziele
3.3. Die Effekte für das Unternehmen
3.4. Die Effekte für den Mitarbeiter
3.5. Anlässe für Teamentwicklung
4. Maßnahmen des Teamleiters in der Teamentwicklung
4.1. Zusammensetzung des Teams
4.2. Persönlichkeitstheorie nach Belbin
4.2.1. Die Beschreibung der Theorie
4.2.2. Umsetzung in die Praxis
4.3. Größe des Teams
4.4. Die Kohäsion
4.5. Die Rolle der Kommunikation im Team
5. Die Phasen der Teamentwicklung nach Bruce W. Tuckman
5.1. Das Modell
5.2. Die Formierungsphase
5.3. Die Konfliktphase
5.4. Die Regelphase
5.5. Die Arbeitsphase
5.6. Die Auflösungsphase
5.7. Schlussbetrachtung der Phasen der Teamentwicklung nach Bruce W. Tuckman
6. Mein Fazit
„Es ist nicht gut, daß der Mensch alleine sei, und besonders nicht, daß er alleine arbeite; vielmehr
bedarf er der Teilnahme und Anregung, wenn etwas gelingen soll.“[1]
Johann Wolfgang von Goethes Zitat lässt sich entnehmen, dass der Mensch nur dann seine Aufgaben bewilligen kann, wenn er sie im Team löst. Doch reicht es aus, ein Team aus beliebigen Mitarbeitern zusammenzustellen und ihnen eine Aufgabe zu geben? Oft lösen die Mitarbeiter die Aufgaben für sich alleine und es findet kein Austausch innerhalb der Gruppe statt. Somit werden die Erfahrungen und das Wissen der weiteren Teilnehmer nicht für die Aufgabe und das Vorankommen des Teams genutzt und es entsteht kein Zusammenhalt innerhalb des Teams (Kohäsion). Goethe beschreibt, dass der Mensch Anregung und Teilnahme benötigt. Dies ist durch die Methode der Teamentwicklung möglich. Eine Gruppe aus unterschiedlichen Teilnehmern entwickelt sich durch Teamentwicklungsmaßnahmen zu einem Team, welches effektiv und im Gruppenzusammenhalt auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet.
Die folgende Hausarbeit hat das Ziel, diese Methode vorzustellen, wobei die Rolle des Teamleiters im Fokus steht. Es werden die Fragen nach der Notwendigkeit, der Auswahl, den Kompetenzen und insbesondere der Aufgaben des Teamleiters beantwortet.
Beginnen werden diese Ausführungen mit Definitionen zu den Begriffen der Gruppe und des Teams, da hierdurch ein besseres Verständnis der nachfolgenden Ausarbeitungen gewährleistet ist. Um die Unterschiede hervorzuheben wird eine Gegenüberstellung der beiden Begriffe folgen. Des Weiteren wird die Notwendigkeit des Teamleiters erörtert. Im Anschluss daran werden die Auswahlmöglichkeiten nach dem optimalen Teamleiter, sowie die Kompetenzen und Fähigkeiten und die Aufgaben eines qualifizierten Teamleiters aufgeführt.
Als nächstes wird der Begriff „Teamentwicklung“ erläutert, sowie die Ziele, die Effekte für das Unternehmen und den Mitarbeiter und die Anlässe für diese Methode. Hierdurch lassen sich die Grundlagen, sowie die Beweggründe für die Einführung und die Möglichkeiten der Teamentwicklung erkennen. Ferner sind die Maßnahmen des Teamleiters für die Umsetzung der Methode in die Praxis aufgeführt, um dies zu veranschaulichen. Folgend wird die Persönlichkeitstheorie von Dr. Meredith Belbin vorgestellt.
Die Theorie der Phasen der Teamentwicklung nach Bruce W. Tuckman, sowie die Beschreibung der Phasen bilden den Abschluss. Es wird aufgeführt, welches Verhalten störend oder fördernd für die Entwicklung des Teams ist. Die Kenntnisse über die Grundsätze dieser Phasentheorie helfen dem Teamleiter bei der Planung und der Begleitung des Teamentwicklungsprozesses. Die Ausarbeitung endet mit einem Fazit, in welchem die wesentlichen Inhalte der Hausarbeit zusammengefasst werden.
