Diese Arbeit will die Frage beantworten, ob der Konsum psychedelischer Pilze durch den westlichen Menschen eine spirituelle, potentiell positive Handlung sein kann. Dafür werde ich einen Überblick zur Geschichte der sakralen Nutzung von psychoaktiven Pilzen geben und den indigenen Gebrauch psilocybinhaltiger Exemplare in Mexiko darstellen. Danach werde ich theoretisch auf den rituellen Gebrauch in den westlichen Industrienationen eingehen und zum Schluss werde ich die zusammengetragenen Informationen mit den Erfahrungen von mir besuchter Pilzkreise abgleichen.
Der Gebrauch psychoaktiver Pflanzen, Pilze und anderer Organismen begleitet den Menschen bereits seit Tausenden von Jahren und so verwundert es nicht, dass fast jede Kultur der Menschheit mindestens eine psychoaktiv wirkende Substanz kannte und sie für verschiedene Zwecke nutzte. Neueste Forschungen gehen davon aus, dass es zirka 4.000 dieser psychotropen Organismen auf unserem Planeten gibt, wovon jedoch lediglich 150 im Laufe der Geschichte eine spirituelle Benutzung durch den Menschen erfuhren. Ein Teil dieser ehemaligen und auch aktuell als heilig verehrten Pflanzen und Pilze spielen auch heute noch im Leben vieler Menschen eine große Rolle. Meist denkt man hierbei an weit entlegene Ethnien und kleine Stämme, jedoch sind einige von ihnen auch aus den Konsumgewohnheiten von Menschen in modernen Industrienationen nicht wegzudenken, wenngleich den wenigsten der Konsumenten die ehemalige Heiligkeit etwa des Tabaks oder des Kakaos bewusst ist.
Der Ruf einer weiteren Gruppe dieser heiligen Gewächse ist im Westen hingegen so stark geschädigt, dass der Konsum verteufelt und der Besitz bestraft wird, und die Gesellschaft die Möglichkeit eines mündigen Konsums kategorisch ausschließt. Der Gebrauch psychedelischer, also potentiell die Seele offenbarenden, Lebewesen für Forschung, Medizin, Freizeit und Religion wurde vor etwas mehr als 40 Jahren durch den von US-Präsident Nixon ausgerufenen „Krieg gegen die Drogen“ verdammt. Seit jeher stehen sich zwei Lager gegenüber. Die meisten Personen in unserer Gesellschaft reagieren gereizt auf die Möglichkeit, sich durch den Gebrauch dieser Drogen medizinische, psychologische oder spirituelle Vorteile zu verschaffen. Ein kleinerer Teil verspricht sich jedoch persönliche und gesellschaftliche Chancen, die durch den verantwortungsvollen Konsum diese Pflanzen und Pilze und infolgedessen deren Re-Legalisierung erreicht werden könnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung und Begriffswahl
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Konsum psychoaktiver Pilze im westlichen Kontext und die Frage, ob dieser eine spirituelle, positive Handlung sein kann. Sie beleuchtet die Geschichte des rituellen Gebrauchs solcher Pilze, den indigenen Gebrauch in Mexiko und den rituellen Gebrauch in westlichen Industrienationen. Die Arbeit vergleicht diese Informationen mit Erfahrungen aus Pilzkreisen.
- Geschichte des rituellen Gebrauchs psychoaktiver Pilze
- Indigener Gebrauch psilocybinhaltiger Pilze in Mexiko
- Ritueller Gebrauch in westlichen Industrienationen
- Vergleich mit Erfahrungen aus Pilzkreisen
- Ethische und gesellschaftliche Aspekte des Konsums psychoaktiver Substanzen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beginnt mit einer Betrachtung des Global Drug Surveys und der überraschend hohen Anzahl von Teilnehmern, die psychoaktive Pilze konsumiert haben. Sie führt weiter aus, dass der Gebrauch psychoaktiver Substanzen eine lange Geschichte hat und in vielen Kulturen eine spirituelle Bedeutung hatte. Der Fokus liegt auf dem gegensätzlichen Umgang mit psychoaktiven Pilzen im Westen: Während einige Substanzen wie Tabak oder Kakao akzeptiert sind, werden andere, wie psilocybinhaltige Pilze, kriminalisiert. Die Einleitung stellt die zentrale Frage nach der Möglichkeit eines spirituell positiven Konsums dieser Pilze im westlichen Kontext und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Fragestellung und Begriffswahl: Dieses Kapitel präzisiert die Forschungsfrage der Arbeit und definiert wichtige Begriffe wie „psychoaktiv“ und „Psychedelika“. Es wird kritisch auf die negative Konnotation des Begriffs „Droge“ eingegangen und eine alternative Definition verwendet, um den Fokus auf die bewusste Veränderung des Bewusstseins zu legen. Der Autor diskutiert verschiedene Theorien über die Wirkung von Psychedelika und zitiert McKenna's Aussage über die Auflösung von gesellschaftlichen Denkstrukturen. Es wird auf die Hypothese eingegangen, dass Psychedelika Bewusstseinszustände auslösen können, die mit mystischen Erfahrungen vergleichbar sind und die Forschung von Rick Strassman zu DMT als Beispiel angeführt. Das Kapitel betont die Bedeutung einer präzisen Terminologie und den Respekt vor den spirituellen Aspekten der behandelten Substanzen.
