Was macht den Händedruck so wichtig und einzigartig? Kann er außer einer persönlich empfundenen psychologischen Komponente, noch weitere Eigenschaften hervorbringen, die sich eventuell auch mit sozial relevanten Faktoren verbinden lassen?
Bei der Eingabe des deutschen Wortes Händeschütteln in die Suchmaschine Google ergeben sich beim ersten Aufruf nahezu 7.770.000 mögliche Ergebnisse. Bei der Eingabe des englischen Wortes handshake ergeben sich ähnliche hohe Ergebnisse und beim japanischen Wort akushu liegt die erste Trefferzahl sogar bei 48.200.000 Ergebnissen. Beim Händeschütteln scheint es sich also, schenkt man den hohen Ergebniszahlen der Suchmaschine Glauben, um ein weitverbreitetes Phänomen zu handeln. Das Händeschütteln - eine eigentlich recht unspektakuläre Handlung - ist fest im Rhythmus des täglichen Lebens vieler Menschen verankert. Eine einfache, oft freundlich gemeinte Geste, beispielsweise des Begrüßens oder des Verabschiedens.
Inhaltsverzeichnis
- A short handshake?
- Ein politisches Statement
- Die Rote Liste
- Sehnsucht nach dem guten alten Handschlag
- Ein Beziehungskatalysator
- Aids: Eine andere Pandemie
- Die Anfänge der Aids-Pandemie
- Vorurteile und Missverständnisse
- Kunst und Kultur im Kampf gegen Aids
- Solidarität mit den Betroffenen
- Lady Diana, Princess of Wales
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit dem Händeschütteln als ein gesellschaftliches Ritual und untersucht dessen Wandel im Laufe der Zeit. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung des Händeschüttelns in unterschiedlichen Kontexten, insbesondere in der Politik, im gesellschaftlichen Leben und im Umgang mit der Aids-Pandemie. Die Analyse des Händeschüttelns als soziale Geste soll Erkenntnisse über die Bedeutung von Nähe, Berührung und Körperlichkeit in der Gesellschaft liefern.
- Das Händeschütteln als Ausdruck von Höflichkeit und Respekt
- Der Wandel des Händeschüttelns im Kontext politischer Rituale
- Die Auswirkungen der Aids-Pandemie auf das Händeschütteln und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Körperlichkeit
- Die Rolle von prominenten Persönlichkeiten im Kampf gegen Stigmatisierung und Vorurteile
- Die Bedeutung von Gesten und Symbolen in der Kommunikation und im Umgang mit Krisen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Händeschütteln als eine allgegenwärtige, wenn auch unscheinbare Geste des täglichen Lebens wird in diesem Kapitel vorgestellt und anhand von prominenten Händeschüttlern wie der Queen und Angela Merkel veranschaulicht.
- Das Händeschütteln nimmt in der Politik eine besondere Rolle ein und wird als ein politisches Statement interpretiert, das Macht und Hierarchie symbolisiert. Der Artikel beleuchtet die Eigenheiten des Händeschüttelns von Donald Trump.
- Mit der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie wird das Händeschütteln als Risikofaktor eingestuft und findet sich auf der Roten Liste wieder. Es werden alternative Begrüßungsformen wie der Ellenbogencheck und der Faustgruß vorgestellt.
- Im Frühjahr 2022 zeichnet sich eine Sehnsucht nach dem "guten alten Handschlag" ab. Ein Artikel von "Forschung und Lehre" argumentiert für eine Rückkehr zum körperlichen Ritual.
- Der Haptikforscher Prof. Dr. Martin Grunwald betont die Bedeutung von körperlicher Nähe und die Auswirkungen des fehlenden Händedrucks auf zwischenmenschliche Beziehungen.
- Die achtziger und neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts werden als eine Zeit des Wandels im Umgang mit Körperlichkeit vorgestellt, geprägt von der Aids-Pandemie und der daraus resultierenden Angst vor Nähe und Berührung.
- Die Entstehung der Aids-Pandemie wird anhand von Zeitungsberichten der New York Times und des Spiegel nachgezeichnet, die die anfängliche Verunsicherung und Ängste beleuchten.
- Der Artikel thematisiert die anhaltende Stigmatisierung von HIV-Positiven und die Verbreitung von Vorurteilen und Missverständnissen, die bis heute bestehen.
- Die Rolle von Kunst und Kultur im Kampf gegen Aids wird hervorgehoben, insbesondere die Arbeit von Künstlern, die sich für mehr Akzeptanz und Verständnis einsetzten.
- Die Rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und der Einsatz von Prominenten wie Annie Lennox und David Bowie werden als wichtige Schritte im Kampf gegen die Stigmatisierung beschrieben.
- Lady Diana, Princess of Wales, wird als ein Vorbild für den Umgang mit der Aids-Pandemie dargestellt. Ihre Entscheidung, Patienten im Middlesex Hospital die Hand zu schütteln, ohne Handschuhe zu tragen, wird als ein wichtiges Zeichen der Akzeptanz und gegen die damalige Homophobie gewertet.
Schlüsselwörter
Händeschütteln, soziale Geste, gesellschaftliche Rituale, Politik, Macht, Hierarchie, Coronavirus-Pandemie, Aids-Pandemie, Stigmatisierung, Homophobie, Akzeptanz, Körperlichkeit, Nähe, Berührung, Lady Diana, Princess of Wales, Kunst, Kultur, Solidarität.
- Quote paper
- Marco Fiedler (Author), 2023, Der Händedruck. Persönliche Komponenten und sozial relevante Faktoren, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1415137