Die Relevanz der Fragestellung ergibt sich aus folgenden Beispielen: Schätzungsweise erkrankt weltweit eine von fünf Personen im Laufe ihres Lebens an einer Depression, wobei circa 350 Millionen Betroffene insgesamt zu verzeichnen sind. Seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie ist ein Aufwärtstrend von 4.4 % auf 27.6 % zu beobachten.
Abgesehen von der eingeschränkten Wirksamkeit gängiger Therapieformen, ist die Zugänglichkeit einer angemessenen Behandlung nicht für alle Betroffenen gleichermaßen gegeben. Rund zwei Drittel der depressiven Erwachsenen erhält keine adäquate Behandlung. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Verschlimmerung der Erkrankung, das Risiko der Eintrittswahrscheinlichkeit von Folgeerkrankungen und das Risiko von aufwändigeren Behandlungen bzw. Behandlungskomplikationen.
Durch diese Risikofaktoren & die hohe globale Prävalenz von Depressionen könnten sich potentiell noch höhere volkswirtschaftlichere Kostenbelastungen als ohnehin schon ergeben. Dies alles sind Gründe, warum das Bestreben alternative, leicht zugängliche, effektive und im Optimalfall kostengünstige Behandlungsmethoden für depressive Patienten zu finden, wissenschaftlich zu fundieren und zukünftig in Therapiekonzeptionen zu integrieren, sehr hoch ist.
Der Hintergrund dieser Arbeit ist, dass es vorausgegangene wissenschaftliche Untersuchungen, insbesondere Metaanalysen, verpasst haben, sportbezogene Interventionen als evidenzbasierte, wirksame Behandlungsmöglichkeit bei Depressionen zu untermauern. Um folgend zu bewerten, ob eine erhöhte körperliche Aktivität als eine „effektive therapeutische Intervention“ im Hinblick auf die Reduktion von depressionsspezifischen Symptomen bezeichnet werden kann, werden in der vorliegenden Arbeit die folgenden Fragestellungen näher - & kritisch untersucht:
1.) Besitzt körperliche Bewegung einen positiven Einfluss auf depressive Betroffene?
2.) Unterscheiden sich die verschiedenen Bewegungsarten in ihrer Wirkung auf die Befindlichkeit depressiver Betroffener?
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungs- & Abbildungsverzeichnis
- Abstrakt
- 1 Einleitung
- 1.1 Depressive Erkrankungen
- 1.2 Wirkung von körperlicher Aktivität auf depressive Erkrankungen
- 1.3 Körperliche Aktivität als Therapie
- 2 Fragestellung
- 3 Hauptteil
- 3.1 Ausgangslage & Rahmenbedingungen des Reviews
- 3.2 Positiver Effekt von sportlicher Aktivität auf depressive Erkrankungen
- 3.2.1 Subgruppenanalyse
- 3.2.2 Meta-Regression
- 4 Schlussfolgerung
- 4.1 Sportliche Aktivität, eine begleitende Therapiemethode von depressiven Erkrankungen
- 4.2 Limitationen
- 4.3 Interpretation & Fazit
- 4.4 Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die schriftliche Ausarbeitung untersucht die Wirkung von sportlicher Aktivität auf Menschen mit depressiven Erkrankungen. Ziel ist es, die Ergebnisse eines systematischen Reviews und einer Metaanalyse von Heissel et al. (2023) zu präsentieren, der die Effektivität von Bewegung als Therapieform bei Depressionen beleuchtet. Der Review analysiert 41 Studien, die den Effekt von Sport auf depressive Symptome bei Erwachsenen untersuchen.
- Die Wirkung von körperlicher Aktivität auf depressive Symptome
- Moderierende Effekte von Bewegung auf Depressionen
- Das Vorhandensein von Publikationsverzerrungen
- Die Rolle professionell geleiteter Sportgruppen bei der Behandlung von Depressionen
- Die Wirksamkeit von Sporttherapie im Vergleich zu anderen Behandlungsformen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung Dieses Kapitel stellt die Relevanz von depressiven Erkrankungen sowie die aktuelle Situation der Behandlungslandschaft dar. Es werden die gängigen Therapieformen, ihre Vor- und Nachteile und die Herausforderungen bei der Behandlung von Depressionen beleuchtet.
Kapitel 2: Fragestellung In diesem Kapitel wird die Forschungsfrage präzisiert, die in der schriftlichen Ausarbeitung beantwortet werden soll. Es geht um die Effektivität von körperlicher Aktivität als therapeutische Intervention bei Menschen mit Depressionen.
Kapitel 3: Hauptteil Dieser Teil der Arbeit präsentiert die Ergebnisse des systematischen Reviews und der Metaanalyse. Es werden die Methodik, die Studienauswahl, die Analyse der Ergebnisse und die wichtigsten Erkenntnisse aus den 41 Studien vorgestellt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der moderierenden Effekte von verschiedenen Faktoren, wie z. B. der Art der Bewegung, dem Niveau der Aktivität und der Gruppengröße.
Kapitel 4: Schlussfolgerung In diesem Kapitel werden die Ergebnisse des Reviews zusammengefasst und interpretiert. Es werden die klinischen Implikationen der Ergebnisse diskutiert und es werden Handlungsempfehlungen für die Behandlung von Depressionen mit Hilfe von Bewegung abgeleitet.
Schlüsselwörter
Depressive Erkrankungen, körperliche Aktivität, Sporttherapie, systematischer Review, Metaanalyse, Meta-Regression, moderierende Effekte, Publikationsverzerrungen, professionell geleitete Sportgruppen, Standardisierte mittlere Differenz (SMD), Konfidenzintervall (KI), Number-Needed-to-Treat (NNT).
- Arbeit zitieren
- Phil Brocks (Autor:in), 2023, Sport und Bewegung als effektive therapeutische Intervention bei Depressionen?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1431323