Die zwei Essays setzen sich mit Gaetano Moscas und Vilfredo Paretos Modell der Elitenzirkulation sowie Hannah Arendts Verständnis von Verfassung und Revolution auseinander.
Gaetano Mosca und Vilfredo Pareto werden der italienischen Schule des Elitismus zugeordnet. Ihr erklärtes Ziel ist es, neutrales Tatsachenwissen über die Gesellschaft zu erzeugen. Mosca analysiert dafür mithilfe seiner historischen Methode die Stabilität von Gesellschaften anhand verschiedener Typen der herrschenden Klasse, während Paretos logisch-erfahrungswissenschaftliche Methode deutlich abstrakter ist und die ganze Gesellschaft als soziales System betrachtet. Beide wollen zeigen, dass die politische Macht in einer Gesellschaft immer dichotomisch verteilt ist und eine kleine Elite über die große Masse der Gesellschaft herrscht.
Es stellt sich die Frage, wie die Begriffe der Verfassung und der Revolution miteinander verbunden werden können, da man mit der Verfassung intuitiv eine feste staatliche Ordnung verbindet und mit der Revolution die Auflösung oder Abschaffung, nicht aber die Einsetzung derselben. Diese Wahrnehmung begründet sich für Hannah Arendt mit den politischen Aufständen und Umwälzungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Diese waren entweder "permanente Revolutionen" wie in Russland oder China, die keine eigenen Verfassungen hervorbringen konnten und deren Machthaber dies auch offen zugaben oder "revolutionäre Umwälzungen, in deren Gefolge sich eine konstitutionelle Regierungsform entwickelt, die ein erträgliches Maß an bürgerlichen Rechten garantiert". Diese Verfassungen gab sich das Volk aber nicht nach einer erfolgreichen Revolution selber, sondern sie wurden von der Regierung nach einer gescheiterten Revolution erlassen und auch wenn sie die Staatsgewalt limitierten, so war es doch "ihre vordringliche Aufgabe […], die revolutionäre Macht des Volkes zu brechen". Dadurch kann bei Beobachtern der allgemeine Eindruck entstehen, dass Verfassungen als Instrument der konterrevolutionären Kräfte eingesetzt werden. Diesen Gedanken weist Hannah Arendt aber als gefährlich ab und sieht Verfassungen stattdessen als institutionelle Krönung einer Revolution.
Um diese Gedanken besser verstehen und nachvollziehen zu können, soll zunächst Arendts Verständnis des Zusammenhangs von Revolution und Verfassung beschrieben und anschließend anhand der historischen Beispiele der Amerikanischen und Französischen Revolution näher verdeutlicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Gaetano Mosca und Vilfredo Pareto: Elitenzirkulation
- 2. Hannah Arendt: Verfassung und Revolution
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Theorien der Elitenzirkulation von Gaetano Mosca und Vilfredo Pareto und vergleicht sie mit anderen Modellen des politischen Wandels. Das Ziel ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Konzepte herauszuarbeiten und deren Relevanz für das Verständnis gesellschaftlicher Veränderungen zu beleuchten.
- Konzepte der herrschenden Minderheiten bei Mosca und Pareto
- Mechanismen der Elitenzirkulation und ihre Dynamik
- Die Rolle von „politischen Formeln“ und gesellschaftlichen Glaubenssätzen
- Der Einfluss von „Residuen“ (Pareto) auf die Stabilität und den Wandel von Eliten
- Vergleich mit dem Modell von Iring Fetscher zu Reformen und Revolutionen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Gaetano Mosca und Vilfredo Pareto: Elitenzirkulation: Dieses Kapitel stellt die Elitentheorien von Mosca und Pareto vor. Beide betrachten die Gesellschaft als dichotomisch geteilt in eine herrschende Elite und eine beherrschte Masse. Mosca analysiert historische Beispiele, während Pareto ein abstrakteres, soziales Systemmodell verwendet. Mosca betont die „politische Formel“ als Mittel der Machtsicherung, während Pareto die Verteilung von „Residuen“ (Verhaltensmuster) wie Kombinationsinstinkt und Persistenz der Aggregate als entscheidend für die Stabilität und den Wandel der Elite sieht. Beide Autoren betonen die Notwendigkeit eines Austauschs von Elitenmitgliedern, um soziale Unruhen zu verhindern, jedoch durch unterschiedliche Mechanismen.
2. Hannah Arendt: Verfassung und Revolution: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Originaltext und kann hier nicht erstellt werden.)
Schlüsselwörter
Elitenzirkulation, Gaetano Mosca, Vilfredo Pareto, herrschende Minderheiten, politische Formel, Residuen (Pareto), Kombinationsinstinkt, Persistenz der Aggregate, Revolution, Reform, politischer Wandel, Macht, Gesellschaft, Elite, Masse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Elitenzirkulation und Politischer Wandel
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Theorien der Elitenzirkulation von Gaetano Mosca und Vilfredo Pareto und vergleicht sie mit anderen Modellen des politischen Wandels, insbesondere mit dem Ansatz von Hannah Arendt. Der Fokus liegt auf den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Konzepte und deren Relevanz für das Verständnis gesellschaftlicher Veränderungen.
Welche Konzepte werden bei Mosca und Pareto untersucht?
Die Arbeit untersucht die Konzepte der herrschenden Minderheiten, die Mechanismen der Elitenzirkulation und deren Dynamik. Besonderes Augenmerk liegt auf Moscas "politischer Formel" als Mittel der Machtsicherung und Paretos "Residuen" (Verhaltensmuster wie Kombinationsinstinkt und Persistenz der Aggregate) als Einflussfaktoren auf die Stabilität und den Wandel von Eliten.
Welche Rolle spielen "Residuen" nach Pareto?
Pareto sieht die Verteilung von "Residuen" – Verhaltensmustern wie Kombinationsinstinkt und Persistenz der Aggregate – als entscheidend für die Stabilität und den Wandel der Elite an. Diese beeinflussen die Dynamik der Elitenzirkulation.
Wie wird die Elitentheorie von Mosca und Pareto dargestellt?
Mosca und Pareto betrachten die Gesellschaft als dichotomisch geteilt in eine herrschende Elite und eine beherrschte Masse. Mosca analysiert historische Beispiele, während Pareto ein abstrakteres soziales Systemmodell verwendet. Beide betonen die Notwendigkeit eines Austauschs von Elitenmitgliedern zur Vermeidung sozialer Unruhen, jedoch durch unterschiedliche Mechanismen.
Welchen Vergleich zieht die Arbeit?
Die Arbeit vergleicht die Elitentheorien von Mosca und Pareto mit dem Modell von Iring Fetscher zu Reformen und Revolutionen (obwohl Details zu diesem Vergleich im vorliegenden Auszug fehlen).
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Konzepte der Elitenzirkulation von Mosca und Pareto herauszuarbeiten und deren Relevanz für das Verständnis gesellschaftlicher Veränderungen zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Elitenzirkulation, Gaetano Mosca, Vilfredo Pareto, herrschende Minderheiten, politische Formel, Residuen (Pareto), Kombinationsinstinkt, Persistenz der Aggregate, Revolution, Reform, politischer Wandel, Macht, Gesellschaft, Elite, Masse.
Enthält der Text eine Zusammenfassung des Kapitels über Hannah Arendt?
Nein, eine Zusammenfassung des Kapitels über Hannah Arendt fehlt im Originaltext.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Politischer Wandel. Gaetano Moscas und Vilfredo Paretos Modell der Elitenzirkulation und Hannah Arendts Verständnis von Verfassung und Revolution, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1430934