Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Störungsbild der Anorexia nervosa inklusive deren Auswirkungen sowie Risiko- und Schutzfaktoren umfassend anhand des biopsychosozialen Modells zu beschreiben und herauszufinden, inwiefern die Herangehensweise an diese spezifische Essstörung anhand dieses Modells sinnvoll ist.
Allein in Deutschland wurden im Jahr 2020 7355 Fälle von Anorexia nervosa in Krankenhäusern diagnostiziert, was bedeutet, dass die Anzahl der Fälle in den letzten 10 Jahren leicht angestiegen ist. Zieht man zudem in Betracht, dass die Letalität dieser Essstörung, also der Anteil der Erkrankten, welcher diese Krankheit nicht überlebt, zwischen fünf und zwanzig Prozent liegt, wird deutlich, wie wichtig es ist, dieser Thematik mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Betroffenen sterben meistens aufgrund von Kachexie (=pathologisch starker Gewichtsverlust) oder Suizid. Zudem gilt es festzuhalten, dass sich speziell diese Erkrankung nur sehr schwer behandeln lässt, da sie von den Betroffenen, im Gegensatz zu den meisten anderen Krankheiten, erwünscht zu sein scheint und die Symptome aktiv herbeigeführt werden.
Diese Zahlen zeigen auf, wie wichtig es ist, diese Erkrankung nicht nur ernst zu nehmen, sondern auch eine Behandlungsmethode zu entwickeln, welche die Betroffenen bestmöglich allumfassend unterstützt. Das Störungsbild der Anorexia nervosa ist nämlich durch Auswirkungen sowie Schutz- und Risikofaktoren auf der biologischen, psychischen und sozialen Ebene geprägt. Hierbei wird nun die Bedeutung des biopsychosozialen Modells deutlich, welches besonders vorteilhaft ist, wenn es darum geht, eine Erkrankung von den drei zuvor genannten Perspektiven zu betrachten und schlussendlich auch zu behandeln. Dieses ist grundlegend ein Bestandteil der psychosomatischen Perspektive und fungiert als Verbindung zwischen klassisch-naturwissenschaftlichen Krankheitsmodellen sowie integrativen Gesundheits-Krankheitsmodellen, womit es für eine umfassende Betrachtung dieser Art der Essstörung besonders gut geeignet ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das biopsychosoziale Krankheitsmodell
- Biologische Ebene
- Psychologische Ebene
- Soziale Ebene
- Das Störungsbild der Anorexia nervosa
- Schutzfaktoren für Betroffene
- Risikofaktoren für Betroffene
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, das Störungsbild der Anorexia nervosa im Kontext des biopsychosozialen Modells zu beleuchten. Die Arbeit untersucht umfassend die Auswirkungen, Risikofaktoren und Schutzfaktoren der Erkrankung, und analysiert die Relevanz des biopsychosozialen Modells für die Behandlung und das Verständnis dieser Essstörung.
- Das biopsychosoziale Modell als Rahmenwerk für die Analyse von Anorexia nervosa
- Biologische, psychologische und soziale Faktoren, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Krankheit beitragen
- Schutzfaktoren, die das Risiko für die Entwicklung von Anorexia nervosa mindern
- Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der Essstörung erhöhen
- Die Bedeutung einer ganzheitlichen Betrachtungsweise bei der Behandlung von Anorexia nervosa
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Anorexia nervosa ein und beleuchtet die Relevanz des biopsychosozialen Modells für die Erforschung und Behandlung der Erkrankung. Kapitel 2 präsentiert das biopsychosoziale Modell im Detail und erläutert die biologischen, psychologischen und sozialen Aspekte, die bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Krankheiten eine Rolle spielen. Kapitel 3 widmet sich dem Störungsbild der Anorexia nervosa und analysiert die Schutz- und Risikofaktoren, die für Betroffene relevant sind.
Schlüsselwörter
Anorexia nervosa, biopsychosoziales Modell, Essstörung, Risikofaktoren, Schutzfaktoren, biologische Ebene, psychologische Ebene, soziale Ebene, Behandlung, psychosomatische Medizin, Krankheitserklärung, ganzheitliche Betrachtungsweise.
- Arbeit zitieren
- Elisa Renner (Autor:in), 2022, Anorexia nervosa und ihre Risiko- und Schutzfaktoren im Hinblick auf das biopsychosoziale Modell, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1365435