In der Politikwissenschaft bzw. generell in der Wissenschaft wird stets angeregt diskutiert, verschiedene Meinungen werden ausgetauscht und Diskussionen geführt. Argumente werden ausgetauscht und Kompromisse beschlossen.
Natürlich sind diese Diskurse heute, im digitalen Zeitalter sehr viel einfacher zu führen, als es noch vor fünfzig oder hundert Jahren der Fall war.
Aber gab es nicht schon weit vorher wissenschaftliche Diskurse?
Es wäre interessant zu sehen, ob es solche Diskurse nicht schon sehr früh, zur Zeit der Antike gegeben haben könnte. Platon und Aristoteles zwei der bekanntesten antiken Philosophen, die sich beide auch mit der politischen Philosophie beschäftigt haben, haben in ihren jeweiligen Werken ein Bild eines idealen Staates gezeichnet.
Im Folgenden werde ich diese Bilder mit einander Vergleichen und auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten hin überprüfen. Hierzu werde ich Platons „Politeia“ mit Aristoteles „Politik“ vergleichen. Da beide Philosophen aus derselben Epoche stammen bietet sich dieser Vergleich an.
Ich werde mit dem Verständnis eines idealen Staates laut Platon beginnen, da es sich bei der „Politeia“ um ein Gespräch der Sokrates handelt, werde ich diesen auch zitieren. Hiermit ist dann stets der platonische Sokrates gemeint. Beginnend mit der Entstehung eines Staates im ersten Schritt werde ich anschließend das gesellschaftliche System des optimalen Staates nach Sokrates und dessen Legitimation erklären.
Anschließend werde ich dasselbe mit dem Verständnis eines optimalen Staates vom Sokrates tun.
Sobald beide Staatskonzepte dargelegt sind, werde ich diese kurz vergleichen, um zu prüfen, ob es bereits in der Antike etwas ähnliches wie wissenschaftliche Diskurse gegeben hat, auch wenn diese vielleicht eher philosophischer Natur sein werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Platon
- Entstehung des Staates
- Gesellschaftliche Struktur
- Die Wächter
- Die Herrscher
- Legitimation
- Aristoteles
- Entstehung des Staates
- Gesellschaftliche Struktur
- Vergleich der beiden Idealstaatvorstellungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die politischen Philosophien von Platon und Aristoteles und untersucht, ob in ihren Werken bereits Ansätze eines wissenschaftlichen Diskurses erkennbar sind. Der Fokus liegt auf dem Vergleich ihrer idealen Staatsvorstellungen.
- Entstehung und Entwicklung des Staates
- Gesellschaftliche Strukturen und Hierarchien
- Legitimation und Herrschaftsprinzipien
- Vergleich der Idealen und Unterschiede in den Ansätzen
- Relevanz für den modernen wissenschaftlichen Diskurs
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des wissenschaftlichen Diskurses in der Antike ein und stellt die beiden zentralen Figuren, Platon und Aristoteles, sowie ihre Werke „Politeia“ und „Politik“ vor.
Platon
Entstehung des Staates
Dieser Abschnitt untersucht Platons Theorie der Staatsentstehung, die er im Dialog „Politeia“ durch die Figur des Sokrates darlegt. Platon argumentiert, dass der Staat aus der Notwendigkeit entsteht, grundlegende Bedürfnisse wie Nahrung, Kleidung und Wohnraum zu befriedigen. Die Arbeitsteilung ist für ihn der Schlüssel zur optimalen Bedürfnisbefriedigung, wobei der Staat in verschiedene Klassen mit unterschiedlichen Aufgaben unterteilt wird. Der Bedarf an Rohstoffen führt zur Ausweitung des Staates und zum Handel mit anderen Staaten, was wiederum zum Beruf des Lohnarbeiters führt.
Gesellschaftliche Struktur
Platon entwickelt ein dreigliedriges Gesellschaftssystem mit den Ständen der Wächter, der Herrscher und der übrigen Bürger. Die Wächter sind für die Sicherheit und Verteidigung des Staates zuständig, die Herrscher entspringen dem Stand der Wächter und repräsentieren die Elite des Staates, während die restlichen Bürger für die Produktion und das tägliche Leben sorgen. Der Abschnitt befasst sich detailliert mit den Eigenschaften und der Ausbildung der Wächter und deren Rolle in Platons idealem Staat.
Aristoteles
Entstehung des Staates
Dieser Abschnitt analysiert Aristoteles' Sicht auf die Entstehung des Staates, die er in seinem Werk „Politik“ darlegt. Aristoteles untersucht verschiedene Arten von Gemeinschaften und zeigt, wie der Staat aus der Notwendigkeit der Zusammenarbeit entsteht. Er betont die Bedeutung der politischen Ordnung und der Teilhabe des Einzelnen am Gemeinwesen.
Gesellschaftliche Struktur
Aristoteles betrachtet die menschliche Natur und ihre Bedürfnisse als Grundlage für die Gestaltung des Staates. Er entwickelt ein hierarchisches System, das die verschiedenen Lebensformen und Berufe in der Gesellschaft berücksichtigt. Im Vergleich zu Platons dreigliedriger Gesellschaft zeichnet sich Aristoteles durch eine größere Differenzierung der gesellschaftlichen Klassen aus.
Schlüsselwörter
Politische Philosophie, Platon, Aristoteles, Politeia, Politik, Idealstaat, Staatsphilosophie, wissenschaftlicher Diskurs, Antike, Arbeitsteilung, Gesellschaftsstruktur, Legitimation, Herrschaft, Wächter, Herrscher, Vergleich, Unterschiede, Gemeinsamkeiten.
- Arbeit zitieren
- David Wagner (Autor:in), 2021, Ein früher wissenschaftlicher Diskurs? Platons und Aristoteles politische Philosophie, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1419019