Zunächst wird im Grundlagenteil der Begriff des Preisbindungsverbotes
und seine gesetzlichen Regelung im Rahmen des GWB
geklärt. Eine kurze Entstehungsgeschichte dieser Vorschriften soll
die im Zeitablauf oft gegensätzlichen Einstellungen zu diesem
Thema wiedergeben. Da das Preisbindungsverbot in dem Gesetz
gegen Wettbewerbsbeschränkungen geregelt ist, wird in den
darauffolgenden Abschnitten zunächst der Wettbewerbsbegriff,
dessen Stellung und Auslegung im GWB und die Schutzgegenstände
des in § 14 GWB normierten Preisbindungsverbotes knapp
erörtert. Dabei wird auch kurz auf Ansichten der Chicago School of
Antitrust Analysis eingegangen, die in die Diskussion um das
Preisbindungsverbot neue Aspekte eingebracht hatte. Danach soll
die Rolle des Wettbewerbs im Innovationsprozess insbesondere aus
Sicht des neoklassischen Wettbewerbskonzepts dargestellt werden. Der nächste Abschnitt beschäftigt sich mit dem Begriff der
Innovation, den Innovationsphasen und den damit verbundenen
Problemen, um schließlich die Bestimmungsfaktoren der Innovationsbereitschaft,
die von einem Preisbindungsverbot tangiert werden
könnten, aufzuzeigen. Im letzten Teil wird der Begriff des Mittelstandes
definiert, die Besonderheiten seiner Innovationstätigkeit
herausgearbeitet und zum Schluss dessen spezielle Berücksichtigung
im GWB dargestellt.
Der Hauptteil befasst sich zunächst mit den allgemeinen Auswirkungen
des Preisbindungsverbotes auf die Innovationsbereitschaft:
der erste Teilabschnitt ist dabei den positiven und
danach negativen Effekten auf Innovationen der Hersteller gewidmet,
der zweite Teilabschnitt analysiert positive und negative
Auswirkungen auf Innovationen im Handel. Die Punkte 5.1 und 5.2 sollen einige Teilbereiche näher beleuchten,
denen in der wissenschaftlichen Diskussion und auch in der
Gesetzgebung besondere Aufmerksamkeit zuteil wurde; dabei soll
geprüft werden, ob dies mit einer besonderen Innovationsproblematik
zusammen hängt und ob daraus eventuell allgemein gültige
Rückschlüsse auf die Auswirkungen des Preisbindungsverbotes
bezüglich der Innovationsbereitschaft gezogen werden können. In
Punkt 5.3 und 5.4 werden einzelne Faktoren wie spezielle
Produkteigenschaften und Machtverteilungen am Markt unter dem
Gesichtspunkt des Preisbindungsverbotes erörtert. Abschließend
werden in einer kurzen Zusammenfassung die wichtigsten
Ergebnisse noch einmal festgehalten und ein Ausblick über weiteren
Forschungsbedarf gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Das Preisbindungsverbot im Zentrum der wissenschaftlichen Diskussion und seine Rolle als Einflussfaktor der unternehmerischen Innovationsbereitschaft
- Einführung in die Problemstellung
- Ziele und Gang der Untersuchung
- Grundlagen der Untersuchung
- Die gesetzlichen Grundlagen des Preisbindungsverbotes
- Das Preisbindungsverbot im aktuell geltenden Recht
- Historie der gesetzlichen Regelungen zur Preisbindung
- Die Funktionen des Wettbewerbs und seine Stellung im GWB
- Die Schutzgegenstände des § 14 GWB
- Interbrand- und intrabrand-Wettbewerb in der Theorie der Chicago School
- Der Innovationsprozess im neoklassischen Wettbewerbskonzept
- Innovationen im Unternehmen
- Die Definition von Innovationen
- Phasen und besondere Probleme bei Innovationen
- Bestimmungsfaktoren der Innovationsbereitschaft von Unternehmen
- Die mittelständischen Unternehmen (mU)
- Die Definition des Mittelstandes
- Spezifika mittelständischer Unternehmen in Bezug auf die Innovationstätigkeit