Ein Team in einem Unternehmen besteht aus mindestens zwei Personen und ist "eine Gruppe von Mitarbeitern, die für einen geschlossenen Arbeitsprozess verantwortlich sind und die das Ergebnis ihrer Arbeit als Produkt oder Dienstleitung an einen internen oder externen Empfänger liefern"[2].
Das gemeinsame Ziel ist der wichtigste Faktor eines Teams. Damit Ziele erreichbar sind, müssen sie spezifisch, messbar, angemessen, realistisch und terminiert sein. Des Weiteren sollten sie im Team gemeinsam gesucht und formuliert werden.
Ferner zeichnen sich Teams durch intensive soziale Bindungen unter de Teammitgliedern und ein ausgeprägtes Wir-Gefühl aus. Durch gemeinsam durchlaufene Erfahrungen und Erlebnisse entsteht in einem Team ein starker Gruppenzusammenhalt und mit der Zeit entwickeln sich bei den Teammitgliedern Fähigkeiten wie die Fähigkeit zur Konfliktlösung. Des Weiteren wird das Entwicklungspotenzial der Teammitglieder schneller entdeckt und gefördert.
Ein Team wird zusammengestellt, wenn ein "komplexes Vorhaben eine interdisziplinäre, [also fachübergreifende] Zusammenarbeit erfordert."[3] Durch das größere Potenzial an Wissen und durch die Unterschiedlichkeit der Teammitglieder entstehen in einem Team Synergieeffekte.
Eine Gruppe besteht aus mindestens zwei Personen, die über einen längeren Zeitraum in direkter Interaktion stehen und durch einen Zweck miteinander verbunden sind. Da eine Gruppe in einem Unternehmen aus verschiedenen Menschen mit unterschiedlichen Charakteren zusammengestellt wird, haben diese zu Beginn noch keinen Bezug, bzw. keine Beziehung zueinander.
In den meisten Fällen bestehen keine sozialen Bindungen innerhalb der Gruppe. Es gibt weder Gruppenzusammenhalt noch eine klare Rollenverteilung. Die Gruppenmitglieder arbeiten zur Lösung der Aufgaben nicht zusammen, sondern vielmehr nebeneinander her, "zusammen arbeiten ist nicht gleich zusammenarbeiten".[4]
Eine Gruppe entsteht, wenn eine bestimmte Anzahl an Mitarbeitern ausgewählt wird um eine Aufgabe oder ein Projekt zu lösen. Doch dies führt nicht zur Teambildung. Im Gegensatz zu Gruppen haben Teams "Prozesse durchlaufen, die das Team durch gemeinsame Erfahrungen zusammenschweißen"[5]. Des Weiteren besteht der Unterschied darin, dass ein Team ein gemeinsames Ziel hat, sodass "eine Identifikation mit einem Wir"[6], also das Verständnis einer Einheit entsteht, während in einer Gruppe jeder seine eigenen Ziele und Interessen verfolgt. In einem Team steht die Gruppenzugehörigkeit an erster Stelle und es wird offen kommuniziert und Feedback gegeben, wobei dies in einer Gruppe oft verdeckt geschieht. Die Gruppe entwickelt sich durch einen gemeinsam durchlaufenen Prozess der Teamentwicklung zu einem Team.
Der Mensch muss seinen Alltag für sich organisieren und zum Teil ebenfalls berufliche Entscheidungen selbst treffen. Hieraus lässt sich schließen, dass er seine Rolle und seine Aufgaben im Team ebenfalls alleine bewerkstelligen sollte. Doch in der Teamarbeit muss der Mensch nicht nur sich und seine Aufgaben ordnen, er muss z.B. auch seine Rolle im Team finden oder sich mit anderen Menschen auseinandersetzen und zusammenarbeiten. In einem Team mit Teamleiter übernimmt dieser die koordinierenden Aufgaben und ermöglicht so eine effektive Teamarbeit. Die Teammitglieder können sich vollkommen auf die Lösung der Aufgabe und die Entwicklung des Teams konzentrieren. Sollte das Team sehr groß sein (größer als 12 Personen), ist es ratsam die Führungsrolle in zwei oder mehrere Personen aufzuteilen.
