„¡Eres una zorra!“, „¡Es más puta que las gallinas!“, „¡Malparido!“ sind nur einige Beispiele, auf welche Art und Weise in Spanien geschimpft wird. Dabei stellen Schimpfwörter und Beleidigungen ein außersprachliches Phänomen dar und sind mit einer
sozialen Konvention verbunden. Jedes spanischsprachige Land hat seine eigenen bevorzugten Beleidigungen und ein Wort, dass in Spanien keine Beleidigung ist, kann in Mexiko einen verbalen Angriff darstellen. Die Verwendung von Schimpfwörtern, den sogenannten palabrotas, befähigt einen eigentlich physisch unterlegenen Menschen dazu, einen anderen Menschen verbal anzugreifen, diesen zu demütigen und zu verletzen. Diese verbale Aggression ist im Gegensatz zur physischen Gewalt gesellschaftlich akzeptiert und sorgt dafür, mittels Sprache eine gewisse Schlagfertigkeit zu entfalten.
Viele Wörter erhalten ihre aggressive Konnotation erst durch eine negative Beurteilung und beziehen sich dabei auf den negativen Gefühlsanteil, um Ekel und Abneigung, zum Beispiel die negative Konnotationen von Tieren, hervorzurufen. Hierbei kann durch den häufigen Gebrauch eines Wortes in einem negativen Kontext ein Wertwandel, eine Pejoration, stattfinden, bei dem neutrale Wörter ihren Bedeutungsinhalt verändern. Der feindselige Gehalt eines Schimpfwortes hängt auch von der Intention des Sprechers, dem Kontext sowie der nonverbalen Kommunikation ab. Dieser Kontext wird maßgeblich durch die
Beziehungsebene zwischen den Sprechern beeinflusst, sodass eine freundschaftliche Beziehung die Beleidigung entschärfen kann.
Da diese verbale Aggression ein Charakteristikum menschlicher Sprache ist, möchte ich mich mit der Fragestellung beschäftigen, wie sich das Vorkommen von Schimpfwörtern im hispanischen und lateinamerikanischen Spanischen im Laufe des letzten Jahrhunderts entwickelt hat. Um diese Analyse wissenschaftlich zu begründen, werden die spanischen Corpora RAE, CREA, CORDE und CNDHE hinzugezogen. Es wird untersucht, wie oft bestimmte Schimpfwörter in einem bestimmten Jahrzehnt gebraucht wurden, wie sich diese entwickelt haben und ob sie noch heute im Wortschatz vorhanden sind. Hierfür wird eine diachrone Sprachanalyse ausgewählter Aspekte hinsichtlich der erstmaligen Belegung, der Etymologie, der Merkmale der Lexik und dem diachronen Vorkommen der Schimpfwörtern durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführen zur Thematik
- Forschungsstand und methodische Vorgehensweise
- Aktueller Forschungsstand
- Methodische Vorgehensweise
- Lexik und Merkmale der spanischen Schimpfwörter aus linguistischer Sicht
- Diachrone Analyse einiger ausgewählter Schimpfwörter in der Corpora des Spanischen
- Diccionario de la Lengua Española und DECH von Corominas
- Corpus de Referencia del Español Actual (CREA)
- Corpus Diacrónico del Español (CORDE)
- Corpus del Nuevo Diccionario Histórico del Español (CNDHE)
- Wie hat sich das Vorkommen von Schimpfwörtern im Spanischen im letzten Jahrhundert entwickelt?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die diachrone Entwicklung von Schimpfwörtern im Spanischen des letzten Jahrhunderts. Ziel ist es, die Häufigkeit und Veränderung bestimmter Schimpfwörter über die Zeit zu analysieren und deren aktuelle Präsenz im Wortschatz zu bestimmen. Hierfür werden verschiedene spanische Corpora herangezogen.
- Diachrone Entwicklung von Schimpfwörtern im Spanischen
- Analyse der Häufigkeit ausgewählter Schimpfwörter in verschiedenen Jahrzehnten
- Untersuchung der Etymologie und semantischen Veränderungen der Schimpfwörter
- Verwendung verschiedener spanischer Corpora zur Datengewinnung
- Bedeutungswandel und Pejoration von Wörtern
Zusammenfassung der Kapitel
Hinführen zur Thematik: Der einführende Abschnitt beleuchtet die kulturelle und soziale Bedeutung von Schimpfwörtern im spanischen Sprachraum, deren regionalen Variationen und die Funktion verbaler Aggression als gesellschaftlich akzeptierte Form des Konflikts. Er betont die Rolle der negativen Konnotationen und den Einfluss des Kontextes auf die Intensität der Beleidigung. Die Arbeit fokussiert auf die diachrone Analyse des Vorkommens von Schimpfwörtern im letzten Jahrhundert, basierend auf verschiedenen spanischen Corpora (RAE, CREA, CORDE, CNDHE).
