Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Mechanismen der maternalen Transmission bei einer Borderline-Persönlichkeitsstörung hohe Risikofaktoren darstellen. Darüber hinaus soll untersucht werden, welche speziellen Interventionen entwickelt werden können, um diese Übertragung unterbrechen zu können.
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine schwerwiegende Störung in der Entwicklung der Bindungs-, Selbst- und Emotionsregulation, die meist im frühen Erwachsenenalter diagnostiziert wird. Diese Störung geht mit stürmischen Beziehungen, einem instabilen Identitätsgefühl und selbstzerstörerisches Verhalten einher. Menschen mit einer Borderline- Persönlichkeitsstörung (BPS) bilden ca. 20% der stationär behandelten Patienten in psychiatrischen Einrichtungen. Die Prävalenzrate bei BPS liegt bei Erwachsenen bei 0,7% bis 2,7% und bei Jugendlichen zwischen 2 und 3 %. Damit ist die Anzahl von Menschen mit BPS hoch. In dem klinischen Kontext bei stationären und ambulanten Einrichtungen liegt die Prävalenzrate sogar deutlich höher, bei Erwachsenen zwischen 12 und 22 % und bei Jugendlichen zwischen 11 und 35 %. In psychiatrischen Kliniken besteht ein Geschlechterverhältnis von Frauen zu Männern von 70% zu 30%, was unterschiedliche Gründe haben, kann u.a. Männer zeigen eher externalisierendes Verhalten, welches häufig eher zu anderen Störungen gezählt wird und das geschlechterunterschiedliche Verhalten sich Hilfe zu suchen. Kinder psychisch kranker Eltern bilden damit eine Risikogruppe, die eine hohe Wahrscheinlichkeit aufzeigen, selbst psychische Störungen zu entwickeln. Nachkommen von Müttern mit BPS zeigen psychosoziale und psychische Gesundheitsprobleme in allen Entwicklungsbereichen. Kinder von Müttern mit einer BPS sind häufig verhaltensauffällig. Studien zeigen, dass es einen linearen Zusammenhang gibt, je mehr Symptome die Mütter aufwiesen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit der Kinder Symptome einer Borderline-Persönlichkeitsstörung zu entwickeln. Das Verhalten der Mütter mit einer Borderline- Persönlichkeitsstörung hat Auswirkungen auf die eigenen Kinder und die Enkelkinder. Da es wenig Studien zu Vätern mit BPS gibt, beziehe sich diese Arbeit hauptsächlich auf Mütter mit BPS.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Instabil emotionale Persönlichkeitsstörung
- Mütter mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Maternale intergenerationale Transmissionsmechanismen
- Interventionen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem komplexen Thema der maternalen Transmission bei einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Ziel ist es, die Mechanismen zu beleuchten, die zu einer Übertragung der Störung von Müttern auf ihre Kinder führen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Identifizierung von Risikofaktoren, um spezifische Interventionen zu entwickeln, die diese Übertragung verhindern oder abmildern können.
- Definition und Charakteristika der Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Spezifische Herausforderungen von Müttern mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Maternale Transmissionsmechanismen und ihre Auswirkungen auf Kinder
- Interventionen und Präventionsmaßnahmen
- Bedeutung der Forschung für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Borderline-Persönlichkeitsstörung als schwerwiegende Störung im Bereich der Bindung, Selbst- und Emotionsregulation vorgestellt. Die Arbeit beleuchtet die hohe Prävalenz der Störung und die besonderen Herausforderungen für die Nachkommen von Müttern mit Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Das zweite Kapitel geht auf die Persönlichkeitsstörung im Allgemeinen ein und beschreibt die emotional instabile Persönlichkeitsstörung. Es werden die beiden Typen, impulsiv und Borderline, detailliert erläutert, sowie die Diagnostik und die Komorbidität der Störung.
Das dritte Kapitel widmet sich den spezifischen Herausforderungen von Müttern mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Es beleuchtet die Auswirkungen der Störung auf die Mutterrolle und die Herausforderungen im Bereich der emotionalen Intensität, der sozialen Isolation und der fehlenden positiven Erziehungsmodelle.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den maternalen intergenerationalen Transmissionsmechanismen. Es untersucht, wie die Borderline-Persönlichkeitsstörung von der Mutter auf ihre Kinder übertragen werden kann. Die Arbeit identifiziert die Risikofaktoren, die diese Übertragung begünstigen können.
Das fünfte Kapitel präsentiert verschiedene Interventionsmöglichkeiten für Mütter mit Borderline-Persönlichkeitsstörung. Es beleuchtet die Bedeutung von frühen Interventionen und stellt verschiedene Therapieansätze vor, die die Übertragung der Störung auf die Kinder verhindern oder abmildern können.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Hausarbeit sind die Borderline-Persönlichkeitsstörung, maternale Transmission, Risikofaktoren, Interventionen, Präventionsmaßnahmen, psychosoziale Entwicklung, kindliche Entwicklung, und Familientherapie. Darüber hinaus werden wichtige Konzepte wie die Bindungstheorie, die Emotionregulation und die intergenerationale Transmission beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Laura Bader (Autor:in), 2023, Maternale Transmission bei einer Borderline Persönlichkeitsstörung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1463898