Schlüsselwörter
Psychoaktive Pilze, Psilocybin, Psychedelika, Spiritualität, Rituale, Ethnopharmakologie, Bewusstseinsveränderung, Industrienationen, Drogenpolitik, Mystik, DMT, Nahtoderfahrungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Spiritueller Konsum psychoaktiver Pilze im westlichen Kontext
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Konsum psychoaktiver Pilze im westlichen Kontext und die Frage, ob dieser eine spirituelle, positive Handlung sein kann. Sie vergleicht den historischen und rituellen Gebrauch solcher Pilze in indigenen Kulturen (insbesondere Mexiko) mit dem Gebrauch in westlichen Industrienationen und modernen Pilzkreisen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den spirituellen Aspekt des Konsums psychoaktiver Pilze zu beleuchten und zu analysieren, ob und wie dieser im westlichen Kontext, geprägt von Kriminalisierung und negativen Konnotationen, gesehen werden kann. Es geht um einen Vergleich zwischen traditionellem und modernem Gebrauch unter Berücksichtigung ethischer und gesellschaftlicher Aspekte.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst die Geschichte des rituellen Gebrauchs psychoaktiver Pilze, den indigenen Gebrauch in Mexiko, den rituellen Gebrauch in westlichen Industrienationen, einen Vergleich mit Erfahrungen aus Pilzkreisen sowie ethische und gesellschaftliche Aspekte des Konsums psychoaktiver Substanzen. Die präzise Begriffswahl und die Definition von "psychoaktiv" und "Psychedelika" spielen eine wichtige Rolle.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, die die Forschungsfrage stellt und den Kontext beschreibt. Ein Kapitel widmet sich der Präzisierung der Forschungsfrage und der Begriffsdefinition. Kapitelzusammenfassungen fassen die einzelnen Abschnitte zusammen. Schlüsselwörter am Ende erleichtern den Zugriff auf die zentralen Themen.
Welche Rolle spielt der Global Drug Survey?
Der Global Drug Survey dient in der Einleitung als Ausgangspunkt, indem er die überraschend hohe Anzahl von Teilnehmern aufzeigt, die psychoaktive Pilze konsumiert haben. Dies unterstreicht die Relevanz des Themas.
Wie wird mit dem Begriff "Droge" umgegangen?
Die Arbeit hinterfragt die negative Konnotation des Begriffs "Droge" kritisch und verwendet eine alternative Definition, die den Fokus auf die bewusste Veränderung des Bewusstseins legt. Der Respekt vor den spirituellen Aspekten der Substanzen wird betont.
Welche Theorien und Forschungsansätze werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Theorien über die Wirkung von Psychedelika und bezieht sich auf McKenna's Aussage über die Auflösung gesellschaftlicher Denkstrukturen. Die Hypothese, dass Psychedelika Bewusstseinszustände auslösen können, die mit mystischen Erfahrungen vergleichbar sind, wird behandelt, ebenso wie die Forschung von Rick Strassman zu DMT.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Psychoaktive Pilze, Psilocybin, Psychedelika, Spiritualität, Rituale, Ethnopharmakologie, Bewusstseinsveränderung, Industrienationen, Drogenpolitik, Mystik, DMT, Nahtoderfahrungen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Der rituelle Gebrauch psychedelischer Pilze unter besonderer Betrachtung des Konsums in Industrienationen. Geschichte und Gegenwart, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1470101