Mit dieser Interpretation versuche ich die Motive zu erfassen und damit den Zeitgeist der Restauration/ der Biedermeierzeit zu erfassen. Es geht um die Auffassung von Natur und Kultur, und den Einzug des Kapitalismus und die Problematik der Bauern, die aus Geldnot zu Holzdieben werden. Droste erfasst diesen Zeitgeist der Verfremdung von der Natur aus der Perspektive einer Adeligen, doch mit einem scharfen Blick auf des Leben im Volk. Die Interpretation befasst sich mit dem Natur-Kultur Gegensatz und mit dem "biedermeierlichen Suchen nach der Wiederherstellung der Ordnung".
Annette von Droste-Hülshoff (1797-1843) stammte aus einem alten Adelsgeschlecht und lebte auf einem Wasserschlösschen bei Münster in Westfalen. In ihrer Dichtung und Prosa beschreibt sie die Landschaften und Menschen ihrer Heimat. Einer ihrer bekanntesten Werke ist die Novelle „Die Judenbuche. Ein Sittengemälde aus dem gebirgigten Westfalen“.
In welcher Weise kommen hier die politisch-historischen Übergänge von der Feudalherrschaft zur Industriegesellschaft zum Ausdruck; Wie werden die Verhältnisse zwischen Menschen und Umwelt dargestellt, auch im Bezug zur gesellschaftlich-politischen Entwicklung, wie beeinflusst das die in der Novelle beschriebenen Handlungen? Inwiefern spiegelt dieses Werk die geistigen Strömungen der Restauration des Biedermeiers?
Inhaltsverzeichnis
- I) Die Judenbuche zwischen Romantik und Realismus
- II) Die Literatur der Restauration: Zwischen Aufruhr und Suche nach Ordnung
- 1) Die Judenbuche zwischen Romantik und Realismus
- 2) Die Literatur der Restauration: Zwischen Aufruhr und Suche nach Ordnung
- III) Natur, Mensch und Gesellschaft in der „Judenbuche“
- 1. Kehrseite der Idylle: Im „wilden“ Westfalen
- 2. Tatort Wald: Natur als Schauplatz der Verbrechen
- 3. Gesetz und Gesellschaft: Das Recht des Stärkeren
- 4. Das Schaurige in der Natur
- 5. Die Religionsfrage: Christentum, Aberglaube, Judentum
- IV) Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Analyse untersucht Annette von Droste-Hülshoffs Novelle „Die Judenbuche“ im Kontext der Restaurationszeit und beleuchtet die Verbindung von Natur, Mensch und Gesellschaft im Werk. Der Fokus liegt auf der Darstellung der sozialen und politischen Verhältnisse in Westfalen, der Rolle der Natur als Schauplatz des Verbrechens und der Einflussnahme des Aberglaubens auf die Handlung.
- Die politische und soziale Situation Westfalens in der Restauration
- Die Darstellung der Natur in der „Judenbuche“ als Kontrast zur Romantik und als Schauplatz des Verbrechens
- Das Spannungsfeld zwischen Gesetz und Gewohnheitsrecht
- Der Einfluss von Aberglaube und religiösen Motiven auf die Handlung
- Die Rolle des Kapitalismus und die soziale Stellung der Juden
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die „Judenbuche“ als Werk im Spannungsfeld zwischen Romantik und Realismus betrachtet, wobei Droste-Hülshoffs Fokus auf die gesellschaftlichen Verhältnisse und die menschliche Natur gelegt wird. Das zweite Kapitel beleuchtet die literarischen Tendenzen der Restaurationszeit und die Suche nach Ordnung. In Kapitel drei werden die sozialen und politischen Verhältnisse Westfalens in der „Judenbuche“ analysiert, wobei der Kontrast zur biedermeierlichen Idylle und die Rolle der Natur im Werk hervorgehoben werden. Kapitel vier untersucht die Verbindung von Aberglaube, Religion und Verbrechen in der Novelle und beleuchtet die Einflüsse der Schauerromantik auf Droste-Hülshoffs Werk.
Schlüsselwörter
Die „Judenbuche“, Restauration, Biedermeier, Romantik, Schauerromantik, Westfalen, Natur, Gesellschaft, Verbrechen, Aberglaube, Religion, Kapitalismus, Juden, soziale Verhältnisse, Patron-Klient-System, Recht, Gewohnheitsrecht, Moral, Heimat, Landschaft, Wald, Holzdiebstahl, Mord, Angst, Schuld, Rache, christlicher Glaube, Judenbuche.
- Arbeit zitieren
- Ilona Gruber Drivdal (Autor:in), 2017, Die "Judenbuche" im Zeitgeist der Restauration. Zum Naturverständnis bei Annette von Droste-Hülshoff, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1455325