Die der Arbeit zugrundeliegende Frage „‘Einwanderungsland Deutschland‘ – Migrationsreferentieller Rap als Chance interkulturellen historischen Lernens?“ wird im Dreischritt Theorie – Empirie – Pragmatik verhandelt.
Weil Rap aus geschichtsdidaktischer Perspektive nahezu ein Desiderat darstellt, gilt es zunächst, Rap entlang kultur- und sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse geschichtsdidaktisch einzuordnen. Dies erfolgt ebenfalls über einen Dreischritt, der aufeinander aufbaut. Theoretische Grundvoraussetzung für eine unterrichtpraktische Auseinandersetzung mit Rap im Geschichtsunterricht bildet die historische Referenz des Materials. Dem wird Rechnung getragen, indem am Rap als Spiegel von Migrationserfahrungen und Medium von Gesellschaftskritik die Eigenschaften eines historischen Zeugnisses nachgewiesen werden, aus der sich migrationsgeschichtliche Ereignisse rekonstruieren lassen.
Als Spiegel von Migrationserfahrungen, in denen die drei Zeitdimensionen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen, avanciert migrationsreferentieller Rap zur Artikulation von Geschichtsbewusstsein. Als ständig zugänglicher Ort, in dem sich das Geschichtsbewusstsein einer ganzen Migrationsgeneration niederschlägt, arriviert es sogar zum geschichtskulturellen Gut. Erst aus diesen theoretischen geschichtsdidaktischen Erkenntnissen lassen sich thesenhaft unterrichtspraktische Potentiale von Rap formulieren, die dann empirisch verifiziert/falsifiziert werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie – Das kultur- und sozialwissenschaftliche Potential von Rap in seiner geschichtsdidaktischen Bedeutung
- Rap als Zeugnis deutscher Migrationsgeschichte
- Artikulation des Geschichtsbewusstseins im Rap
- Rap als geschichtskulturelles Gut
- Unterrichtspraktisches Potentials am Beispiel von Eko Fresh („Aber“) und Alpa Gun („Ausländer“)
- Eko Fresh – „Was integrier'n, ihr woll uns assimilieren!“
- Alpa Gun – „Ich bin ein Ausländer, doch Berlin ist mein Zuhause, meine Heimat, meine Stadt...“
- Pragmatik – Rap als Chance für interkulturelles historisches Lernen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Potential von migrationsreferentiellem Rap für das interkulturelle historische Lernen im Kontext des Einwanderungslandes Deutschland. Sie befasst sich mit der geschichtsdidaktischen Einordnung von Rap und analysiert seine kultur- und sozialwissenschaftliche Bedeutung. Dabei stehen die Rekonstruktion deutscher Migrationsgeschichte aus der Perspektive von Rap, die Artikulation von Geschichtsbewusstsein und die Etablierung von Rap als geschichtskulturelles Gut im Vordergrund.
- Die geschichtsdidaktische Bedeutung von Rap
- Rap als Spiegel von Migrationserfahrungen
- Artikulation von Geschichtsbewusstsein im Rap
- Interkulturelles historisches Lernen im Kontext von Migration
- Die Rolle von Rap im Geschichtsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage: "Einwanderungsland Deutschland" – Migrationsreferentieller Rap als Chance interkulturellen historischen Lernens?". Kapitel 2 analysiert das kultur- und sozialwissenschaftliche Potential von Rap in seiner geschichtsdidaktischen Bedeutung. Hierbei wird Rap als Zeugnis deutscher Migrationsgeschichte, als Medium der Artikulation von Geschichtsbewusstsein und als geschichtskulturelles Gut betrachtet. Kapitel 3 beleuchtet das unterrichtspraktische Potential von Rap anhand der Songs "Aber" (Eko Fresh) und "Ausländer" (Alpa Gun). Abschließend diskutiert Kapitel 4 die pragmatischen Implikationen von Rap für interkulturelles historisches Lernen.
Schlüsselwörter
Migrationsgeschichte, Rap, interkulturelles historisches Lernen, Einwanderungsland Deutschland, Geschichtsbewusstsein, geschichtskulturelles Gut, Unterrichtspraktik, Kulturwissenschaften, Sozialwissenschaften.
- Arbeit zitieren
- Arthur Kutzmann (Autor:in), 2020, Migrationsreferentieller Rap als mögliche Chance interkulturellen historischen Lernens, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1382165