Die Seminararbeit behandelt die Vorstellung des sich wiederholenden Gefangenendilemmas innerhalb der Spieltheorie.
Wie lässt sich das wiederholte Gefangenendilemma durch Kooperation zwischen den Spielern allein mit Drohungen und Versprechungen, also ohne exogen durchsetzbare Abmachungen, in einer Art und Weise gestalten, welches ein (nahezu) effizientes Ergebnis erzielt?
Um diese Frage zu klären, muss das Grundmodell des wiederholten Gefangenendilemmas vorgestellt werden. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung des einfachen Gefangenendilemmas, der wahrscheinlich bekanntesten Veranschaulichung der Spieltheorie. Mit einer kurzen Erläuterung ebendieser wird der Hauptteil dieser Arbeit beginnen1. Daraufhin wird eine Spielsituation durch das eben genannte Gefangenendilemma beschrieben. Bereits hier wird der Knackpunkt der Spieltheorie im Allgemeinen und des "prisoner's dilemma" im Speziellen ersichtlich. Danach wird im notwendigen Rahmen auf Basiswissen wie dem "Nash Gleichgewicht" und der "Teilspielperfektheit" eingegangen, um schließlich das Thema "repeated games" angemessen besprechen zu können. Hier wird diese Arbeit zeigen, warum die grundlegenden Strategien maßgeblich davon abhängen, ob die Anzahl der Wiederholungen bekannt ist oder eben nicht. Es wird die klassische Vergeltungsstrategie vorgestellt, welche Kooperation ohne bindende Verträge ermöglicht.
Anschließend wird das Grundmodell durch Erweiterungen ergänzt. Zunächst werden wir ermitteln, ob sich Lösungen bei multiplen Gleichgewichten im endlichen Spiel ergeben. Inwieweit ist der letzte Zug entscheidend? Danach betrachten wir ein unendliches Spiel bei unvollständigen Informationen. Wenn sich die unvollständige Informationslage aus imperfekten Monitoring ergibt und Abweichungen erst mit Verzögerungen identifiziert werden, können Vergeltungen nicht sofort verübt werden.
Dadurch wird sich zeigen, dass Kooperation Ausdruck rationalen Verhaltens sein kann, wenn in geeigneter Weise unvollständige Informationen über die Mitspieler vorliegen. Anschließend werden experimentelle Erkenntnisse untersucht und mit den theoretischen Erkenntnissen des Modells abgeglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in das Gefangenendilemma
- Teilspielperfektheit
- Das wiederholte Gefangenendilemma
- Keine Kooperation bei endlichen Spielen
- Kooperation in unendlichen Spielen
- Endliche Spiele bei unbekannter Anzahl der Runden
- Multiple Gleichgewichte im endlichen Spiel
- Kartelle und Nachfrageschwankungen
- Empirische Erkenntnisse im Kartell
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das wiederholte Gefangenendilemma, ein zentrales Konzept der Spieltheorie mit weitreichenden Anwendungen in der Wirtschaftswissenschaft, insbesondere im Kontext von Kartellen. Die Arbeit analysiert verschiedene Strategien und deren Auswirkungen auf die Kooperation unter Berücksichtigung unterschiedlicher Spielbedingungen (endlich/unendlich, bekannte/unbekannte Rundenanzahl).
- Analyse des wiederholten Gefangenendilemmas unter verschiedenen Bedingungen
- Untersuchung der Bedeutung von Teilspielperfektheit
- Bewertung der Möglichkeiten und Grenzen von Kooperation
- Anwendung des Modells auf Kartellverhalten
- Auswertung empirischer Erkenntnisse zu Kartellen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des wiederholten Gefangenendilemmas ein und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie betont die Relevanz des Themas für die Wirtschaftswissenschaften und insbesondere für das Verständnis von Kartellbildung und -verhalten.
