Der "Highway of Tears" in Kanada ist mehr als nur eine Straße - er symbolisiert ein tief verwurzeltes strukturelles Problem, das das Leben indigener Frauen bedroht. Seit 1969 sind zahlreiche Frauen und Mädchen entlang dieser Route verschwunden oder ermordet aufgefunden worden, doch die genaue Zahl der Opfer bleibt unklar. Diese Arbeit untersucht die tieferen Ursachen und Konsequenzen dieses Phänomens, indem er einen theoretischen Rahmen für die Analyse struktureller und kultureller Gewalt bietet und den historischen Kontext der indigenen Bevölkerung Kanadas betrachtet. Zudem wird die Diskrepanz in der medialen Berichterstattung zwischen indigenen und weißen Frauen im Zusammenhang mit Vermissten- und Mordfällen aufgezeigt. Durch die Untersuchung des geografischen Kontextes entlang des Highway of Tears und die Analyse eines exemplarischen Vermisstenfalls aus den 1990er Jahren werden die Gründe für die Häufung von Gewaltverbrechen entlang dieser Route beleuchtet. Diese Arbeit trägt dazu bei, das Bewusstsein für die anhaltende Ungerechtigkeit und die dringende Notwendigkeit struktureller Veränderungen zu schärfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Umriss
- Historischer Kontext
- Indigene Frauen in Kanada
- Exkurs: Das „Missing White Women SyndromE“
- Die geographische Verortung von Mordfällen entlang des Highway 16: Eine Bewertung möglicher Ursachen.
- Schicksale entlang des „Highway of Tears”.
- Fall 1
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Phänomen des „Highway of Tears“ in Kanada, einem Streckenabschnitt, an dem seit 1969 wiederholt indigene Frauen und Mädchen verschwunden oder tot aufgefunden wurden. Die Arbeit untersucht die Hintergründe der Gewalt gegen indigene Frauen und Mädchen entlang des Highway 16 und beleuchtet die strukturellen und kulturellen Ursachen des Problems.
- Strukturelle Gewalt und ihre Auswirkungen auf indigene Frauen
- Historische und aktuelle Diskriminierung indigener Frauen in Kanada
- Das „Missing White Women Syndrom“ und die mediale Berichterstattung über Gewalt gegen indigene Frauen
- Die geographischen und soziokulturellen Faktoren, die die Häufung von Verbrechen entlang des Highway 16 begünstigen
- Die Auswirkungen von Kolonialismus und Rassismus auf die Sicherheit indigener Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über das Thema und die Problematik des „Highway of Tears“. Der theoretische Umriss stellt den Begriff der strukturellen Gewalt vor und erläutert seine Relevanz für die Analyse der Gewalt gegen indigene Frauen in Kanada. Das Kapitel „Historischer Kontext“ beleuchtet die historische Situation indigener Frauen in Kanada und die Folgen von Kolonialismus und Assimilierungspolitik. Im Abschnitt „Indigene Frauen in Kanada“ wird die spezifische Situation indigener Frauen in Kanada näher betrachtet, wobei die strukturellen Diskriminierungen und Herausforderungen hervorgehoben werden. Der Exkurs zum „Missing White Women Syndrome“ beleuchtet die Diskrepanz in der medialen Berichterstattung über Vermissten- und Mordfälle zwischen indigenen und weißen Frauen und verdeutlicht die strukturellen Ungleichheiten in der Medienlandschaft. Im Anschluss wird die geographische Verortung des Highway of Tears näher beschrieben und mögliche Ursachen für die Häufung von Verbrechen entlang dieser Route untersucht. Abschließend wird ein Fall eines vermissten Kindes aus den 1990er Jahren exemplarisch betrachtet, der die Problematik entlang des Highway 16 verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Highway of Tears, Femizid, indigene Frauen, strukturelle Gewalt, Kolonialismus, Rassismus, kulturelle Identität, Missing White Women Syndrome, Medienberichterstattung, geographische Verortung, Kanada, soziale Ungleichheit, tragische Schicksale, soziologische Perspektive, postkolonialtheoretische Perspektive.
- Quote paper
- Maria Rasp (Author), 2024, Entlang des "Highway of Tears". Eine Analyse struktureller und kultureller Gewalt gegen indigene Frauen in Kanada, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1465235