Der Kreuzfahrtenmarkt stellt weltweit einen der größten touristischen
Wachstumsmärkte dar. Während andere Wirtschaftszweige wegen allgemeiner
Konsumzurückhaltung stagnieren, verzeichnet die Kreuzfahrtbranche speziell in Europa
und Deutschland seit Jahren rapide steigende Buchungszahlen und boomt somit wie
kaum ein anderer Zweig der Touristik.
Gründe dafür sind unter anderem Imagewechsel und demographischer Wandel sowie
der produktpolitische Zuschnitt der Angebote auf immer neue Zielgruppen. Kein
anderer Bereich des Tourismus hat in den letzten Jahren vergleichbar innovative Ideen
und Konzepte auf den Markt gebracht. So ist die klassische Kreuzfahrt in ihrer
bisherigen Form in vielen Aspekten, allen voran die Produktpolitik betreffend,
diversifiziert worden. War die Kreuzfahrt früher noch ein Nischenprodukt mit
konservativem und elitärem Image für eine klar kommunizierte, zahlungskräftige
Zielgruppe, so hat sie sich mittlerweile zu einer Reise- und Urlaubsform für die Masse
entwickelt.
Mittlerweile gibt es in nationalen und internationalen Gewässern neben Luxuslinern und
Luxusyachten auch schwimmende Clubanlagen und preisgünstigere Mittelklasseschiffe
für Familien. Im Mittelmeer sind seit 2005 sogar die ersten Low-Cost Schiffe
unterwegs.
Diese Arbeit behandelt aufgrund der marktbezogenen Bedeutung hinsichtlich Größe
und Umsatz insbesondere den Hochsee-Kreuzfahrtenmarkt.
Neben Erklärungen zum Produktbündel Kreuzfahrt sowie der Darstellung der
verschiedenen Kreuzfahrttypen werden vor allem Angebots- und Nachfragestruktur und
die Tendenzen für die Zukunft dargelegt. Zunächst soll jedoch Klarheit über die
begrifflichen Grundlagen und die Historie geschaffen werden.
INHALTSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
2 BEGRIFFSGRUNDLAGEN
2.1 Definition Kreuzfahrt
2.2 DefinitionMarkt
2.3 Definition Kreuzfahrtenmarkt
3 GESCHICHTE
4 PRODUKT KREUZFAHRT
4.1 Einteilung Passagierschifffahrt
4.2 Produktbündel Kreuzfahrt
4.3 Angebotsstruktur
4.3.1 Globaler Markt
4.3.1.1 „Die großen Drei“
4.3.1.2 Carnival Corporation & plc
4.3.1.3 Royal Caribbean Cruises Ltd
4.3.1.4 Star Cruises Group
4.3.2 Deutscher Markt
4.4 Nachfragerstruktur
4.4.1 Durchschnittlicher deutscher Nachfrager
4.4.2 Destinationen
4.5 Vertriebskanäle
5 KREUZFAHRTTYPEN
5.1 Komparation Hochsee- und Flusskreuzfahrt
5.2 Klassische Kreuzfahrt
5.3 Clubschiffkreuzfahrt
5.4 Weitere Kreuzfahrttypen: Sonderformen
5.4.1 Expeditionskreuzfahrt
5.4.2 Segelschiffkreuzfahrt
5.4.3 Studienkreuzfahrt
5.4.4 Themenkreuzfahrt
6 TRENDS
6.1 Produktinnovation und -differenzierung
6.1.1 Gigantismus
6.1.2 Kreuzfahrtnische Luxus
6.1.3 Kreuzfahrtnische Low-Cost
6.1.4 Kreuzfahrtnische Familie
6.2 Marketingpolitische Trends
6.2.1 Frühbucherrabatte
6.2.2 Kundenbindung
6.3 Eindringen der Us-Anbieter in Eu-Märkte
7 FAZIT
Literatur- und Quellenverzeichnis
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abb. 1 Struktur der Schiffverkehrswirtschaft
Abb. 2 Strukturschema der Kreuzfahrtbranche
Abb. 3 Hochseekreuzfahrt- Passagiere in Millionen
Abb. 4 Marktanteile weltweit - 2006
Abb. 5 Entwicklung der Passagierzahlen im Hochsee- Kreuzfahrtenmarkt Deutschland
Abb. 6 Passagieraufteilung nach Hochsee-Destinationen 2006/
Abb.7 VergleichHochsee-und Flusskreuzfahrt
Abb. 8 Repeater- Quote bei Kreuzfahrtgästen und Pauschalreisenden
1 EINLEITUNG
Der Kreuzfahrtenmarkt stellt weltweit einen der größten touristischen Wachstumsmärkte dar. Während andere Wirtschaftszweige wegen allgemeiner Konsumzurückhaltung stagnieren, verzeichnet die Kreuzfahrtbranche speziell in Europa und Deutschland seit Jahren rapide steigende Buchungszahlen und boomt somit wie kaum ein anderer Zweig der Touristik.