Einführung in das Gefangenendilemma: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Einführung in das Gefangenendilemma, beginnend mit dem klassischen einperiodigen Spiel. Es erläutert das Konzept der Teilspielperfektheit und führt anschließend das wiederholte Gefangenendilemma ein. Die Analyse konzentriert sich auf die Unterschiede zwischen endlichen und unendlichen Spielen, sowie auf die Herausforderungen, die sich bei Spielen mit unbekannter Rundenanzahl ergeben. Die Bedeutung von Strategien für die Kooperation wird hervorgehoben, und es werden verschiedene Gleichgewichtskonzepte diskutiert. Das Kapitel legt den Grundstein für die spätere Anwendung des Modells auf Kartelle und schließt mit einer Diskussion der empirischen Erkenntnisse im Kontext von Kartellverhalten ab. Die komplexen Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Strategien und deren Konsequenzen für die Kooperation unter unterschiedlichen Bedingungen werden detailliert beleuchtet. Die Ausführungen dieses Kapitels stellen die fundierte Basis für die weiteren Analysen dar.
Schlüsselwörter
Wiederholtes Gefangenendilemma, Spieltheorie, Kooperation, Kartelle, Teilspielperfektheit, endliche Spiele, unendliche Spiele, Strategien, empirische Erkenntnisse, Nash-Gleichgewicht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Wiederholtes Gefangenendilemma
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit dem wiederholten Gefangenendilemma, einem zentralen Konzept der Spieltheorie mit Anwendungen in der Wirtschaftswissenschaft, insbesondere im Kontext von Kartellen. Sie analysiert verschiedene Strategien und deren Auswirkungen auf die Kooperation unter verschiedenen Spielbedingungen (endlich/unendlich, bekannte/unbekannte Rundenanzahl).
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Analyse des wiederholten Gefangenendilemmas unter verschiedenen Bedingungen, die Bedeutung von Teilspielperfektheit, die Möglichkeiten und Grenzen von Kooperation, die Anwendung des Modells auf Kartellverhalten und die Auswertung empirischer Erkenntnisse zu Kartellen.
Welche Kapitel enthält die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Einführung in das Gefangenendilemma und ein Fazit. Das Kapitel zur Einführung in das Gefangenendilemma umfasst Teilspielperfektheit, das wiederholte Gefangenendilemma (mit Unterpunkten zu endlichen und unendlichen Spielen sowie Spielen mit unbekannter Rundenanzahl), multiple Gleichgewichte im endlichen Spiel, Kartelle und Nachfrageschwankungen sowie empirische Erkenntnisse im Kartellkontext.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung führt in die Thematik des wiederholten Gefangenendilemmas ein, skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit und betont die Relevanz des Themas für die Wirtschaftswissenschaften und das Verständnis von Kartellbildung und -verhalten.
Was beinhaltet das Kapitel "Einführung in das Gefangenendilemma"?
Dieses Kapitel bietet eine umfassende Einführung in das Gefangenendilemma, beginnend mit dem einperiodigen Spiel. Es erläutert Teilspielperfektheit, das wiederholte Gefangenendilemma (mit Fokus auf Unterschiede zwischen endlichen und unendlichen Spielen und Spielen mit unbekannter Rundenanzahl), Strategien für die Kooperation, verschiedene Gleichgewichtskonzepte und empirische Erkenntnisse zu Kartellen. Die komplexen Zusammenhänge zwischen Strategien und deren Konsequenzen für die Kooperation werden detailliert beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Wiederholtes Gefangenendilemma, Spieltheorie, Kooperation, Kartelle, Teilspielperfektheit, endliche Spiele, unendliche Spiele, Strategien, empirische Erkenntnisse, Nash-Gleichgewicht.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, das wiederholte Gefangenendilemma umfassend zu analysieren und seine Anwendung auf Kartellverhalten zu untersuchen. Sie will die Bedeutung verschiedener Strategien und Spielbedingungen für die Kooperation beleuchten und empirische Erkenntnisse einbeziehen.
- Arbeit zitieren
- Felix Kolb (Autor:in), 2020, Das wiederholte Gefangenendilemma. Teilspielperfektheit, Kartelle und Nachfrageschwankungen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1414735