Sprachliche Handlungen – seien sie mündlich oder schriftlich – werden im schulischen Alltag von Schüler*innen immer wieder abverlangt und auch regelmäßig bewertet. Fachliches Lernen und Verstehen – ganz gleich in welchem Fach – ist an Sprache gebunden und zu einem enormen Teil von ihr abhängig. Unter Geschichtsdidaktikern besteht keinerlei Zweifel, dass insbesondere der Geschichtsunterricht von und durch Sprache konstituiert wird und die Vermittlung historischer Lerninhalte ohne das Medium Sprache in seinen unterschiedlichen Ausprägungen nicht möglich wäre. Der Geschichtsunterricht stellt daher – ebenso wie jeder andere Fachunterricht – spezifische sprachliche Anforderungen an die Schüler*innen.
Es stellt sich deshalb die Frage, inwieweit ein sprachbewusster und sprachsensibler Geschichtsunterricht möglicherweise zur Förderung historischer Lern- und Verstehensprozesse und somit ggf. auch zum Lernerfolg der Schüler*innen beitragen kann und welche Rolle dabei der narrativen Kompetenz im Geschichtsunterricht zukommt? Im ersten Teil der Arbeit wird versucht einen theoretischen Bezugsrahmen zur Relevanz von Sprache im schulischen Kontext herzustellen. Dafür werden zunächst die verschiedenen sprachlichen Register betrachtet, die uns im Bildungsbereich begegnen. Anschließend folgt ein Definitionsversuch der Begriffe Sprachbewusstsein und Sprachsensibilität. Daran anknüpfend wird der Zusammenhang zwischen sprachlichem und fachlichem Lernen näher beleuchtet. Im zweiten Teil der Arbeit erfolgt die inhaltliche, didaktische und methodische Analyse der geplanten Lernumgebung zum Thema "Narrative Kompetenz im Geschichtsunterricht", die neben den Zielen und dem Aufbau der Lernumgebung auch Alternativen zur ursprünglichen Planung enthält.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Teil I: Zur Bedeutung von Sprache im (fach-)didaktischen Kontext – fachübergreifende Sprachförderung
- 2.1. Sprachliche Register im Bildungskontext – Schulsprache, Fachsprache, Bildungssprache
- 2.2. Sprachbewusstsein (language awareness) und Sprachsensibilität
- 2.3. ,,Sprache ist das Fundament historischen Denkens und Lernens.“ – Relevanz von Sprache im Geschichtsunterricht
- 2.4. Zusammenhang zwischen sprachlichem und fachlichem Lernen am Beispiel der narrativen Kompetenz
- 3. Teil II: Lernumgebung zur Förderung narrativer Kompetenz
- 3.1. Ziele der Lernumgebung
- 3.2. Inhalte der Lernumgebung
- 3.3. Didaktische Überlegungen zur Lernumgebung
- 3.4. Methodische Überlegungen zur Lernumgebung
- 3.5. Aufbau der Lernumgebung
- 3.6. Alternativen
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Sprache im Geschichtsunterricht und untersucht, wie die Förderung von sprachlichen Kompetenzen, insbesondere der narrativen Kompetenz, zum Lernerfolg der Schüler*innen beitragen kann.
- Relevanz von Sprache im Bildungskontext
- Sprachliche Register und ihre Bedeutung für den Unterricht
- Sprachbewusstsein und Sprachsensibilität
- Zusammenhang zwischen sprachlichem und fachlichem Lernen
- Entwicklung einer Lernumgebung zur Förderung narrativer Kompetenz im Geschichtsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Relevanz von Sprache im Bildungskontext ein und beleuchtet die Bedeutung von Sprachbildung und Sprachkompetenz für den schulischen Erfolg. Der Fokus liegt dabei auf dem Geschichtsunterricht, der spezifische sprachliche Anforderungen an die Schüler*innen stellt.
2. Teil I: Zur Bedeutung von Sprache im (fach-)didaktischen Kontext – fachübergreifende Sprachförderung
Dieser Teil befasst sich mit verschiedenen sprachlichen Registern im Bildungsbereich, darunter Schulsprache, Fachsprache und Bildungssprache. Es werden die Begriffe Sprachbewusstsein und Sprachsensibilität definiert und der Zusammenhang zwischen sprachlichem und fachlichem Lernen anhand der narrativen Kompetenz erörtert.
3. Teil II: Lernumgebung zur Förderung narrativer Kompetenz
Dieser Teil der Arbeit analysiert eine Lernumgebung zum Thema „Narrative Kompetenz im Geschichtsunterricht“. Die Analyse umfasst Ziele, Inhalte, didaktische Überlegungen, methodische Überlegungen, Aufbau und Alternativen zur ursprünglichen Planung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der Arbeit sind: Sprachbildung, Sprachkompetenz, narrative Kompetenz, Sprachbewusstsein, Sprachsensibilität, Bildungssprache, Fachsprache, Schulsprache, Lernumgebung, Geschichtsdidaktik.
- Arbeit zitieren
- Sina Wilde (Autor:in), 2023, Zur geschichtsdidaktischen Relevanz von Sprache und Sprachsensibilität. Förderung narrativer Kompetenz im sprachsensiblen Geschichtsunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1371016