- Die besondere Berücksichtigung der mittelständischen Unternehmen im GWB
- Positive Auswirkungen auf die Innovationsbereitschaft von Herstellern
- Negative Auswirkungen auf die Innovationsbereitschaft von Herstellern
- Positive Auswirkungen auf die Innovationsbereitschaft im Einzelhandel
- Negative Auswirkungen auf die Innovationsbereitschaft im Einzelhandel
- Zwischenfazit
- Die Besonderheiten des Buchmarkts
- Das Preisbindungsverbot bei Markenartikeln
- Die Auswirkungen des Preisbindungsverbotes bei ungleicher Machtverteilung
- Auswirkungen des Preisbindungsverbotes differenziert nach Produkttypen
- Fazit und Rückschlüsse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht kritisch die Auswirkungen des Preisbindungsverbotes auf die Innovationsbereitschaft mittelständischer Unternehmen. Die Arbeit zielt darauf ab, die komplexen Zusammenhänge zwischen Preisbindung, Wettbewerb und Innovation zu beleuchten und die verschiedenen Argumente für und gegen das Verbot zu analysieren.
- Der Einfluss des Preisbindungsverbotes auf den Wettbewerb
- Die Rolle der Innovation im Kontext des Preisbindungsverbotes
- Die spezifischen Herausforderungen mittelständischer Unternehmen im Hinblick auf Innovation
- Der Vergleich verschiedener Produkttypen und Märkte im Kontext des Preisbindungsverbotes
- Die Bewertung der positiven und negativen Auswirkungen des Preisbindungsverbotes auf die Innovationsbereitschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das Preisbindungsverbot im Zentrum der wissenschaftlichen Diskussion und seine Rolle als Einflussfaktor der unternehmerischen Innovationsbereitschaft: Diese Einleitung stellt die Problematik des Preisbindungsverbotes vor und skizziert den Forschungsstand. Sie hebt die kontroversen Meinungen zur vertikalen Preisbindung hervor und benennt die Forschungsfrage nach den Auswirkungen auf die Innovationsbereitschaft mittelständischer Unternehmen.
Die Auswirkungen des Preisbindungsverbotes auf die Innovationsbereitschaft von Herstellern: Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen des Verbots auf die Innovationsbereitschaft von Herstellern. Es untersucht sowohl positive Aspekte wie erhöhten Wettbewerbsdruck und die Informationsfunktion ungebundener Preise als auch negative Aspekte wie den mangelnden Einfluss auf den Endverbraucherpreis und Probleme im Zusammenhang mit Handelsmargen und Service-Dienstleistungen. Die Kapitel unterteilt sich in positive und negative Auswirkungen und wertet diese kritisch.
Auswirkungen des Preisbindungsverbotes auf die Innovationsbereitschaft im Einzelhandel: Dieses Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen des Preisbindungsverbotes auf die Innovationsbereitschaft im Einzelhandel, sowohl positive als auch negative Aspekte werden erörtert und kritisch gewürdigt. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen auf die Strategien des Einzelhandels und dessen Möglichkeiten, Innovationen zu fördern.
Die Problematik des Preisbindungsverbotes spezieller Teilbereiche im Zusammenhang mit der Innovationsbereitschaft: Dieses Kapitel untersucht die spezifischen Auswirkungen des Preisbindungsverbotes auf ausgewählte Märkte wie den Buchmarkt und den Markt für Markenartikel. Es berücksichtigt dabei auch die Problematik ungleicher Machtverhältnisse zwischen Herstellern und Handel und differenziert die Auswirkungen nach Produkttypen. Die Kapitel beleuchtet verschiedene Besonderheiten und ihre Auswirkungen auf Innovationen.
