In dieser Arbeit wird untersucht, ob und auf welche Weise Anna Seghers sich in ihrer um 1944 entstandenen Erzählung 'Der Ausflug der toten Mädchen' für die Art der realistischen Darstellungsweise ihres Standpunktes entschieden hat, bei der eine Wirklichkeit aus dem subjektiv wieder-bewusst-gemachtem Unbewussten konstruiert wird. Diese Begrifflichkeiten gehen aus einem Briefwechsel aus den Jahren 1938 und 1939 zwischen der Autorin Anna Seghers, gebürtig Netty Reiling, und Georg Lukács im Zuge ihrer Realismus-Debatte hervor.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Briefwechsel mit Georg Lukács
- Wirklichkeit, Erzählebenen und Kunstwerk
- Wirklichkeitsdarstellung des Exillandes Mexiko
- Stufe 1: Primäre, unmittelbare Wirklichkeitserfassung
- Stufe 2: Überwindung der Unmittelbarkeit durch Persönlichkeit des Künstlers
- Konstruierte Realität des Kunstwerks als „Umschlagstelle vom Objekt zum Subjekt und wieder zum Objekt“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Beziehung zwischen Realität, Künstler und Kunstwerk in Anna Seghers' Erzählung "Der Ausflug der toten Mädchen". Sie untersucht, wie Seghers in ihrer realistischen Erzählweise die subjektive Wahrnehmung der Realität in das Kunstwerk einbezieht. Die Arbeit befasst sich mit den poetologischen Reflektionen aus dem Briefwechsel zwischen Seghers und Georg Lukács und deren Bedeutung für die Entstehung von Seghers' Werk.
- Die Darstellung der Realität im Exil
- Die Rolle des Künstlers und seiner persönlichen Erfahrungen
- Die Konstruktion der Wirklichkeit im Kunstwerk
- Die Bedeutung der primären und sekundären Wahrnehmung
- Die gesellschaftliche Aufgabe des Künstlers
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema der Arbeit ein und stellt den Briefwechsel zwischen Anna Seghers und Georg Lukács als zentralen Bezugspunkt vor. Die Einleitung beleuchtet die Problematik der realistischen Darstellungsweise und die Frage, wie Seghers in ihrer Erzählung "Der Ausflug der toten Mädchen" die subjektive Wahrnehmung der Realität in das Kunstwerk integriert.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Briefwechsel zwischen Anna Seghers und Georg Lukács. Es werden die gegensätzlichen Ansichten der beiden über die Realismus-Methode beleuchtet und die Bedeutung der subjektiven Wahrnehmung für Seghers' künstlerisches Schaffen hervorgehoben.
Im dritten Kapitel wird die Beziehung zwischen Wirklichkeit, Künstler und Kunstwerk in der Erzählung "Der Ausflug der toten Mädchen" genauer untersucht. Dabei werden verschiedene Ebenen der Wirklichkeitserfassung im Werk analysiert und die Frage nach der Konstruktion der Realität im Kunstwerk behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen des Realismus, der subjektiven Wahrnehmung, der Konstruktion der Wirklichkeit, der Beziehung zwischen Künstler und Kunstwerk, dem Exil, der Erinnerungskultur und der gesellschaftlichen Aufgabe des Künstlers.
- Arbeit zitieren
- Claudia Bierbrauer Diaz (Autor:in), 2020, Verhältnis von Wirklichkeit, Künstler und Kunstwerk. Anna Seghers' "Der Ausflug der toten Mädchen", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1380485