Ziel meiner Hausarbeit ist es, den Demokratisierungsprozess Togos darzustellen und kritisch zu hinterfragen. Hierfür werde ich sowohl die Ursachen, die weit bis vor die 90ziger Jahre reichen, beleuchten, als auch den Demokratisierungsprozess, wie er zwischen 1991 und 1993 in Erscheinung trat, veranschaulichen. Um die Ereignisse von 1991 zu verstehen, ist es notwendig, dessen Ursachen, die sowohl in der innenpolitischen Entwicklungen Togos liegen, als auch in verschiedenen, internationalen Ereignissen, zu studieren. In diesem Sinne gleicht der Demokratie-Ausbruch 1991 nur der Spitze des berühmten Eisberges, der gleichfalls nicht viel von seinem Unterwasserrest verrät. Villalón beschreibt dieses Problem folgendermaßen: “the choices or strategies embarked upon in the critical period, which will shape the new arrangements, must be understood as themselves constrained by past choices”, und weiter zitiert er Paul Collier: “[the past choices] arise from and are ‘embedded in antecedent conditions’”. Und Villalón ergänzt: “the social origins of transformations in African states lie much earlier than the 1989-1990 period” und “an understanding of the changes in African politics must thus also be rooted in an examination of the transformations in social structures”.
Im zweiten Teil konzentriere ich mich sozusagen auf die ‚Eisbergspitze’ der Thematik, also den Zeitraum vom Aufkeimen, Ausbrechen bis zum abrupten Abbrechen des Demokratisierungsprozesses. Wichtig wird sein, die Rolle des Militärs und die der internationalen Gemeinschaft (insbesondere Frankreichs) herauszustellen, zwei ‚important-player’, um Eyadémas Macht zu garantieren. Zum Leid Togos, was „negative Wachstumsraten (2000: fast –2%)“ aufwies, eine Inflation von offiziell 2,9 Prozent (2001) ereichte und sich mit einem stetig sinkenden Bruttoinlandsprodukt konfrontiert sah. Das Schulwesen entwickelte sich unzureichend. 41% der Bevölkerung gelten als Analphabeten. Fazit: „Togo blieb unter der Herrschaft von Gnassingbé Eyadéma arm und unterentwickelt.“
Inhaltsverzeichnis
- Eine kleine Einführung – Das Ende vom Anfang…........
- Keime des togolesischen Demokratisierungsprozesses.
- Internationale Ereignisse und deren Einflussnahme auf afrikanische Staaten ……………………………….
- Entwicklungen Togos unter Gnassingbé Eyadéma in Politik und Gesellschaft (1960-1991).......
- Historische Entwicklungen Togos (1960-1991)
- Das staatliche Chamäleon: Togos Herrschaftssysteme zwischen 1960 bis 1991
- Eyadéma zwischen Neopatrimonialismus, Zivilgesellschaft, Ethnopolitik und ,extractive corruption'
- Der Neopatrimonialismus – maßgeschneidertes Machtmodell für Eyadéma ..
- Diskriminierende „Ethnopolitik“: Kabyè vs. Ewe - ein Machtgarant Eyadémas
- Die togolesische Zivilgesellschaft, die keine war.
- ,extractive self-enrichment': Kontrolle der Staatsressourcen zur Selbstbereicherung des Clans
- Quellenangabe .....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Hausarbeit ist es, den Demokratisierungsprozess Togos darzustellen und kritisch zu hinterfragen. Dazu werden sowohl die Ursachen, die weit bis vor die 90iger Jahre reichen, beleuchtet, als auch der Demokratisierungsprozess, wie er zwischen 1991 und 1993 in Erscheinung trat, veranschaulicht. Die Ereignisse von 1991 lassen sich nur durch die Analyse ihrer Ursachen verstehen, die sowohl in der innenpolitischen Entwicklung Togos liegen, als auch in verschiedenen internationalen Ereignissen begründet sind.
- Die Rolle des Militärs bei der Sicherung von Eyadémas Macht
- Der Einfluss der internationalen Gemeinschaft (insbesondere Frankreichs) auf die Politik Togos
- Die Herausforderungen des Demokratisierungsprozesses in Togo, insbesondere die Bedeutung der „discovery or invention of the African civil society”
- Die Auswirkungen von Eyadémas Herrschaft auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Togos
- Die Bedeutung des „critical juncture“ im Kontext des togolesischen Demokratisierungsprozesses
Zusammenfassung der Kapitel
Eine kleine Einführung – Das Ende vom Anfang
Dieses Kapitel beleuchtet die gescheiterte Revolution von 1993 und die Gründe für die fehlgeschlagene Absetzung von Präsident Eyadéma. Trotz bedeutender Proteste und einer vereinten Opposition gelang es Eyadéma, seine Macht mit Terror und Repression zu sichern. Der „critical juncture“ führte nicht zu einem Machtwechsel, sondern zur Festigung des autoritären Systems.
Keime des togolesischen Demokratisierungsprozesses
Dieser Abschnitt befasst sich mit den internationalen und nationalen Faktoren, die den Demokratisierungsprozess in Togo in den 1990er Jahren beeinflusst haben. Das Ende des Kalten Krieges und die damit verbundene Neuordnung der westlichen Interessensphäre in Afrika haben ebenfalls Auswirkungen auf die Politik Togos. Die Rolle Frankreichs als ehemaliger Kolonialmacht und die Abhängigkeit Togos von Frankreich werden hier thematisiert.
- Arbeit zitieren
- Thomas Seifert (Autor:in), 2005, Togo zwischen 1960-1993- Demokratische Klopfzeichen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/140936