In dieser Arbeit sollen positive und negative Einflüsse von Peer Groups auf das Individuum näher beleuchtet werden, um die Relevanz für die Analyse von Netzwerkstrukturen innerhalb der Klasse aus Sicht von Lehrpersonen zu verdeutlichen.
Zu Beginn wird kurz auf die für diese Arbeit relevanten Begriffe wie Bildung und die Arten von Peerbeziehungen eingegangen. Anschließend erfolgt eine kurze Einordnung, welche Funktion Peerbeziehungen im Leben der Kinder und Jugendlichen haben und welche Rolle sie einnehmen. Daran anknüpfend werden positive Einflüsse auf die kognitive und soziale Entwicklung vorgestellt. Demgegenüber wird delinquentes Verhalten und dessen Ursachen im Rahmen von Gleichaltrigen erläutert. Zum Schluss erfolgt ein kurzes Fazit.
In den 1960er und 1970er Jahren hat sich die Industriegesellschaft zu einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft entwickelt, in der Bildung und Wissen immer wichtiger werden. Die Schulzeiten wurden ausgeweitet und immer mehr Menschen erwerben das Abitur und besuchen Hochschulen. Damit wächst auch die soziokulturelle Eigenständigkeit der Jugendphase, sodass Jugendliche mehr Zeit zur persönlichen Verfügung haben und länger in altershomogene strukturierte Gruppen integriert sind. Durch die Herausbildung der eigenständigen Lebensphase Jugend gewinnt die Gleichaltrigengruppe stark an Bedeutung. Jugendliche verbringen immer mehr Zeit miteinander und entwickeln eigenständige Einstellungen, Verhaltens- und Bewusstseinsformen. Daraus resultieren eine stärkere Orientierung an den Peers und eine entsprechende Distanz zu Vorgaben der Erwachsenenwelt. In der Sozialisationsforschung werden Jugendliche als "aktive Subjekte und Gestalter ihrer Umwelten" aufgefasst, die in Peerkontexten Erfahrungen verarbeiten und Entwicklungsanforderungen bewältigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Bildungsbegriff
- Peer-Beziehungen
- Affektive Peerbeziehungen
- Kognitiv-instrumentelle Peerbeziehungen
- Funktionen
- Lernförderliche Effekte
- Einfluss auf die kognitive und soziale Entwicklung
- Einfluss auf die Motivation
- Delinquentes Verhalten
- Ursachen für die Bindung an delinquente Peer Groups
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Einfluss von Peerbeziehungen auf das Individuum und dessen Bildungserfolg. Sie beleuchtet die Relevanz von Netzwerkstrukturen innerhalb der Klasse aus Sicht von Lehrpersonen. Die Arbeit erörtert den Bildungsbegriff und die Arten von Peerbeziehungen, sowie deren Funktionen und Einflüsse auf die kognitive und soziale Entwicklung von Jugendlichen. Des Weiteren werden die Ursachen für delinquentes Verhalten im Kontext von Peer Groups beleuchtet.
- Der Bildungsbegriff und seine Bedeutung in der heutigen Gesellschaft
- Arten von Peerbeziehungen und deren Einfluss auf Individuen
- Die Funktionen von Peerbeziehungen in der Entwicklung von Jugendlichen
- Positive und negative Auswirkungen von Peerbeziehungen auf die kognitive und soziale Entwicklung
- Delinquentes Verhalten und die Rolle von Peer Groups
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Peerbeziehungen und deren Relevanz im Kontext der Bildung ein. Sie beleuchtet den Wandel der Gesellschaft von einer Industrie- zu einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft, in der Bildung eine immer größere Rolle spielt. Die Bedeutung der Jugendphase und der Gleichaltrigengruppe für die Entwicklung von Jugendlichen wird hervorgehoben, sowie die Rolle von Peerbeziehungen in der Sozialisationsforschung.
2. Der Bildungsbegriff
Dieses Kapitel definiert den Bildungsbegriff nach Klafki (1986) und stellt dessen Bedeutung für die Selbstbestimmung und Eigenständigkeit des Menschen heraus. Es wird die zentrale Rolle der Bildung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und für die soziale Ungleichheit in unserer Gesellschaft hervorgehoben.
3. Peer-Beziehungen
Dieses Kapitel erläutert den Begriff "Peers" und deren Bedeutung in der Schule als wichtigste Institution für die Ausbildung von Peerbeziehungen. Es werden verschiedene Formen von Peerbeziehungen wie Freundschaften, soziale Gruppen und Cliquen vorgestellt und deren Unterschiede erläutert. Abschließend werden zwei Arten von Peerbeziehungen vorgestellt, die sich hinsichtlich ihrer Funktion unterscheiden: affektive und kognitiv-instrumentelle Peerbeziehungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Schlüsselwörter Bildung, Peerbeziehungen, Gleichaltrigengruppe, soziale Entwicklung, delinquentes Verhalten, und die Rolle von Peer Groups in der Entwicklung von Jugendlichen. Sie betrachtet die Auswirkungen von Peerbeziehungen auf das Individuum und dessen Bildungserfolg und beleuchtet die Relevanz von Netzwerkstrukturen innerhalb der Klasse aus Sicht von Lehrpersonen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2023, Auswirkungen von Peerbeziehungen auf das Individuum und dessen Bildungserfolg, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1418686