In der Auswahl des Teamleiters gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder bestimmt das Team den Teamleiter. Die Vertreter dieser Methode sind der Meinung, dass Teams „schnell eine für sich richtige […] Rollendifferenzierung finden“,[7] sich also jemanden aussuchen, der zu ihnen passt und den sie so von Beginn an akzeptieren. Hierbei besteht jedoch das Risiko, dass die neutrale Distanz und somit der Respekt zu dem Teamleiter fehlt, falls dieser z.B. bereits soziale Bindungen zu den Teammitgliedern besitzt. Dies kann wiederum zu Konflikten in der Gruppe führen. Des Weiteren kann die Einschätzung und somit die Auswahl des Teams falsch sein, wodurch die Harmonie und die erfolgreiche Führung des Teams gestört werden kann.
Ferner kann der Teamleiter vom Management oder der Organisation bestimmt werden. Zwar kann es hierbei vorkommen, dass das Team den Teamleiter anfangs nicht akzeptiert und ausschließt, doch ist bei dieser Methode die benötigte Distanz und Neutralität vorhanden. Aus dieser Position heraus muss der Teamleiter ein kooperierendes Miteinander erschaffen. Er kann in dieser Möglichkeit die Rolle des Leiters sehr gut erfüllen. Der Teamleiter sollte jedoch die benötigten Kompetenzen und Fähigkeiten erfüllen, um ein Team erfolgreich führen zu können und nicht nach dem Kriterium der höheren beruflichen Position ausgewählt werden.
Der Teamleiter sollte selbstbewusst, belastbar und zielstrebig sein, sowie gute Menschenkenntnisse und eine ausgebildete Beobachtungsgabe mitbringen. Ebenso benötigt er die nötige Fachkompetenz und eine ausgeprägte Organisationsfähigkeit. Des Weiteren muss er Moderationstechniken beherrschen, welche er z.B. in den von ihm abgehaltenen und geplanten Teambesprechungen anwenden kann. Der Teamleiter beeinflusst mit bestimmten Verhaltensweisen die Teammitglieder und fördert durch vorbildliches Verhalten „die Überzeugung hinsichtlich der Leistungsfähigkeit des Teams, ihre Bindung an die Aufgaben, ihren Stolz, Mitglied zu sein, und ihren Zusammenhalt untereinander.“[8]
[...]
[1] www.gutzitiert.de/zitat_autor_johann_wolfgang_von_goethe_thema_Gemeinschaft_zitat_9346.html. Zugriff: 5.10.09
[2] Bender, Susanne: Teamentwicklung - Der effektive Weg zum „Wir“. 1.Auflage. München 2002. S. 17.
[3] Bender, Susanne: Teamentwicklung - Der effektive Weg zum „Wir“. 1.Auflage. München 2002. S. 17.
[4] http://www.focus.de/karriere/berufsleben/tid-6864/teamarbeit_aid_66782.html. Zugriff: 17.09.09
[5] Wahren, Heinz-Kurt E.: Gruppen - und Teamarbeit in Unternehmen. 1. Auflage. Berlin, New York 1994. S. 42.
[6] Bender, Susanne: Teamentwicklung - Der effektive Weg zum „Wir“. 1.Auflage. München 2002. S.17.
[7] Wahren, Heinz-Kurt E.: Gruppen - und Teamarbeit in Unternehmen. 1. Auflage. Berlin, New York 1994. S. 147.
[8] Jöns, Ingela. Erfolgreiche Gruppenarbeit – Konzepte, Instrumente, Erfahrungen. 1. Auflage. Wiesbaden 2008. S. 19.