Gründe dafür sind unter anderem Imagewechsel und demographischer Wandel sowie der produktpolitische Zuschnitt der Angebote auf immer neue Zielgruppen. Kein anderer Bereich des Tourismus hat in den letzten Jahren vergleichbar innovative Ideen und Konzepte auf den Markt gebracht. So ist die klassische Kreuzfahrt in ihrer bisherigen Form in vielen Aspekten, allen voran die Produktpolitik betreffend, diversifiziert worden. War die Kreuzfahrt früher noch ein Nischenprodukt mit konservativem und elitärem Image für eine klar kommunizierte, zahlungskräftige Zielgruppe, so hat sie sich mittlerweile zu einer Reise- und Urlaubsform für die Masse entwickelt.
Mittlerweile gibt es in nationalen und internationalen Gewässern neben Luxuslinern und Luxusyachten auch schwimmende Clubanlagen und preisgünstigere Mittelklasseschiffe für Familien. Im Mittelmeer sind seit 2005 sogar die ersten Low-Cost Schiffe unterwegs.
Diese Arbeit behandelt aufgrund der marktbezogenen Bedeutung hinsichtlich Größe und Umsatz insbesondere den Hochsee-Kreuzfahrtenmarkt.
Neben Erklärungen zum Produktbündel Kreuzfahrt sowie der Darstellung der verschiedenen Kreuzfahrttypen werden vor allem Angebots- und Nachfragestruktur und die Tendenzen für die Zukunft dargelegt. Zunächst soll jedoch Klarheit über die begrifflichen Grundlagen und die Historie geschaffen werden.
2 BEGRIFFSGRUNDLAGEN
2.1 Definition Kreuzfahrt
Laut Schäfer sind „unter Kreuzfahrten (..) Pauschalreisen auf einem Schiff mit einer bestimmten Mindestteilnehmerzahl zu verstehen. Das Arrangement schließt Verpflegung, Übernachtung, Animation, Entertainment sowie die Nutzung der meisten Schiffseinrichtungen ein, gewährleistet also eine vollständige Versorgung der Passagiere für die gesamte Reisedauer.“[1]
Das Kreuzfahrtschiff dient hierbei gleichzeitig als Hotel, Transportmittel, Restaurant, Theater und Ort der Bildung, Unterhaltung, Begegnung sowie der individuellen und gemeinsamen Freizeit- und Urlaubsgestaltung. Es fährt auf einer im vornherein festgelegten Fahrtroute verschiedene Häfen an, in welchen die Passagiere die Möglichkeit zur Teilnahme an Landausflugsprogrammen haben. Rückkehr zum Ausgangshafen ist nicht zwingend, jedoch muss mindestens eine Übernachtung auf See stattfinden und neben dem Ein- und Ausschiffungshafen noch ein weiterer Hafen angelaufen werden, damit von einer Kreuzfahrt gesprochen werden kann.[2]
2.2 Definition Markt
Gemäß Freyer sind „Märkte (..) Gedankenkonstruktionen, die alle für bestimmte Güter oder Dienstleistungen relevanten Angebots- und Nachfrageinformationen zusammenfassen.“[3]
2.3 Definition Kreuzfahrtenmarkt
Ergo ist der Kreuzfahrtenmarkt die gedankliche Konstruktion oder ein abstrakter Ort, an dem sich Kreuzfahrtenanbieter und Kreuzfahrtennachfrager treffen, um das Produkt der Schiffskreuzfahrt zu verkaufen beziehungsweise zu kaufen.[4]
3 GESCHICHTE
Die ersten angebotenen „Kreuzfahrten“ von P&O fanden Mitte des 19. Jahrhunderts auf unkomfortablen Fracht- und Postschiffen statt. Thomas Cook war daraufhin im Jahre 1866 der erste Anbieter einer Pauschalreise von Europa nach Nordamerika, bei welchem das Schiff jedoch noch immer lediglich als Verkehrsmittel diente, um die eigentliche Destination zu erreichen. Das erste Schiff mit Destinationscharakter gab es 1872. Zwölf zahlende Gäste umrundeten auf der ersten, von Thomas Cook organisierten, Weltreise in 220 Tagen die Erde.