Forschungsstand und methodische Vorgehensweise: Dieses Kapitel präsentiert den aktuellen Forschungsstand, insbesondere die Bedeutung des "Diccionario Etimológico castellano e hispánico" (DECH) von Joan Corominas für die etymologische Analyse des spanischen Wortschatzes. Die methodische Vorgehensweise beschreibt die Auswahl und Analyse von Schimpfwörtern mithilfe des DECH und der Real Academia Española, sowie die Verwendung verschiedener Corpora (CREA, CORDE, CNDHE) zur diachronen Untersuchung der Häufigkeit und des Vorkommens dieser Wörter. Der Fokus liegt auf der diachronen Sprachanalyse, die die sprachhistorische Entwicklung, insbesondere den lateinischen Ursprung, berücksichtigt.
Lexik und Merkmale der spanischen Schimpfwörter aus linguistischer Sicht: Dieser Abschnitt (welcher im gegebenen Text nicht explizit vorhanden ist, aber aus dem Kontext erschlossen wird) würde die linguistischen Merkmale der ausgewählten Schimpfwörter im Detail untersuchen. Er würde wahrscheinlich Kategorien von Schimpfwörtern definieren, morphologische und semantische Aspekte analysieren und die Entwicklung von neutralen Wörtern zu Schimpfwörtern (Pejoration) beschreiben. Die Kapitel 4 würde hierauf aufbauen.
Diachrone Analyse einiger ausgewählter Schimpfwörter in der Corpora des Spanischen: Dieses Kapitel analysiert die ausgewählten Schimpfwörter anhand der Corpora RAE, CREA, CORDE und CNDHE. Es untersucht die diachrone Entwicklung der Wörter, ihre Häufigkeit in verschiedenen Jahrzehnten und ihre aktuelle Präsenz. Die Analyse würde aufzeigen, wie sich die Verwendung und Bedeutung der Wörter im Laufe der Zeit verändert haben. Die unterschiedlichen Quellen ermöglichen einen detaillierten Einblick in die historische Entwicklung der Schimpfwörter und ihren Kontext.
Schlüsselwörter
Diachrone Sprachwissenschaft, Spanische Lexikologie, Schimpfwörter, Palabrotas, Etymologie, Semantik, Pejoration, Corpora (RAE, CREA, CORDE, CNDHE), Diachrone Analyse, Verbale Aggression.
Häufig gestellte Fragen zur diachronen Analyse spanischer Schimpfwörter
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die diachrone Entwicklung (Entwicklung über die Zeit) von Schimpfwörtern im Spanischen des letzten Jahrhunderts. Das Ziel ist die Analyse der Häufigkeitsveränderungen und der aktuellen Präsenz bestimmter Schimpfwörter im spanischen Wortschatz.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Analyse basiert auf verschiedenen spanischen Corpora (Datenbestände): dem „Diccionario de la Lengua Española“ (RAE), dem „Corpus de Referencia del Español Actual“ (CREA), dem „Corpus Diacrónico del Español“ (CORDE) und dem „Corpus del Nuevo Diccionario Histórico del Español“ (CNDHE). Zusätzlich wird das „Diccionario Etimológico castellano e hispánico“ (DECH) von Joan Corominas für die etymologische Analyse herangezogen. Die methodische Vorgehensweise umfasst die Auswahl und Analyse von Schimpfwörtern, die Untersuchung ihrer Häufigkeit in verschiedenen Jahrzehnten und die Betrachtung ihrer semantischen Veränderungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Ein einführender Teil zur Thematik, ein Kapitel zum Forschungsstand und zur methodischen Vorgehensweise, ein Kapitel zur linguistischen Betrachtung spanischer Schimpfwörter, ein Kapitel zur diachronen Analyse ausgewählter Schimpfwörter anhand der Corpora und ein Schlusskapitel mit Zusammenfassung und Schlussfolgerung (implizit).
Welche Aspekte der Schimpfwörter werden untersucht?
Die Analyse betrachtet die diachrone Entwicklung der Schimpfwörter, ihre Häufigkeit in verschiedenen Zeiträumen, ihre Etymologie (Wortursprung), semantische Veränderungen (Bedeutungsverschiebungen), Pejoration (Veränderung zur negativen Bedeutung) und ihren kulturellen und sozialen Kontext im spanischen Sprachraum. Es werden auch regionale Variationen und die Funktion verbaler Aggression berücksichtigt.
Welche Corpora werden benutzt?
Die Arbeit nutzt die folgenden Corpora: RAE, CREA, CORDE und CNDHE. Diese ermöglichen eine umfassende diachrone Untersuchung der Häufigkeit und des Vorkommens der ausgewählten Schimpfwörter.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Diachrone Sprachwissenschaft, Spanische Lexikologie, Schimpfwörter (Palabrotas), Etymologie, Semantik, Pejoration, Corpora (RAE, CREA, CORDE, CNDHE), Diachrone Analyse, Verbale Aggression.
Was ist das übergeordnete Ziel der Arbeit?
Das übergeordnete Ziel ist es, ein detailliertes Bild von der Entwicklung und dem Wandel spanischer Schimpfwörter im letzten Jahrhundert zu zeichnen, indem die Häufigkeit und Bedeutung dieser Wörter über die Zeit hinweg analysiert wird.
- Quote paper
- Dean Sánchez Pedregoso (Author), 2020, Diachrone Analyse ausgewählter Schimpfwörter des Spanischen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1463510