Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit folgender Frage: Inwiefern werden in der Melusine von Thüring von Ringoltingen die Charakterzüge von Melusine als adlige Christin, als Monster beziehungsweise Dämon thematisiert und welche Auswirkungen haben diese auf ihre Identität und ihr Verhalten? Um dies tun zu können, werden zunächst die Begrifflichkeiten Dämon, Monster und Christin bzw. höfische Dame definiert.
Diese herausgearbeiteten Definitionen dienen als Grundlage für die Gegenüberstellung zur Melusine. Zu diesem Zweck werden mehrere Kapitel aus dem Werk hinzugezogen, die verschiedene Facetten der Melusine im Verlauf aufgreifen. Melusine wurde im Jahr 1456 durch Thüring von Ringoltingen in das Deutsche übersetzt und im Jahr 1473 gedruckt.
Thematisch sticht eine besondere eheliche Verbindung im Werk hervor: Die sogenannte "Mahrtenehe" ist bestimmt durch die Beziehung zwischen einem Menschen und einem Mahr. Mit Bezug zum Werk handelt es sich um die Beziehung zwischen Reymund und Melusine. Durch die Erwähnung von Melusine wird bereits deutlich, dass dieses Wesen meist weiblich ist. Dies sei zunächst ausreichend zur Erläuterung der Mahrtenehe.
Im Folgenden liegt der Fokus auf Melusine in ihrer Position als Mahr bzw. wundersames Wesen. Mit Bezug zur Melusine ist zunächst festzustellen, dass sie auf der Grundlage des Erzählschemas bereits eine Zuordnung als wundersames Wesen erfährt. Doch diese Zuordnung ist auf der Grundlage weiterer Aspekte auf inhaltlicher Ebene zu hinterfragen. Diese Feststellung hat auch in verschiedenen Forschungspositionen, die im Verlauf kurz angesprochen werden, ihren Sitz gefunden
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Melusine im Zwiespalt
- 2.1 Definitionen
- 2.1.1 Monstren
- 2.1.1 Dämonen
- 2.1.3 Succubus
- 2.1.4 Höfische Dame
- 2.2 Gegenüberstellung
- 3. Fazit und Tendenzen
- 4. Literaturverzeichnis
- 4.1 Primärliteratur
- 4.2 Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die vielschichtigen Charakterzüge der Melusine in Thüring von Ringoltingens gleichnamigen Werk. Sie analysiert, wie die Figur der Melusine als adlige Christin und gleichzeitig als Monster oder Dämon dargestellt wird und welche Auswirkungen diese Ambivalenz auf ihre Identität und ihr Verhalten hat.
- Die Mehrdeutigkeit der Melusine als christliche Adlige und als wundersames Wesen
- Die Darstellung von Monstrosität in der mittelalterlichen Literatur und im Kontext der Melusine
- Die Bedeutung des Fluches und der damit verbundenen körperlichen Transformation für Melusines Identität
- Die Rolle von Melusine als „aktive[n] Rolle bei der Schaffung des gemeinsamen Familienglücks“
- Die Integration von Melusine in die gesellschaftlichen Konventionen des Mittelalters
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach der ambivalenten Darstellung der Melusine in Thüring von Ringoltingens Werk. Kapitel 2 beleuchtet die zentralen Begriffe Christin, Dämon und Monster im Kontext des Mittelalters und untersucht, inwiefern Melusine diesen Begriffen gerecht wird. Kapitel 3 bietet einen Ausblick auf das Fazit und die Ergebnisse der Arbeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Monstrosität, Dämonologie, höfische Kultur, christliche Identität, mittelalterliche Literatur, die Melusine von Thüring von Ringoltingen und die ambivalenten Aspekte der Figur der Melusine.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2023, Melusine von Thüring von Ringoltingen. Christin, Monster oder Dämon?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1427395