Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, wie Rousseaus Kritik an der ersten privaten Eigentumsidee, die das goldene Zeitalter der Menschheit beende und nichts anderes als „der Diebstahl am Gemeinbesitz“ sei, mit seinen späteren Begründungen des Eigentumsrechts miteinander zu vereinbaren sind. Hierzu soll untersucht werden, inwiefern Rousseaus Ausführungen über Emiles Erziehung uns dabei helfen können, diesen Punkt zu erläutern und zu konkretisieren.
Die Arbeit besteht aus drei Hauptteilen: Im ersten Teil werde ich die vier Entwicklungsstadien der Menschheit hinsichtlich der Eigenschaften der Menschen und der Merkmale der bestehenden Ordnung untersuchen, um die Bedingungen für das Aufkommen des Eigentumsbegriffs zu erforschen. Anschließend werde ich die Passage untersuchen, an der Emile zum ersten Mal mit dem Konzept des Eigentums konfrontiert wird, um die Gründe für die Auseinandersetzung mit dem Gärtner Robert zu erforschen und zu konkretisieren, inwiefern und warum Rousseau die Vorstellung des Eigentums in der bürgerlichen Gesellschaft (societe civil) kritisiert. Schließlich werde ich darauf eingehen, inwiefern Rousseaus Kritik am privaten Eigentum nicht im Widerspruch zu späteren Schriften zum Eigentumsrecht steht, und den Text abschließen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vier Stadien der Entwicklungsgeschichte
- Ursprünglicher Naturzustand (l'etat naturel)
- Das Goldene Zeitalter
- Bürgerliche Gesellschaft (societe civil / l'etat civil)
- Republik
- Emiles Bohnengarten
- Ursprung des Eigentums
- Bohnen gegen Melonen
- Gärtner Robert als Bürger
- Recht und Kritik des Eigentums
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Rousseaus Kritik am Eigentumsbegriff im Kontext seiner Philosophie der Menschheitsentwicklung. Sie untersucht, wie seine Sichtweise auf die Entstehung des Eigentums in der bürgerlichen Gesellschaft mit seinen späteren Ausführungen zum Recht auf Eigentum in Einklang steht. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Erziehung Emils als Beispiel für die Konfrontation mit dem Eigentumsbegriff und beleuchtet Rousseaus Kritik an den negativen Folgen des Privateigentums für die Gesellschaft.
- Entwicklung des Eigentumsbegriffs in Rousseaus Philosophie
- Kritik am Privateigentum als Ursprung der Ungleichheit
- Emiles Erziehung als Beispiel für die Konfrontation mit dem Eigentumsbegriff
- Rousseaus Ideal einer Republik als Alternative zur bürgerlichen Gesellschaft
- Verbindung von Eigentum und Freiheit in Rousseaus Werk
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in Rousseaus Kritik an der Ungleichheit und dem Einfluss des Privateigentums auf die menschliche Entwicklung ein. Sie stellt seine Opposition zu Absolutismus und Liberalismus dar und betont die Bedeutung von Rousseaus Konzept der Entwicklungsfähigkeit des Menschen.
2. Vier Stadien der Entwicklungsgeschichte
Dieses Kapitel analysiert die vier Entwicklungsstadien der Menschheit gemäß Rousseaus Philosophie: den Naturzustand, das Goldene Zeitalter, die bürgerliche Gesellschaft und die Republik. Es beschreibt die Merkmale jedes Stadiums und die Veränderungen im menschlichen Wesen und den gesellschaftlichen Strukturen.
3. Emiles Bohnengarten
Dieses Kapitel befasst sich mit Emiles Begegnung mit dem Konzept des Eigentums in seiner Erziehung. Es analysiert die Gründe für seine Auseinandersetzung mit dem Gärtner Robert und beleuchtet Rousseaus Kritik an der Vorstellung des Eigentums in der bürgerlichen Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf den Eigentumsbegriff in Rousseaus Philosophie, insbesondere seine Kritik am Privateigentum und dessen Einfluss auf die soziale Entwicklung. Weitere wichtige Begriffe sind: Entwicklungsfähigkeit (perfectibilite), Naturzustand (l'etat naturel), Bürgerliche Gesellschaft (societe civil), Republik, Eigentum und Freiheit.
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- Göksel Çelik (Author), 2024, Emiles Bohnen? Eine Untersuchung des Eigentumsbegriffs bei Rousseau, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1464587