Im Folgenden soll die Wirkung von Achtsamkeit unter Berücksichtigung der dysfunktionalen Emotionsregulation bei unipolarer Depression erläutert werden. Das Thema ist von hoher Relevanz, da beispielsweise im Jahr 2015 in Deutschland 8,2% der deutschen Bevölkerung an Depressionen erkrankt sind. Das sind 5,3 Mio. Menschen, wobei 10.080 Menschen durch einen Suizid starben. Im Jahr 2021 traten aufgrund von Corona-Maßnahmen Verschlechterungen der Krankheitsverläufe bei 44% der an Depression erkrankten Menschen auf. Neben Depression begünstigenden Tagesstrukturen im Lockdown, wie fehlende soziale Kontakte, Bewegungsmangel und verlängerte Bettzeiten hat sich die Versorgung von Patienten mit psychischen Erkrankungen, die vorher schon angespannt war, weiter verschlechtert. Vor dem Hintergrund, dass 70-80% der an Depression erkrankten Menschen rezidivierende Symptomatiken aufweisen soll folgende Fragestellung erörtert werden: Wie wirkt sich Achtsamkeit auf rezidivierende depressive Symptome durch dysfunktionale Emotionsregulation aus?
Hierzu wird zunächst auf die Symptomatik der Depression nach dem Klassifikationssystem ICD-10 eingegangen und Ansätze zur rezidivierenden Depression werden erörtert. Danach wird das Emotionsregulationsmodell nach James J. Gross erläutert und die dysfunktionalen emotionalen Verarbeitungsprozesse mit der Depression in Verbindung gesetzt. Mit dem erarbeiteten Hintergrundwissen über Rumination und Suppression werden verschiedene Achtsamkeitsübungen nach Jon Kabat-Zinn vorgestellt und zur dysfunktionalen Emotionsregulation in Bezug gesetzt. Abschließend wird die Wirkung von Achtsamkeit auf die Emotionsregulation und Depression aus verschiedenen Perspektiven zusammengetragen, wobei auch bereits erforschte negative Eigenschaften der Achtsamkeit vorgetragen werden, um schlussendlich einzuschätzen, wie Achtsamkeit auf rezidivierende depressive Symptome durch dysfunktionale Emotionsregulation wirkt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Störungsbild der unipolaren Depression
- einzelne depressive Episode
- rezidivierende depressive Störung
- Risikofaktoren für Rückfälle
- Dysfunktionale Verarbeitungsprozesse in der Emotionsregulation
- Definition von Emotion nach J. J. Gross
- Das Prozessmodell der Emotionsregulation nach James J. Gross
- Auswahl der Situation
- Veränderung der Situation
- Lenkung der Aufmerksamkeit
- Neubewertung der Situation
- Modulation der emotionalen Reaktion
- Einfluss auf die Gesundheit
- Achtsamkeit
- Achtsamkeit durch Meditationspraxis nach Jon Kabat-Zinn
- Meditation im Liegen
- Meditation im Sitzen
- Meditation im Stehen
- Meditation im Gehen
- Achtsamkeit als Konzept
- Achtsamkeit durch Meditationspraxis nach Jon Kabat-Zinn
- Achtsamkeit und Depression
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit zielt darauf ab, die Wirkung von Achtsamkeit auf rezidivierende depressive Symptome im Kontext dysfunktionaler Emotionsregulation zu untersuchen. Die Relevanz des Themas wird durch die hohe Prävalenz von Depressionen in Deutschland unterstrichen.
- Störungsbild der unipolaren Depression
- Dysfunktionale Emotionsregulation bei Depression
- Achtsamkeit als Konzept und Praxis
- Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und Depression
- Mögliche Auswirkungen von Achtsamkeit auf rezidivierende depressive Symptome
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Störungsbild der unipolaren Depression, wobei einzelne depressive Episoden und die rezidivierende depressive Störung näher beleuchtet werden. Besondere Aufmerksamkeit wird den Risikofaktoren für Rückfälle gewidmet, insbesondere der dysfunktionalen Emotionsregulation bei depressiven Menschen.
Im Anschluss wird das Emotionsregulationsmodell nach James J. Gross erläutert und die Bedeutung von dysfunktionalen Verarbeitungsprozessen im Zusammenhang mit Depression hervorgehoben. Dabei werden die Strategien Rumination und Suppression in Bezug auf die Entstehung und Aufrechterhaltung depressiver Symptome diskutiert.
Das vierte Kapitel widmet sich dem Konzept der Achtsamkeit und stellt verschiedene Achtsamkeitsübungen nach Jon Kabat-Zinn vor. Es wird untersucht, wie Achtsamkeit als eine Methode zur Regulierung von Emotionen eingesetzt werden kann.
Abschließend werden die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung zum Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und Depression zusammengetragen. Dabei werden sowohl positive als auch negative Aspekte von Achtsamkeit in Bezug auf depressive Symptome betrachtet.
Schlüsselwörter
Unipolare Depression, rezidivierende depressive Störung, Emotionsregulation, dysfunktionale Verarbeitungsprozesse, Rumination, Suppression, Achtsamkeit, Meditation, Jon Kabat-Zinn, Rückfälle, Suizid, psychische Erkrankungen.
- Arbeit zitieren
- Stella Gutenberg (Autor:in), 2023, Wirkung von Achtsamkeit bei unipolarer, rezidivierender Depression, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1387512