In der vorliegenden Arbeit erfolgt eine Auswertung der Dissertation des Autors zum Thema „Die Ersetzung aversiver Prognosen - ein Ansatz zur Reduktion emotionaler Belastung“ und seiner zehnjährigen ehrenamtlichen Erfahrung bei der Betreuung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund an einer Sekundarschule in Berlin Moabit.
Im Allgemeinen versuchen Menschen, die mit bedrohlichen Situationen und Stress verbundenen aversiven Gefühle - wie Unruhe oder Angst - abzuschwächen oder zu beseitigen. Solche Bemühungen sind oft erfolgreich, wenn geeignete Methoden der Bewältigung bekannt sind, etwa das Autogene Training bei Unruhe und Nervosität als Folge von beruflicher oder familiärer Überlastung. Anders sieht es aus, wenn geeignete Methoden zur Bewältigung von bedrohliche Situationen nicht vorhanden oder nicht bekannt sind. In solchen Situationen kommt es oft Bewältigungsversuchen, die einmal mehr, einmal weniger erfolgreich sein können.
Ziel dieses Beitrags ist, solche bisher nur unscharf formulierten Bewältigungsansätze systematisch zu explizieren und für die Entschärfung von bedrohlichen Erwartungen und Reduktion von Stress verfügbar zu machen.
Die Explikation erfolgt über die Anwendung des aus der Wissenschaftstheorie bekannten Hempel-Oppenheim Schemas auf Erklärungen und Voraussagen bzw. Erwartungen, wie sie im Alltag auf der Grundlage subjektiver Theorien erfolgen. Damit werden Problemlösestrategien geschaffen, deren Anwendung - anders als bisher etablierte Methoden - nicht an das Auftreten spezifischer bedrohlicher Erwartungen gebunden ist, sondern in jedem Fall möglich ist.
Inhaltsverzeichnis
- Hintergrund und Zielsetzung
- Subjektive Theorien als Grundlage der Entwicklung von Problemlöse-Strategien für den Umgang mit bedrohlichen Erwartungen
- Strategien zur Entschärfung von bedrohlichen Erwartungen
- Strategie 1: Korrektur von Irrtümern bedrohlicher Erwartungen
- Strategie 2: Alternative Erklärungen bedrohlicher Ereignisse
- Strategie 3: Suche nach Wenn-Dann-Beziehungen zur Vermeidung oder Beseitigung von Ereignissen/Auslösern von bedrohlichen Erwartungen
- Strategie 4: Kompensation
- Strategie 5: Relativierung
- Strategie 6: Hoffnung
- Grenzen des erfolgreichen Einsatzes der o.g. Strategien
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Beitrag zielt darauf ab, Problemlösestrategien zur Entschärfung bedrohlicher Erwartungen und Reduktion von Stress systematisch zu explizieren und für den Alltag verfügbar zu machen. Der Fokus liegt auf der Anwendung des Hempel-Oppenheim Schemas auf subjektive Theorien, um Bewältigungsansätze zu schaffen, die nicht an das Auftreten spezifischer Erwartungen gebunden sind. Diese Strategien sollen die Resilienz von Menschen stärken und ihnen helfen, besser mit Stresssituationen umzugehen.
- Entwicklung von Problemlösestrategien für den Umgang mit bedrohlichen Erwartungen
- Anwendung des Hempel-Oppenheim Schemas auf subjektive Theorien
- Entschärfung bedrohlicher Erwartungen und Reduktion von Stress
- Stärkung der Resilienz
- Verfügbarkeit von Bewältigungsansätzen im Alltag
Zusammenfassung der Kapitel
Hintergrund und Zielsetzung
Der Beitrag befasst sich mit aversiven Gefühlen, die aus bedrohlichen Erwartungen resultieren und zu Stress führen können. Er beleuchtet die Problematik, dass bewährte Lösungen für solche Situationen oft fehlen oder nicht bekannt sind und stellt ein neues Problemlöseschema zur Entschärfung bedrohlicher Erwartungen vor.
Subjektive Theorien als Grundlage der Entwicklung von Problemlöse-Strategien für den Umgang mit bedrohlichen Erwartungen
Die Entstehung bedrohlicher Erwartungen wird anhand des Konzepts subjektiver Theorien erklärt. Es wird gezeigt, wie diese Theorien, analog zu wissenschaftlichen Theorien, Erklärungen und Voraussagen liefern und Handlungsentwürfe generieren.
Strategien zur Entschärfung von bedrohlichen Erwartungen
Dieser Abschnitt präsentiert verschiedene Strategien, die auf der Korrektur von Irrtümern, alternativen Erklärungen, der Suche nach Wenn-Dann-Beziehungen, Kompensation, Relativierung und Hoffnung basieren. Diese Strategien sollen helfen, bedrohliche Erwartungen zu entschärfen und Stress zu reduzieren.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themenbereiche des Beitrags umfassen: Alltagstheorie, bedrohliche Erwartung, Bewältigung, Hempel-Oppenheim-Schema, Strategien, Stress, subjektive Theorie, Resilienz.
- Quote paper
- Jens Faber (Author), 1980, Strategien zur Entschärfung bedrohlicher Erwartungen und Reduktion von Stress, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1403882