Die heutige Form der Kreuzfahrt wurde allerdings von dem damaligen Generaldirektor der Hamburg-Amerikanischen Packet-Actien-Gesellschaft (Hapag) Albert Ballin erfunden. Er suchte nach einer Möglichkeit die komfortablen Schiffe der HamburgAmerika Linie und deren Besatzungen in den schlecht ausgelasteten Wintermonaten zu beschäftigen. So verließ am 22. Januar 1891 die „Augusta Victoria“ Cuxhaven, um sich auf eine luxuriöse, zweimonatige „Orient-Exkursion“ zu begeben. Durch den Erfolg dieser Reise bot die Hapag in den Folgejahren jeweils zwei Orientreisen an, hinzu kamen 1894 die erste Nordland-Kreuzfahrt und 1896 die erste Westindien-Kreuzfahrt mit der „Columbia“. Im Jahre 1900 stellte die Hapag das erste speziell für Kreuzfahrten gebaute Schiff „Prinzessin Victoria Luise“ in Dienst, sechs Jahre später ist es bereits eine kleine Flotte von drei reinen Kreuzfahrern. Die erste Weltreise der Hapag findet im Jahre 1909 statt.
Erste Konkurrenzkämpfe folgen in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg mit dem Norddeutschen Lloyd und zwischen den beiden Weltkriegen auch mit kleineren Konkurrenten wie der Hamburg-Süd. Sie war die erste Reederei mit Schiffen dritter Klasse und schaffte es mit den niedrigen Preisen ganz neue Schichten für die Kreuzfahrt zu gewinnen. Diese Idee griff 1934 die nationalsozialistische Freizeitorganisation „Kraft durch Freude“ unter propagandistischen Aspekten auf, um mit gecharterten Schiffen Gruppenkreuzfahrten durchzuführen. Die KdF-Flotte war 1937 mit 5 Schiffen die größte Flotte ihrer Zeit und erreichte mit 150.000 Passagieren eine Kapazitätsauslastung, welche im westlichen Teil Deutschlands erst wieder 1986 erzielt werden konnte. Zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden wieder Kreuzfahrten unter deutscher Flagge durchgeführt und zur gleichen Zeit mit der Wieder-Zulassung des Luftverkehrs die Lufthansa gegründet. Schon 1957 lag die Zahl der Fluggäste zum ersten Mal über der der Schiffspassagiere und mit der Einführung der
Boeing 707, welche ab 1959 den Massenverkehr mit dem Flugzeug ermöglichte, waren die Reedereien dazu gezwungen sich auf die Passagierschifffahrt zu konzentrieren.[5]
4 PRODUKT KREUZFAHRT 4.1 Einteilung Passagierschifffahrt
Abb. 1: Struktur der Schiffverkehrswirtschaft
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Vgl. Freyer, 2001, S.147
4.2 Produktbündel Kreuzfahrt
Das Produktbündel Kreuzfahrt ist nicht isoliert zu betrachten, sondern als System mit vor- und nachgelagerten Leistungen, Hilfs- und Nebenleistungen, sowie unterstützenden Einrichtungen. Die eigentliche Kreuzfahrt bildet hierbei meist nur den Kern des Produktes, denn häufig werden dem Kunden zusätzlich auch Transportleistungen zum und vom Schiff (Fly& Cruise-Konzepte) und Hotelaufenthalte vor oder nach der Reise (Sail& Stay-Konzepte) angeboten. Hilfs- und Nebenleistungen werden von Leistungsträgern vor Ort wie etwa Hafen-, Ausflugs- und Incomingagenturen erbracht. Diese sind unter anderem für die Ein- und Ausschiffung der Passagiere sowie für Landausflugsprogramme verantwortlich. Ebenso essenziell ist die logistische Unterstützung von Versorgungs- und Catering-Unternehmen sowie die landseitige Personalbeschaffung, damit Verpflegung und Versorgung der Passagiere an Bord sichergestellt ist (siehe Abbildung 2).[6]
Abb. 2: Strukturschema der Kreuzfahrtbranche
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Vgl. Schäfer, 1998, S. 20
4.3 Angebotsstruktur
4.3.1 Globaler Markt
Abb. 3: Hochseekreuzfahrt-Passagiere in Millionen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: eigene Darstellung
Der Kreuzfahrtenmarkt ist ein globaler Wachstumsmarkt. Weltweit haben 2005 13,6 Millionen Passagiere eine Kreuzfahrt gemacht. Den größten Teil davon nimmt Nordamerika mit 9,25 Millionen Kreuzfahrtgästen ein.
[...]
[1] Schäfer, Christian (1998), S. 7
[2] Vgl. Schäfer, Christian (1998), S. 7
[3] Freyer, Walter (2001), S. 205
[4] Vg;. Freyer, Walter (2001), S. 204
[5] Vgl. Mundt, Jörrn (2007), S. 369 ff.
[6] Vgl. Schäfer, Christian (1998), S. 19f.
- Quote paper
- Susanne Boos (Author), 2009, Der Kreuzfahrtenmarkt, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/136495