Das Thema der Flucht, Migration und Integration findet sich immer häufiger in der Kinder- und Jugendliteratur wieder. Die Geschichte des 11-jährigen Albins in dem Kinderroman "Vielleicht dürfen wir bleiben" dient exemplarisch als Beispiel für das Schicksal vieler Geflüchteter und sensibilisiert die Leser*innen für die Umstände von Geflüchteten. Albins Geschichte regt zum Nachdenken an und steht dabei stellvertretend für die Schicksale vieler Menschen, die in der Flüchtlingskrise 2015 oder gerade aktuell wegen des Ukraine-Kriegs plötzlich ihre Heimat verlassen mussten.
Der Roman zeigt dabei besonders deutlich, wie sehr Albin durch die Fluchterfahrung in jungen Jahren geprägt wurde. Die Fluchtszenarien, die in dem Kinderroman beschrieben werden, lassen sich hierbei als potenziell traumatische Erlebnisse bezeichnen. In der Analyse soll ausgeführt werden, inwiefern Albins Fluchterfahrung mit den potenziell traumatisierenden Erlebnissen seine Verhaltensweisen in der Gegenwart beeinflussen. Es wird deshalb die Definition eines Traumas, mögliche Ereignisfaktoren, Folgen und Schutzfaktoren anhand von Fachliteratur herausgearbeitet. Schwerpunkt ist dabei Untersuchung der psychischen Folgen nach einer prägenden Belastung. Der theoretische Hintergrund liefert nachfolgend die Aspekte und Analysekategorien für die Analyse am Primärtext.
Für betroffene Personen ist die Sensibilisierung Außenstehender für Traumafolgestörungen besonders wichtig. Leser*innen des Romans entwickeln durch Albins Schilderungen des Krieges und der damit einhergehenden Folgen möglicherweise ein tiefergehendes Verständnis dafür, wie sich physische und psychische Folgen der Kriegserlebnisse geflüchteter Personen auch noch Jahre nach der Flucht manifestieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen zu der Thematik Trauma
- Definition von Trauma
- Ereignisfaktoren
- Folgen des Traumas
- Individuelle Schutzfaktoren
- Analyse
- Untersuchungsgegenstand – Vielleicht können wir bleiben
- Potenziell traumatische Kriegserfahrungen am Beispiel von Albin
- Schutzfaktoren Albins
- Posttraumatische Erfahrungen am Beispiel von Albin
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Kinderroman "Vielleicht dürfen wir bleiben" von Ingeborg Kringeland Hald im Hinblick auf die Folgen von Traumatisierung durch Kriegserfahrungen. Sie untersucht, wie sich die potenziell traumatischen Erlebnisse des Protagonisten Albin in seinen Verhaltensweisen in der Gegenwart manifestieren. Der Fokus liegt dabei auf den psychischen Folgen von Kriegstraumata und der Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Geflüchteten.
- Definition und Auswirkungen von Trauma
- Potenziell traumatisierende Erlebnisse im Kontext von Flucht und Krieg
- Schutzfaktoren und Bewältigungsmechanismen
- Posttraumatische Belastungsstörungen
- Die Bedeutung von Kinderliteratur für die Auseinandersetzung mit Trauma und Flucht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Romans und die Relevanz des Themas Flucht und Trauma in der Kinderliteratur dar. Sie führt in das Thema ein und erklärt die Zielsetzung der Analyse. Das zweite Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen zur Thematik Trauma, definiert den Begriff, untersucht verschiedene Trauma-Typen und beleuchtet die Folgen von Traumatisierung.
Im dritten Kapitel wird der Roman "Vielleicht dürfen wir bleiben" analysiert. Es werden die potenziell traumatischen Kriegserfahrungen des Protagonisten Albin im Detail betrachtet, sowie die Schutzfaktoren, die er in seiner Situation entwickelt hat. Darüber hinaus werden Albins posttraumatische Erfahrungen im Detail beleuchtet.
Schlüsselwörter
Trauma, Flucht, Krieg, Kinderliteratur, Kriegstrauma, Posttraumatische Belastungsstörung, Schutzfaktoren, Integration, Geflüchtete, Sensibilisierung, Primärtextanalyse, Analyse.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Flucht in der Kinderliteratur. "Vielleicht dürfen wir bleiben" von Ingeborg Kringeland Hald, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1375208