Schlüsselwörter
Preisbindungsverbot, Innovationsbereitschaft, mittelständische Unternehmen, Wettbewerb, GWB, Markenartikel, Buchmarkt, Handelsmarge, Preisstrategie, Produkt-Leistungs-Kombination.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Auswirkungen des Preisbindungsverbots auf die Innovationsbereitschaft mittelständischer Unternehmen
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht kritisch die Auswirkungen des Preisbindungsverbots auf die Innovationsbereitschaft mittelständischer Unternehmen. Sie analysiert die komplexen Zusammenhänge zwischen Preisbindung, Wettbewerb und Innovation und bewertet die Argumente für und gegen das Verbot.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den Einfluss des Preisbindungsverbots auf den Wettbewerb, die Rolle der Innovation im Kontext des Verbots, die spezifischen Herausforderungen mittelständischer Unternehmen hinsichtlich Innovation, einen Vergleich verschiedener Produkttypen und Märkte im Kontext des Preisbindungsverbots sowie eine Bewertung der positiven und negativen Auswirkungen des Verbots auf die Innovationsbereitschaft.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel. Zuerst wird das Preisbindungsverbot im Kontext der wissenschaftlichen Diskussion und seine Bedeutung als Einflussfaktor der unternehmerischen Innovationsbereitschaft eingeführt. Es folgen Kapitel zu den Auswirkungen des Verbots auf die Innovationsbereitschaft von Herstellern und im Einzelhandel. Ein weiteres Kapitel untersucht die Problematik des Verbots in speziellen Teilbereichen (z.B. Buchmarkt, Markenartikel) unter Berücksichtigung ungleicher Machtverhältnisse und unterschiedlicher Produkttypen. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick.
Welche Aspekte der Auswirkungen des Preisbindungsverbots auf Hersteller werden untersucht?
Die Arbeit analysiert sowohl positive Auswirkungen (z.B. erhöhter Wettbewerbsdruck, Informationsfunktion ungebundener Preise) als auch negative Auswirkungen (z.B. mangelnder Einfluss auf den Endverbraucherpreis, Probleme mit Handelsmargen und Service-Dienstleistungen) des Verbots auf die Innovationsbereitschaft von Herstellern.
Welche Aspekte der Auswirkungen des Preisbindungsverbots auf den Einzelhandel werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die positiven und negativen Auswirkungen des Verbots auf die Innovationsbereitschaft im Einzelhandel. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen auf die Strategien des Einzelhandels und dessen Möglichkeiten, Innovationen zu fördern.
Welche speziellen Teilbereiche werden im Hinblick auf das Preisbindungsverbot untersucht?
Die Arbeit untersucht die spezifischen Auswirkungen des Preisbindungsverbots auf den Buchmarkt und den Markt für Markenartikel. Sie berücksichtigt die Problematik ungleicher Machtverhältnisse zwischen Herstellern und Handel und differenziert die Auswirkungen nach Produkttypen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Preisbindungsverbot, Innovationsbereitschaft, mittelständische Unternehmen, Wettbewerb, GWB (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen), Markenartikel, Buchmarkt, Handelsmarge, Preisstrategie, Produkt-Leistungs-Kombination.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie wirkt sich das Preisbindungsverbot auf die Innovationsbereitschaft mittelständischer Unternehmen aus?
Welche Methode wird in der Arbeit angewendet?
Die Diplomarbeit verwendet eine kritische Analyse der Literatur und der bestehenden Forschungslage, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Preisbindung, Wettbewerb und Innovation zu beleuchten und die verschiedenen Argumente für und gegen das Verbot zu analysieren. Die genaue Methodik wird im Detail in der Arbeit selbst beschrieben.
Wo finde ich die vollständigen Ergebnisse der Studie?
Die vollständigen Ergebnisse und die detaillierte Argumentation finden sich in der vollständigen Diplomarbeit.
- Arbeit zitieren
- Evi Thiermann (Autor:in), 2002, Eine kritische Diskussion der Auswirkungen des Preisbindungsverbotes als eine Form staatlicher Regulierung auf die Innovationsbereitschaft mittelständischer Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/13979