Nachfolgend soll die Frage beantwortet werden, inwiefern die Konstitutionen von Melfi den Reichsministerialen zur Festigung ihres Standes verhalfen und inwieweit weltliche und geistliche Fürsten überhaupt noch Funktionen innehatten oder ob sie durch das Einsetzen von Vertrauten in wichtige Ämter überflüssig wurden.
In den Konstitutionen von Melfi erläuterte Friedrich II., dass er auch an Orten, wo er nicht anwesend sein kann, als gegenwärtig betrachtet werden soll. Das Einsetzen von Reichsministerialen als Verwaltungsinstrument kam hier besonders zur Geltung, da er durch sie wirkte. Anders, als Adlige mit eigenem Machtbestreben waren ihm Männer in der Funktion eines Ministerialen treu ergeben, was die Verwaltung seines Reiches in Abwesenheit vereinfachte. Bei den besagten Konstitutionen von Melfi handelte es sich um ein Gesetzeswerk, dass im September 1231 verkündet wurde. Die zunächst 219 Einzelgesetze sollten der Neuordnung des Königreichs Sizilien dienen und behandelte neben allgemeinem Verfahrens- und Prozessrecht auch Straf- und Verwaltungsrecht, sowie das Lehn- und Zivilrecht. Dieser Gesetzeskorpus entpuppte sich als erster mittelalterlicher Versuch einer umfassenden staatlichen Kodifizierung einer Rechtsordnung und wird hauptsächlich unter dem Namen "Liber Augustalis" verwendet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Konstitutionen Friedrichs II. für das Königreich Sizilien - Auszüge
- Die Festigung des Ministerialenstandes durch die Konstitutionen von Melfi
- Die Unverzichtbarkeit der Ministerialität für die staufischen Herrscher
- Die Bedeutung der staufischen Ministerialen für die Fürsten
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Rolle der Reichsministerialen im Königreich Sizilien unter Friedrich II. und untersucht, ob die Konstitutionen von Melfi den Ministerialenstand festigten und weltliche und geistliche Fürsten durch die Ernennung von Vertrauten in wichtige Ämter überflüssig wurden.
- Die Bedeutung der Ministerialität im staufischen Herrscherbild
- Die Festigung des Ministerialenstandes durch die Konstitutionen von Melfi
- Die Rolle der Reichsministerialen in der Verwaltung und Rechtsprechung
- Der Einfluss der Konstitutionen von Melfi auf die Macht der Fürsten
- Die Frage der Abhängigkeit und Treue gegenüber dem König
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Ministerialität ein und beleuchtet die Bedeutung dieses Standes für die staufischen Herrscher.
- Die Konstitutionen Friedrichs II. für das Königreich Sizilien - Auszüge: Dieses Kapitel stellt die Konstitutionen von Melfi als Gesetzeswerk vor und analysiert zwei exemplarische Gesetze. Gesetz 4 behandelt das Recht des Königs, allein über Entscheidungen und Handlungen zu bestimmen. Gesetz 9 verbietet Fehden und betont die Abhängigkeit der Fürsten vom König.
- Die Festigung des Ministerialenstandes durch die Konstitutionen von Melfi: Dieses Kapitel untersucht, wie die Konstitutionen von Melfi den Ministerialenstand festigten und welche Rolle sie in der Verwaltung und Rechtsprechung spielten. Die Analyse zeigt, dass die Ministerialen durch ihre Treue und Kompetenz den staufischen Herrschern als effektives Machtinstrument dienten.
Schlüsselwörter
Ministerialität, Reichsministerialen, staufische Herrschaft, Konstitutionen von Melfi, Friedrich II., Königreich Sizilien, Fürsten, Verwaltung, Rechtsprechung, Macht, Treue, Abhängigkeit, Liber Augustalis.
- Quote paper
- Nina-Sophie Bank (Author), 2019, Friedrich II. und die Konstitutionen von Melfi. Ersatz weltlicher und geistlicher Fürsten durch den Einsatz von Ministerialen in wichtige Ämter?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1368179