Der Fokus dieser Arbeit liegt auf zwei primären Zeitungsartikeln, die durch eine Analyse im zweit- und/oder fremdsprachlichen Kontext, insbesondere für Austausch- und/oder Gaststudenten*innen, nutzbar gemacht werden sollen. Die im Seminar behandelten Beschreibungsdimensionen für den Wortschatz werden im Hinblick auf die beiden Texte "Schweiz zieht Deutsche an" und "Arm an der Uni" untersucht.
Die beiden Textbeispiele sind Zeitungsartikel aus Zeitungen, die auf die Zielgruppe von Gast- und Austauschstudenten*innen zunächst kontextlos wirken können. Dennoch enthalten sie wertvolle Beispiele, die als exemplarisch für Chunks, Kollokationen, Phraseme, sowie Frames und Idiome dienen.
Beim Erwerb von neuem Wortschatz treten zahlreiche Probleme auf, insbesondere durch unbekannte Kollokationen. In diesen beiden Zeitungsartikeln sind Kollokationen die am weitesten verbreitete Beschreibungsdimension, weshalb das Lesen dieser Texte für L2-Lerner erheblich erschwert wird. Häufig sind die Kollokationen in Verb-Substantiv-Verbindungen vertreten, die suggerieren, welche Wörter typischerweise zusammengehören.
Im Mittelpunkt des zweiten Teils der Arbeit steht die direkte Anwendung des "didaktischen Dreischritts" nach Kühn auf den Deutschunterricht im fremdsprachlichen Kontext. Als Grundlage dient der Text "Arm an der Uni", der sich als besonders authentisch für die Zielgruppe von ERASMUS-Studierenden erwiesen hat.
Der erste Schritt dieses Ansatzes ist die "Semantisierung", bei der die Schüler die neuen lexikalischen Einheiten in einem geeigneten sprachlichen Handlungskontext für sich entdecken und sich mit den verschiedenen Formen und Funktionen vertraut machen sollen. Die ERASMUS-Studenten*innen sollen den Text "Arm an der Uni" zunächst durchlesen und sich in Kleingruppen untereinander Hilfestellung leisten.
Im zweiten Schritt, der "Vernetzung" oder Reflexion genannt wird, sollen die SuS die neuen Elemente (Wörter, Wortstrukturen etc.) sammeln, ordnen, variieren, ergänzen und deren lexikalische Einheiten funktionsbezogen untersuchen. Dabei sollen Vernetzungen und Gruppierungen in Wortfelder, Sachnetze, syntagmatische Netze, Wortfamilien etc. stattfinden, sodass diese erweitert und gefestigt werden können und das Wissen der Lernenden steigt. Bei diesem Schritt ist es vor allem wichtig, den Studierenden dabei zu helfen, die neuen Worte und Satzstrukturen in den Kontext einzubetten, da ohne ein reiches Kontextverständnis der dritte Schritt nicht gemeistert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1WERKSTATT 1
- 2Kollokationen
- 3Chunks
- 4Das syntagmatische Netz
- 5Kultursensitive Lexeme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Analyse von zwei Zeitungsartikeln im Kontext des Wortschatzerwerbs für Austausch- und Gaststudenten. Ziel ist es, die Bedeutung von Kollokationen, Chunks und anderen Wortschatzbeschreibungsdimensionen für den L2-Lernprozess aufzuzeigen und die Notwendigkeit ihrer expliziten Vermittlung im Unterricht zu unterstreichen.
- Kollokationen als Schlüsselfaktor im Wortschatzerwerb
- Die Rolle von Chunks und Phrasemen für den Sprachfluss
- Der Einfluss von kultursensitiven Lexemen und Idiomen
- Die Bedeutung des syntagmatischen und paradigmatischen Netzes
- Die Verbindung von Sprachlernzielen und Lebensweltbezug
Zusammenfassung der Kapitel
1WERKSTATT 1
Dieser Abschnitt stellt die beiden Zeitungsartikel „Schweiz zieht Deutsche an“ und „Arm an der Uni“ vor und erläutert ihre Relevanz für die Wortschatzarbeit im L2-Unterricht. Es werden exemplarische Beispiele für Kollokationen, Phraseme, Chunks und andere Wortverbindungen aus den Texten angeführt.
2Kollokationen
Dieser Teil der Arbeit untersucht die Rolle von Kollokationen im Kontext der beiden Zeitungsartikel. Es werden verschiedene Arten von Kollokationen, wie Verb-Substantiv-Verbindungen, Mehrworteinheiten und Präpositionsverbindungen, vorgestellt und anhand von Beispielen aus den Texten erläutert.
3Chunks
Hier wird die Bedeutung von Chunks für den Sprachfluss und die Leichtigkeit des Sprachgebrauchs erörtert. Anhand von Beispielen aus den Zeitungsartikeln werden die charakteristischen Merkmale von Chunks und ihre Rolle im Wortschatzerwerb für L2-Lerner deutlich gemacht.
4Das syntagmatische Netz
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem syntagmatischen Netz und seiner Bedeutung für die Speicherung von Wortverbindungen im Gedächtnis. Es werden Beispiele aus den Zeitungsartikeln herangezogen, um die Funktion des syntagmatischen Netzes für den Wortschatzerwerb zu illustrieren.
5Kultursensitive Lexeme
Hier werden kultursensitive Lexeme und ihre Bedeutung für den L2-Lernprozess untersucht. Es wird gezeigt, wie kulturspezifische Idiome und Lexeme im Kontext der beiden Zeitungsartikel auftreten und welche Herausforderungen sie für L2-Lerner darstellen.
Schlüsselwörter
Kollokationen, Chunks, Phraseme, Idiome, kultursensitive Lexeme, syntagmatisches Netz, paradigmatisches Netz, Sachnetze, Wortschatzerwerb, L2-Lernprozess, Austausch- und Gaststudenten, authentische Texte, Lebensweltbezug, Sprachanforderung.
- Arbeit zitieren
- Isabell Trampusch (Autor:in), Wortschatzerwerb im Deutschunterricht. Analyse von Zeitungsartikeln für Gast- und Austauschstudierende, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1421848