Dieses Essay soll die Frage beantworten, inwiefern Octavian seinen Machtanspruch durch die Motive seiner Münzprägung legitimiert und dabei speziell deren Vielfältigkeit aufzeigen. Das Augenmerk liegt hierbei auf der Zeit vor dem Prinzipat.
Die Ermordung des Gaius Julius Caesar an den Iden des März 44 v. Chr. wird bis heute als eines der bedeutendsten historischen Ereignisse angesehen. Doch aus gegenwärtiger Sicht ist eindeutig festzustellen, dass die Intention der Caesarmörder, eine römische Diktatur zu verhindern, nicht nachhaltig wirkte. Dies ist nicht zuletzt einem Mann zuzuschreiben, der nach der Ernennung zum Haupterben Caesars die Politik in Rom maßgeblich gestaltete. Gaius Octavius, so sein Geburtsname, wurde als Caesars Großneffe mit dreiviertel des Vermögens bedacht. Außerdem wurde er postum von Caesar als sein Sohn adoptiert, was zur Folge hatte, dass er in dessen Familie aufgenommen wurde und seinen Namen annehmen konnte. So geschah es, dass Gaius Octavius den Namen seines Großonkels vollständig annahm und sich von diesem Zeitpunkt an selbst nur Gaius Julius Caesar nannte. Den Hinweis auf seine Abstammung, der der römischen Tradition entsprechend mit dem Beinamen Octavianus gegeben werden sollte, ließ er bewusst außen vor, um die politische Autorität seines getöteten Großonkels voll zu beanspruchen. Dennoch ist der Name Octavian in antiken Quellen sowie der modernen Literatur die geläufige Bezeichnung für Gaius Octavius in der Zeit nach Caesars Tod bis zu seiner Alleinherrschaft und wird auch hier für diese Zeitspanne verwendet.
Inhaltsverzeichnis
- Die Ermordung des Gaius Julius Caesar
- Octavians Aufstieg zur Macht
- Die Münzprägung Octavians
- Die gemeinsame Münzprägung der Triumvirn
- Octavians Selbstinszenierung durch die Münzprägung
- Octavian als Nachkomme Caesars
- Octavian als Sohn des Gottes Caesar
- Octavian als Inhaber sämtlicher Ämter
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Essay analysiert die Münzprägung Octavians in der Zeit vor dem Prinzipat und untersucht, inwiefern diese als Mittel zur Machtlegitimation diente. Dabei liegt der Fokus auf der Vielfältigkeit der Münzmotive und deren Bedeutung für die Selbstinszenierung des Octavian.
- Octavians Anspruch auf die Nachfolge Caesars
- Die Rolle der Münzen als Medium der Propaganda
- Die Nutzung von Symbolen und Motiven zur Legitimation der Macht
- Die Darstellung Octavians als Sohn des Gottes Caesar
- Die Akzentuierung von Octavians Ämtern und Titeln
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Ermordung Gaius Julius Caesars als historisches Ereignis und dessen Bedeutung für die politische Entwicklung in Rom beleuchtet. Anschließend wird der Aufstieg Octavians zur Macht und seine Rolle als Erbe Caesars beschrieben. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Münzprägung Octavians und analysiert zunächst die gemeinsamen Münzen des zweiten Triumvirats. In der Folge werden Octavians eigene Prägungen untersucht, die seine Abstammung zu Caesar, seine göttliche Legitimation und seine Machtposition als Inhaber sämtlicher Ämter in den Vordergrund stellen.
Schlüsselwörter
Octavian, Caesar, Münzprägung, Machtlegitimation, Propaganda, Symbole, Motive, Triumvirat, Prinzipat, Rom, Republik, Götterkult, Divinisierung.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Niemetz (Autor:in), 2023, Die Münzprägung Octavians als Machtlegitimation, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1375101