In dieser Arbeit soll anhand der von der UNO übernommenen Definition des Begriffes ,,Genozid'' diskutiert werden, ob der Angriff auf Halabdscha als solcher eingestuft werden kann. Um diese Frage zu beantworten, wird zunächst neben der Begriffsgeschichte, auf die Definition der UNO-Konvention aus dem Jahre 1948 eingegangen. Beginnend mit der Entstehung und der Wirkung des Baath-Regimes werden historische und politische Hintergründe des Angriffes auf Halabdscha dargestellt. Danach wird die kurdische Bevölkerung im Irak und ihr Kampf um eine autonome Region behandelt. Anschließend werden der Erste Golfkrieg und die Anfal-Operation behandelt. Da es international Unstimmigkeiten bezüglich der Einstufung vom Giftgasangriff auf Halabdscha als Genozid gibt, wird dieser einzeln in Betracht genommen, gefolgt von der Strafverfolgung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Begriffsgeschichte und Definition
- 3. Geschichtliche und politische Hintergründe
- 3.1. Das Baath-Regime
- 3.2. Die kurdische Bevölkerung im Irak
- 3.3. Der Erste Golfkrieg
- 3.4. Die Anfal-Operation
- 4. Der Giftgasangriff auf Halabdscha
- 5. Strafverfolgung
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Giftgasangriff auf Halabdscha im Jahr 1988 und die Frage seiner Anerkennung als Genozid. Ziel ist es, die Geschehnisse und die politischen Hintergründe des Angriffs zu beleuchten und anhand der UN-Definition von Genozid zu diskutieren, ob der Angriff diese Kriterien erfüllt. Die Arbeit berücksichtigt dabei sowohl die Begriffsgeschichte des Genozids als auch die historischen und politischen Umstände im Irak, insbesondere die Rolle des Baath-Regimes und die Situation der kurdischen Bevölkerung.
- Der Begriff des Genozids und seine historische Entwicklung
- Das Baath-Regime im Irak und seine Politik gegenüber den Kurden
- Die kurdische Bevölkerung im Irak und ihr Kampf um Autonomie
- Der Giftgasangriff auf Halabdscha als möglicher Genozid
- Die internationale Reaktion und die Strafverfolgung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einleitung führt in das Thema Genozid ein und betont dessen historische und gesellschaftliche Relevanz. Sie verweist auf die unzureichende Thematisierung von Angriffen wie dem auf Halabdscha im deutschsprachigen Raum und formuliert das Ziel der Arbeit: die Ereignisse und die Hintergründe des Angriffs zu beleuchten und die Frage seiner Einstufung als Genozid zu diskutieren, basierend auf der Definition der UNO. Der Mangel an deutschsprachigen Quellen wird als Motivation für die vorliegende Arbeit genannt.
2. Begriffsgeschichte und Definition: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Begriffs „Genozid“, beginnend mit Raphael Lemkins Definition und der Entstehung des Begriffs aus dem Polnischen und Altgriechischen. Es präsentiert die UN-Konvention von 1948 zur Verhütung und Bestrafung von Völkermord, mit ihren fünf Artikeln, die als Kriterien für die Bewertung des Angriffs auf Halabdscha dienen. Das Kapitel betont die unterschiedlichen Formen der Gewalt, die unter den Begriff des Genozids fallen, von direkter Tötung bis hin zu Maßnahmen, die die physische und psychische Vernichtung einer Gruppe zum Ziel haben.
