Schwerpunkte dieses Essays bilden die Darlegung der Handlung sowie die Reflexion der Erzählung "Das Erdbeben in Chili" von Heinrich von Kleist. Die Erzählung wurde vermutlich im Jahre 1806 verfasst und erzählt von der Liebesverbindung zwischen Jeronimo und Josephe, deren Beziehung neben zahlreichen Schicksalsschlägen außerdem durch eine Vielzahl von unglücklichen und glücklichen Fügungen gekennzeichnet ist.
Inhaltsverzeichnis
- Handlung der Erzählung
- Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Novelle „Das Erdbeben in Chili“ von Heinrich von Kleist befasst sich mit dem Schicksal des Liebespaares Jeronimo und Josephe, deren Beziehung von Glück und Unglück geprägt ist. Kleist stellt in seiner Erzählung die traditionelle Ordnung und die Autorität der Gesellschaft in Frage und spielt mit der Rolle des Zufalls und der göttlichen Fügung.
- Die Rolle des Zufalls in der Liebesgeschichte
- Die Frage nach der göttlichen Vorsehung und der Theodizee-Debatte
- Die Kritik an der bestehenden Gesellschaftsordnung
- Das Erdbeben als Katalysator für den gesellschaftlichen Wandel
- Die Bedeutung von Liebe und Familie in der Welt der Gewalt und des Chaos
Zusammenfassung der Kapitel
Handlung der Erzählung
Die Erzählung schildert die Liebesgeschichte von Jeronimo und Josephe, die trotz zahlreicher Schwierigkeiten und Schicksalsschläge zusammenfinden wollen. Josephes Vater trennt das Paar, indem er sie ins Kloster schickt. Die beiden verstoßen jedoch gegen die geltenden Gesetze und kommen im Klostergarten zusammen. Als Josephe ihr Kind zur Welt bringt, soll sie hingerichtet werden. Jeronimo, der im Gefängnis sitzt, versucht sich das Leben zu nehmen, wird jedoch von einem Erdbeben unterbrochen, das die gesamte Gesellschaftsordnung erschüttert.
Reflexion
Kleist spielt in seiner Erzählung mit dem Zufallsterminus und stellt die göttliche Vorsehung in Frage. Er beschreibt das Erdbeben als Symbol für den Niedergang der traditionellen Ordnung und der geistlichen, familialen und weltlichen Autoritäten. Die Erzählung lässt sich in drei Teile einteilen: Die Katastrophe, die Idylle und die Rückkehr in die Kirche. Die vermeintliche Idylle entpuppt sich letztlich als tödliche Illusion, da die Protagonisten in der Kirche getötet werden. Kleist stellt in seiner Erzählung die Frage nach der Schuld und die Bedeutung von Liebe und Familie in einer von Gewalt und Chaos geprägten Welt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Erzählung sind: Erdbeben, Zufall, göttliche Fügung, Liebe, Familie, Gesellschaftsordnung, Theodizee, Katastrophe, Idylle, Gewalt, Tod, Kirche, Moral.
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- Anonym (Author), 2020, Essay zur Novelle "Das Erdbeben in Chili" (Heinrich von Kleist), Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1453399