Die allgemeine Meinung über die Christenverfolgung im römischen Reich ist v.a. von Monumentalfilmen der 50-er und 60-er Jahre geprägt, dessen berühmtester wohl "Quo Vadis" ist. Das Bild der Christenverfolger ist ein düsteres – manchmal im wahrsten Sinn des Wortes ein "verrücktes", auch wenn sich bereits ab der Aufklärung Widerstand gegen ein solch einseitig christliches Bild v.a. des Diokletian regte.
Diese Arbeit soll ein kleines Repertorium der Quellen aber auch der modernen Literatur darstellen; da zumindest die wichtigeren Quellentexte nicht nur in dürren Fußnoten sondern auch nachvollziehbar dargestellt werden sollten, sind diese in einem eigenen Anhang an die Arbeit angeschlossen (lateinische Texte im Original mit Übersetzung, griechische nur in deutscher Version). Dem kurzen Teil der Selbstdarstellung der Tetrarchen anhand von numismatischen und ikonographischen Zeugnissen sowie dem Märtyrer-Kapitel sind auch einige Bilder hinzugefügt – nichts ist ärgerlicher als eine lange Beschreibung von Bildmaterial ohne eine dazugehörige Abbildung.
Ein Schwerpunkt liegt auf den in der Regierungszeit des Diokletian nachzuweisenden Märtyrern. Dafür wurden die Kirchengeschichte des Eusebius sowie seine Schrift "de martyribus Palaestinae" genau untersucht – das Ergebnis in Form einer tabellarische Übersicht im Anhang (S25-28) ist der eigentlich "innovative" Teil dieser (ansonsten sehr viel zitierenden) Arbeit, weil er in dieser Form (zumindest in der mir zugänglichen) Literatur noch nicht vorhanden ist.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Praefatio
- Hinweise zu den Quellen und zur Literatur
- Die wichtigsten schriftlichen Quellen
- Christliche Quellen
- Heidnische Quellen
- Auflösung der Abkürzungen
- Quellen
- Zeitschriften, Reihen, Lexika
- VORGESCHICHTE
- Die früheren Verfolger (nach Laktanz)
- Die Situation nach Decius und Valerian
- DIE HERRSCHER DER ERSTEN TETRARCHIE
- Bild und Selbstverständnis der Tetrarchen
- Münzen
- Büsten
- Das Bild des Diokletian in den schriftlichten Quellen
- Massnahmen des Diokletian vor 303
- Das Ehe-Edikt (295)
- 297/302(?) Das Manichäer-Edikt
- Maßnahmen gegen christliche Soldaten im Heer
- Bild und Selbstverständnis der Tetrarchen
- DIE "GROSSE" VERFOLGUNG
- Gründe für den Ausbruch
- Der Hass des Galerius auf die Christen
- Strafe Gottes aufgrund der Uneinigkeit der Christen
- Religiöse und staatserhaltende Gründe
- Beginn der Verfolgungen am 23. Febr. 303
- Das 1. Edikt (24. Fbr. 303)
- Das 2. Edikt (April 303)
- Das 3. Edikt (vor dem 7.6.303)
- Das 4. Edikt (Frühjahr 304)
- Märtyrer unter Diokletian
- In der historia ecclesiastica
- In de martyribus Palaestinae
- Märtyrer im Westen
- Der Heilige Florian
- DAs Ende und Auswirkungen der Verfolgung
- Gründe für den Ausbruch
- SCHLUSSWORT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Christenverfolgung unter Diokletian und stellt ein Repertorium der Quellen und der modernen Literatur zu diesem Thema dar. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung wichtiger Quellentexte und der Identifizierung von Märtyrern während der Regierungszeit des Diokletian.
- Die wichtigsten schriftlichen Quellen zur Christenverfolgung unter Diokletian
- Die Gründe für den Ausbruch der Verfolgungen
- Die Auswirkungen der Verfolgung auf die Christen
- Die Rolle der Tetrarchen, insbesondere von Diokletian, in der Verfolgung
- Die Darstellung von Märtyrern in den Quellen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die allgemeine Meinung über die Christenverfolgung im Römischen Reich dar und erläutert die Herausforderungen bei der Zusammenstellung eines umfassenden Repertoires aufgrund der Fülle an Quellen und Literatur. Der Fokus liegt auf der Darstellung wichtiger Quellentexte und der Identifizierung von Märtyrern während der Regierungszeit des Diokletian.
- Vorgeschichte: Dieses Kapitel beleuchtet die Verfolgung von Christen durch frühere römische Herrscher und die Situation nach den Verfolgungen unter Decius und Valerian.
- Die Herrscher der Ersten Tetrarchie: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Bild und dem Selbstverständnis der Tetrarchen, insbesondere mit Diokletian, anhand von Münzen, Büsten und schriftlichen Quellen. Es beleuchtet auch die Maßnahmen, die Diokletian vor 303 ergriff, wie das Ehe-Edikt und das Manichäer-Edikt.
- Die "Große" Verfolgung: Dieses Kapitel untersucht die Gründe für den Ausbruch der Verfolgungen, die sich auf den Hass des Galerius auf die Christen, die Strafe Gottes aufgrund der Uneinigkeit der Christen und religiöse und staatserhaltende Gründe zurückführen lassen. Es beschreibt auch die Verordnungen und Edikte, die während der Verfolgungen erlassen wurden, und geht auf die Märtyrer unter Diokletian ein.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen Christenverfolgung, Römisches Reich, Diokletian, Tetrarchie, Märtyrer, Quellenkritik, Eusebius von Caesarea, Laktanz, historia ecclesiastica, de martyribus Palaestinae, und die historische Zuverlässigkeit von Quellen.
- Arbeit zitieren
- Elisabeth Bruna (Autor:in), 2009, Die Christenverfolgung unter Diokletian, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/145572