Die Verse 75 bis 92 der Sure 10 behandeln die Geschichte des Mose, der von Gott mit seinen Zeichen zu Pharao geschickt wurde. Die Erzählung steht im Kontext der ganzen Sure als Erinnerung an die Macht Gottes und als Mahnung für die Menschen, die seinen Zeichen keinen Glauben schenken und der koranischen Offenbarung noch skeptisch gegenüber stehen.
Die Sure stellt wie die meisten Suren der mekkanischen Periode Gott zunächst als den Schöpfer der Welt dar, der Himmel und Erde, Tag und Nacht, Sonne und Mond geschaffen hat, worin Zeichen seines Wirkens und seiner Macht für diejenigen liegen, die gläubig sind (10:5-6). Die Unterteilung der Menschen in Gläubige und Ungläubige erfolgt stark gegensätzlich. In der Beschreibung dessen, was die jeweilige Gruppe zu erwarten hat, manifestiert sich dann die Macht Gottes als Richter, der als Schöpfer der Welt, der Menschen und aller Dinge das Recht dazu hat, am Tag des jüngsten Gerichts über jeden Einzelnen zu urteilen. Diejenigen, die das diesseitige Leben bevorzugen und nicht an die Begegnung mit Gott glauben, erwartet dann das Höllenfeuer (10:7-8), während diejenigen, die den Zeichen Glauben schenken und sich rechtschaffen verhalten, mit dem Paradies belohnt werden (10:9-10).
Als Zeichen der Wahrheit, dass dieser Tag kommen wird, an dem die Toten auferstehen und vor ihren wahrhaftigen Herrn gebracht werden, dient die Warnung, die die koranische Botschaft enthält. Um diese Warnung zu bekräftigen und zu erreichen, dass ihr Glauben geschenkt wird, wird an die Macht Gottes immer wieder in Form von Erzählungen erinnert, die von den Frevlern handeln, die die Erde früher bewohnten und den Propheten damals keinen Glauben geschenkt hatten. Sie wurden zur Bestrafung von Gott vernichtet.
Inhaltsverzeichnis
- Sure Jonas 10:75-96
- Die Geschichte des Mose
- Das Auftreten des Mose und die Reaktion des Pharao
- Die Zauberer und die Zeichen Gottes
- Die Befreiung der Israeliten
- Die Kommunikation Gottes mit Mose
- Das Gebet des Mose und die Antwort Gottes
- Der Auszug der Israeliten und das Bekenntnis des Pharao
- Die Zeichen Gottes und die Enttäuschung über den Menschen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Sure Jonas 10:75-96 befasst sich mit der Geschichte des Mose und seiner Begegnung mit Pharao. Sie dient als Mahnung für die Menschen, die den Zeichen Gottes keinen Glauben schenken und der koranischen Offenbarung skeptisch gegenüber stehen. Dabei wird die Macht Gottes als Schöpfer und Richter deutlich dargestellt, die am Tag des jüngsten Gerichts über jeden Einzelnen urteilen wird.
- Die Unterscheidung zwischen Gläubigen und Ungläubigen
- Die Bedeutung des Monotheismus und die Bestrafung des Polytheismus
- Die Macht Gottes als Schöpfer, Richter und Retter
- Die Rolle der Zeichen und Erzählungen als Mahnung
- Die Verurteilung derjenigen, die trotz der Zeichen Gottes nicht glauben
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Geschichte des Mose beginnt mit seiner Sendung zu Pharao und dessen Volk. Pharao und seine Vornehmen werden als hochmütig und sündig beschrieben, die die Zeichen Gottes ignorieren.
- Mose tritt im Auftrag Gottes mit den Ungläubigen in Kontakt und versucht, ihnen die Einzigartigkeit Gottes zu verdeutlichen. Pharao und sein Volk deuten die Zeichen als Zauberei und erkennen die Oberhoheit Gottes nicht an.
- Die Zauberer, die Pharao herbeiruft, können Mose nicht besiegen. Die Wunder, die Mose vollbringt, werden als Zauberei interpretiert, doch sie sind Zeichen der Wahrheit.
- Die Israeliten, die unter der Herrschaft des Pharao leiden, schenken Mose Glauben und vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes.
- Gott tritt direkt mit Mose in Kontakt und gibt ihm die Weisung, den Gläubigen gute Nachricht von der Seligkeit zu bringen.
- Das Gebet des Mose richtet sich gegen die Pracht und das Vermögen des Pharao, die sein Volk vom Weg Gottes abbringen. Gott versichert Mose, das Gebet erhört zu haben.
- Die Geschichte des Auszuges der Israeliten unter der Führung des Mose durch das Rote Meer wird kurz zusammengefasst. Der Fokus liegt auf dem unehrlichen Bekenntnis des Pharao, das er aus Not ablegt.
- Die Bestrafung des Pharao dient als Zeichen für die nachfolgenden Generationen, die selbst dann nicht glauben, wenn jedes nur denkbare Zeichen zu ihnen käme.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der Sure Jonas 10:75-96 sind: Offenbarung, Zeichen, Glaube, Unglaube, Monotheismus, Polytheismus, Mahnung, Strafe, Macht Gottes, Errettung, Pharao, Mose, Israeliten, Höllenfeuer, Paradies.
- Arbeit zitieren
- Daniel Quadbeck (Autor:in), 2003, Analyse der Koransure Jonas (10:75-96), München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/14324