Heutzutage wird das Klassenzimmer einer Grundschule durch Bilder von an Gruppentischen oder auf dem Boden arbeitenden Schülerinnen geprägt. Dass darin trotz dessen noch Frontalunterricht stattfindet, ist für eine dezentrale Raumordnung jedoch nicht funktional. Auch in den Räumen von jahrgangsgemischten Lerngruppen findet sich die Raumordnung anhand von Gruppentischen wieder. Das individualisierende Lernen steht im Mittelpunkt der Jahrgangsmischung, da es insbesondere in solchen Gruppen eine ausgeprägte Heterogenität bezüglich des Lernstandes gibt. Die rege Durchmischung von Schüler*innen bedingt eine Öffnung des Unterrichts, welche sich anhand von unterschiedlichen Konzepten zeigt, die ihren Wert eher auf Schüler*in- als auf Lehrer*inaktivitäten haben. Bei der von mir begleiteten Jahrgangsmischung (Klasse eins bis drei) ist der Lernraum anhand von fünf großen Gruppentischen organisiert. An einem Gruppentisch sitzen Lernende unterschiedlichen Alters. Gruppenarbeit findet jedoch selten statt. Oft lernen die Schüler*innen Unterschiedliches, sie sitzen jedoch dabei gemeinsam an einem Gruppentisch. Es stellt sich die Frage, welche Lernerfahrungen Schüler*innen einer jahrgangsgemischten Lerngruppe an Gruppentischen machen. Dabei werden Lernerfahrungen und das Raumverständnis aus einem phänomenologischen Kontext heraus betrachtet. Was das genau bedeutet, wird in der Theorie geklärt. Zu Beginn wird die Theorie des jahrgangsgemischten Lernens kurz umrissen. Dies gibt Hinweise darauf, wie sich das Lernen in einer jahrgangsgemischten Lerngruppe gestaltet. Anschließend wird, da in diesem Projekt eine phänomenologisch orientierte Forschungshaltung eingenommen wurde, das Verständnis von Lernen und Raum aus der Perspektive der Phänomenologie näher erläutert. Hier werden zentrale Begriffe, wie Lernerfahrung erklärt. Danach wird das methodische Vorgehen vorgestellt. Wichtige Aspekte der phänomenologisch-orientierten Anekdotenforschung werden dabei betrachtet. Anschließend werden die Ergebnisse in deskriptiver Form dargestellt, bevor sie dann mit der Theorie in Verbindung gebracht werden. Den Abschluss bildet das Resümee und die Reflexion.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Rahmung
- Jahrgangsgemischtes Lernen
- Lernen aus phänomenologischer Perspektive
- Das Verständnis von Raum in der Phänomenologie
- Methodisches Vorgehen
- Ergebnisse
- Vertiefung und Diskussion der Ergebnisse
- Resümee und Reflexion
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Lernerfahrungen von Schülerinnen und Schülern einer jahrgangsgemischten Lerngruppe an Gruppentischen. Sie untersucht die Frage, welche Erfahrungen die Schüler*innen in diesem spezifischen Lernumfeld machen und wie sich das Raumverständnis aus phänomenologischer Sicht auf ihre Lernerfahrungen auswirkt.
- Jahrgangsgemischtes Lernen als pädagogisches Konzept
- Lernraum und Gruppentische als Gestaltungselemente
- Phänomenologie als theoretisches Fundament
- Schüler*innenperspektive und Raumverständnis
- Lernerfahrungen in der jahrgangsgemischten Lerngruppe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Lernerfahrungen von Schüler*innen an Gruppentischen in einer jahrgangsgemischten Lerngruppe ein. Die theoretische Rahmung beleuchtet das Konzept des jahrgangsgemischten Lernens, die phänomenologische Perspektive auf Lernen und Raum sowie die Bedeutung von Raum für die Schüler*innenperspektive. Das methodische Vorgehen beschreibt den Ansatz der phänomenologisch-orientierten Anekdotenforschung, die zur Datenerhebung verwendet wird. Die Ergebnisse werden deskriptiv dargestellt und anschließend mit der theoretischen Rahmung in Verbindung gebracht. Das Resümee und die Reflexion fassen die Ergebnisse zusammen und diskutieren deren Relevanz für die pädagogische Praxis.
Schlüsselwörter
Jahrgangsmischung, Gruppentische, Lernerfahrungen, Raumverständnis, Phänomenologie, Anekdotenforschung, Individualisierendes Lernen, Heterogenität, Unterrichtsgestaltung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Lernerfahrungen von Schüler*innen an Gruppentischen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1382524