Meine Arbeit befasst sich mit den gesellschaftlichen, politischen und religiösen Auswirkungen innerhalb der Judenfeindlichkeit zur Zeit der Pest im 14. Jahrhundert. In dieser fachwissenschaftlichen Hausarbeit wird die Forschungsfrage behandelt, inwiefern der Antisemitismus zur Zeit der Seuche von politischen Trägern instrumentalisiert wurde. Es soll insbesondere untersucht werden, ob durch die politischen und antisemitischen Agitationen sich die Gesellschaft umwälzt und inwiefern Antisemitismus missbraucht wurde, um auf Zustimmung in der Gesellschaft zu stoßen.
Schwerpunkt dieser Arbeit ist die historische Tradition der antijüdischen Stereotypen und Agitationen darzustellen und die damit verbundenen Ursachen für die Pestpogrome zu erläutern. Den Hauptteil dieser Arbeit stellt meine Quellenanalyse zu der Quelle von dem aus Straßburg stammendenden Priester und Chronist Jakob Twinger von Königshofen dar, dabei soll der Vorwurf, dass die Juden nur aufgrund ihres Vermögens ermordet wurden im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. In meiner fachwissenschaftlichen Hausarbeit möchte ich insbesondere auf die sozialen, religiösen und wirtschaftlichen Auslöser für die Judenpogrome im spätmittelalterlichen Straßburg zur Zeit der Pest aus der Sicht von Jakob Twinger von Königshofen eingehen. Meine Forschungsfrage ist von besonderer Relevanz, da Antisemitismus seit der Antike tief in der Gesellschaft verankert ist und die selbst nicht von dem Thema betroffen sind, auf Unwissenheit und Vorurteilen stoßen. Antisemitismus ist gegenwärtig ein vieldiskutiertes und strittiges Thema, da Antisemitische Strömungen bereits in der Gesellschaft seit der Entstehung des Christentums besteht. In der hier behandelten Epoche waren die Strömungen gesellschaftsprägend, und auch bedeutend für weitere antisemitisches Gedankengut. Die antisemitischen Bewegungen lieferten den Nährboden für den nationalsozialistischen Antisemitismus und damit für den Holocaust. Die antijüdischen Entwicklungen nach den Pestpogromen festigte die Gleichgültigkeit der deutschen Gesellschaft gegenüber Antisemitismus in den nächsten Epochen.
Das Hauptziel der Arbeit ist es, zu den Unwahrheiten, die über Juden im Zusammenhang der Pestwelle verbreitet wurden, aufzuklären. Parallel dazu möchte ich mit meiner Arbeit einen allgemeinen Überblick über die verschiedenen Erscheinungsformen der Judenfeindlichkeit geben und damit zu einem angemessenen Verständnis des Antisemitismus beitragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- ,,Man verbrannte die Juden”
- Zum Begriff Antisemitismus und Kontinuitätsdebatte:
- Vom Antijudaismus zum Antisemitismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen der Judenfeindschaft im 14. Jahrhundert, insbesondere im Kontext der Pest. Sie untersucht, wie Antisemitismus von politischen Akteuren instrumentalisiert wurde und welche Rolle er bei der gesellschaftlichen Umwälzung spielte. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse antijüdischer Stereotype und ihrer Bedeutung für die Pestpogrome. Die Arbeit befasst sich auch mit den Ursachen der Judenpogrome, insbesondere aus der Perspektive von Jakob Twinger von Königshofen.
- Die Instrumentalisierung von Antisemitismus durch politische Akteure im 14. Jahrhundert
- Die Rolle antijüdischer Stereotype bei der Entstehung von Pestpogromen
- Die Ursachen der Judenpogrome im spätmittelalterlichen Straßburg
- Die Analyse der Quelle "Man verbrannte die Juden" von Jakob Twinger von Königshofen
- Die Kontinuität des Antisemitismus von der Antike bis zur Moderne
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor: Inwiefern wurde Antisemitismus zur Zeit der Pest von politischen Trägern instrumentalisiert? Sie skizziert den Fokus der Arbeit auf die historische Tradition antijüdischer Stereotype und Agitationen sowie die Analyse der Quelle von Jakob Twinger von Königshofen.
- ,,Man verbrannte die Juden": Dieses Kapitel behandelt die Quelle "Man verbrannte die Juden" von Jakob Twinger von Königshofen, die den Verlauf und die Ursachen der Pogrome gegen die jüdische Gemeinde in Straßburg während der Pest von 1349 beschreibt. Die Quelle wird als Traditionsquelle charakterisiert, da der Autor die Schriftquelle an die Öffentlichkeit und die Nachwelt adressiert. Das Kapitel analysiert die Intention des Autors und stellt die Hauptpunkte der Quelle dar, darunter die Schilderung der Pogrome, die Taufe von Kindern gegen den Willen ihrer Eltern und die Behauptung, dass das Vermögen der Juden der Grund für die Pogrome war.
- Zum Begriff Antisemitismus und Kontinuitätsdebatte: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff Antisemitismus und die Kontinuität der Judenfeindschaft von der Antike bis zur Moderne. Es wird zwischen einem religiös motivierten Antijudaismus und einem rassistisch motivierten Antisemitismus differenziert, wobei beide Formen stereotypische Judenbilder aufweisen. Das Kapitel diskutiert die Kontinuität der Judenfeindschaft und die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Antisemitismus.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Antisemitismus, Judenfeindschaft, Pestpogrome, Jakob Twinger von Königshofen, Straßburg, Spätmittelalter, Kontinuitätsdebatte, historische Quellenanalyse, mittelalterliche Gesellschaft, politische Instrumentalisierung, religiöse Ausgrenzung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Antisemitismus zur Zeit der Pest im 14. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1383391