Die Umgestaltung der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse in der DDR nach dem 2. Weltkrieg wurde vor allem durch den Aufbau der Ein-Parteien-Diktatur geprägt, die eng mit der Übertragung des sozialistischen Systems auf den Osten Deutschlands verknüpft war. Das kirchliche Leben in der DDR wurde vor allem durch die evangelische Kirche bestimmt, die auch weiterhin ihre Selbstständigkeit wahren wollte. Für die SED-Führung war die Kirchenpolitik aus diesem Grund von großer Bedeutung.
Die Auseinandersetzungen zwischen Kirche und Staat erreichten mit der 2. Parteikonferenz der SED im Juli 1952 ihren Höhepunkt, der bis zu der von Moskau befohlenen Kursänderung im Juni 1953 andauerte. Eine besondere Rolle in dieser Phase der Konfrontation – dem „Kirchenkampf“ – spielte der Versuch des Staates, die kirchliche Jugendarbeit zu unterbinden.
Im folgenden Essay werde ich mich mit der Bedeutung dieses als „Junge Gemeinde“ bezeichneten Arbeitsfeldes der Kirche näher befassen. Zunächst sollen die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geklärt werden, woraufhin genauer auf den Ursprung des Konfliktes eingegangen wird. Nach einer Darstellung der Eskalation der Auseinandersetzungen sowie der eingesetzten Liquidierungsmaßnahmen bilden eine Betrachtung des Neuen Kurses und der Entwicklungen nach 1953 den Abschluss meiner Ausarbeitung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rahmenbedingungen
- Die Junge Gemeinde in der Deutschen Demokratischen Republik
- Der Ursprung des Konfliktes
- Die Eskalation des Konfliktes und die Liquidierungsmaßnahmen
- Der neue Kurs und weitere Entwicklungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Rolle der „Jungen Gemeinde“ während des Kirchenkampfes in der DDR zwischen 1952 und 1953. Er beleuchtet die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die zur Konfrontation zwischen Kirche und Staat führten, und analysiert die Entstehung des Konfliktes sowie dessen Eskalation. Des Weiteren werden die vom Staat eingesetzten Liquidierungsmaßnahmen sowie die Entwicklungen nach der Kursänderung von 1953 betrachtet.
- Der Kirchenkampf in der DDR
- Die politische und gesellschaftliche Situation der DDR
- Die Rolle der „Jungen Gemeinde“ in der Kirche
- Die Konflikte zwischen Staat und Kirche
- Die Liquidierungsmaßnahmen der SED gegen die „Junge Gemeinde“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Essays stellt die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg als eine Zeit großer Umbrüche und Veränderungen dar, die sich in den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen sowohl im Westen als auch im Osten Deutschlands zeigten. Die DDR wurde durch die Ein-Parteien-Diktatur geprägt, die eng mit der Übertragung des sozialistischen Systems auf den Osten Deutschlands verbunden war.
Das Kapitel „Rahmenbedingungen“ behandelt die politische und gesellschaftliche Situation in der DDR nach dem Zweiten Weltkrieg. Es beschreibt die Rolle der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) und die Abhängigkeit der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) von den politischen Direktiven Moskaus. Das Kapitel beleuchtet auch die staatsrechtliche Stellung der Kirchen in der SBZ und die Toleranz der SMAD gegenüber den Kirchen in der ersten Phase nach 1945. Schließlich werden die Veränderungen im Kurs der SMAD und die Verschärfung der Stalinisierung in der DDR beschrieben, die zur Konfrontation zwischen Staat und Kirche führten.
Das Kapitel „Die Junge Gemeinde in der Deutschen Demokratischen Republik“ beginnt mit der Darstellung des Ursprungs des Konfliktes zwischen der Kirche und dem Staat. In der SBZ war es gesellschaftlichen Gruppen verboten, eigene Jugendorganisationen zu gründen, so auch den Kirchen. Die „Junge Gemeinde“ entwickelte sich als Oberbegriff für die gesamte kirchliche Jugendarbeit in der SBZ und der DDR, wobei die einzelnen Gruppen unterschiedlich agierten. Das Kapitel beleuchtet die Etablierung der „Jungen Gemeinde“ im Jahr 1949, die Einführung des „Kugelkreuzes“ als Erkennungssymbol und die staatliche Bedrohung des Verbots, falls sich einzelne Gruppen zu einer Organisation zusammenfinden sollten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind Kirchenkampf, Junge Gemeinde, DDR, SED, SMAD, Staat, Kirche, Konflikte, Liquidierungsmaßnahmen, sozialistisches System, politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen.
- Quote paper
- Alina Schulz (Author), 2014, Die Rolle der "Jungen Gemeinde" während des Kirchenkampfes 1952/1953 in der Deutschen Demokratischen Republik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1459935