3. Geschichtliche und politische Hintergründe: Dieses Kapitel beleuchtet die geschichtlichen und politischen Hintergründe des Giftgasangriffs auf Halabdscha. Es beginnt mit der Entstehung und der Machtausübung des Baath-Regimes im Irak, dessen Charakter durch Strenge und Gewalt geprägt war. Es beschreibt die Repressionen gegen alle Bürger, die vom System abwichen, einschließlich der kurdischen Bevölkerung. Das Kapitel erläutert die Rolle des Baath-Regimes im Ersten Golfkrieg und im Kontext der Anfal-Operation. Dabei wird der Kontext von Terror und Gewalt des Baath-Regimes umfassend dargestellt, einschließlich der Methoden der Unterdrückung und des Terrors. Es hebt auch die paradoxen Aspekte hervor: die gleichzeitige Unterstützung und Abhängigkeit der Bevölkerung vom Regime, trotz des verbreiteten Terrors und der Repressionen.
Schlüsselwörter
Genozid, Halabdscha, Giftgasangriff, Baath-Regime, Kurden, Irak, Anfal-Operation, UN-Konvention, Völkermord, politische Repression, kurdische Autonomie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Giftgasangriff auf Halabdscha
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über den Giftgasangriff auf Halabdscha im Jahr 1988. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und die wichtigsten Themen, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Untersuchung, ob der Angriff als Genozid im Sinne der UN-Definition eingestuft werden kann.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument ist in sechs Kapitel gegliedert: 1. Einführung, 2. Begriffsgeschichte und Definition, 3. Geschichtliche und politische Hintergründe (inkl. Unterkapitel zum Baath-Regime, der kurdischen Bevölkerung, dem Ersten Golfkrieg und der Anfal-Operation), 4. Der Giftgasangriff auf Halabdscha, 5. Strafverfolgung und 6. Fazit.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Giftgasangriff auf Halabdscha und die Frage seiner Anerkennung als Genozid. Sie beleuchtet die Geschehnisse und die politischen Hintergründe des Angriffs und diskutiert anhand der UN-Definition von Genozid, ob der Angriff diese Kriterien erfüllt. Dabei werden die Begriffsgeschichte des Genozids sowie die historischen und politischen Umstände im Irak berücksichtigt, insbesondere die Rolle des Baath-Regimes und die Situation der kurdischen Bevölkerung.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit dem Begriff des Genozids und seiner historischen Entwicklung, dem Baath-Regime und seiner Politik gegenüber den Kurden, der kurdischen Bevölkerung und ihrem Kampf um Autonomie, dem Giftgasangriff als möglichem Genozid und der internationalen Reaktion und Strafverfolgung.
Was wird in Kapitel 2 ("Begriffsgeschichte und Definition") behandelt?
Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung des Begriffs "Genozid", beginnend mit Raphael Lemkins Definition und der UN-Konvention von 1948. Es präsentiert die Kriterien der UN-Konvention zur Bewertung des Angriffs auf Halabdscha und betont die verschiedenen Formen von Gewalt, die unter den Begriff des Genozids fallen.
Was wird in Kapitel 3 ("Geschichtliche und politische Hintergründe") behandelt?
Kapitel 3 beschreibt die Entstehung und Machtausübung des Baath-Regimes, die Repressionen gegen die Bevölkerung, insbesondere die Kurden, die Rolle des Regimes im Ersten Golfkrieg und im Kontext der Anfal-Operation. Es beschreibt den Terror und die Gewalt des Regimes und die paradoxe Abhängigkeit der Bevölkerung vom Regime trotz der Repressionen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen Genozid, Halabdscha, Giftgasangriff, Baath-Regime, Kurden, Irak, Anfal-Operation, UN-Konvention, Völkermord, politische Repression und kurdische Autonomie.
Warum ist diese Arbeit wichtig?
Die Arbeit betont den Mangel an deutschsprachigen Quellen zum Thema und zielt darauf ab, die Ereignisse um den Giftgasangriff auf Halabdscha und die Frage seiner Einstufung als Genozid umfassend zu beleuchten und im deutschsprachigen Raum besser zugänglich zu machen.
- Arbeit zitieren
- Selin Acay (Autor:in), 2019, Der Giftgasangriff auf Halabdscha und seine Anerkennung als Genozid, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1417888