Diese Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, aus welchen taktischen, ökonomischen und politischen Gründen ein Interventionskalkül von staatlichen Akteuren besteht, welche Strategien diese verfolgen und welche möglichen Folgen und Problematiken daraus resultieren können.
Die Globalisierung und die damit einhergehende wachsende gegenseitige Verflechtung von Staaten hat in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr internationale Aufmerksamkeit seitens unterschiedlicher Akteure erhalten. Aktuelle Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit wie das Aukus-Pakt-Abkommen, die Anspannungen zwischen der EU und Belarus oder der internationale Einfluss durch Organisationen wie der UNO, beweisen, dass es immer wichtiger wird, sich mit Interdependenzen in der internationalen Politik und die damit einhergehend resultierende Beeinflussung der Staaten untereinander auseinanderzusetzen.
Aus geschichtlicher Perspektive betrachtet haben viele Staaten aus allerlei Anlässen versucht, sich in verschiedene Bereiche anderer Länder einzumischen. Ob es sich dabei um territoriale Herrschaftsansprüche, ökonomische Wohlfahrtsmaximierung durch Handel oder um politische Reziprozitäten handelt, eint all dies, Einfluss in sogenannte „Zielländer“ auszuüben, um selbst davon zu profitieren und Nutzen daraus zu ziehen. Einsetzend mit der industriellen Revolution beginnend in England und die damit immer mehr einhergehend massivere Arbeitsteilung der Produktion und Auslagerung von Produktionsschritten in andere Länder hat die Verflechtung der Welt in allen Dimensionen dramatisch zugenommen Bieling (2007). Staaten stehen zudem ein Kontinuum von Interventionsstrategien zur Verfügung, mit denen sie in einem Zielland Einfluss ausüben können.
Dass das weltweite BIP durchschnittlich kontinuierlich gestiegen ist und sich im Jahr 2021 auf einen Prognosehöchstwert von 93,86 Billionen US-Dollar einbetten wird, ist sicherlich auch zum großen Teil der weltwirtschaftlichen Integration geschuldet Statista (2021). Trotz aller Euphorie über diese Entwicklung dürfen die durch die zunehmenden Interdependenzen verursachten negativen Aspekte nicht außer Acht gelassen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Anreize und Beweggründe staatlicher Intervention
- Wirtschaftliche Motivatoren
- Politische Motivatoren
- Interventionsstrategien
- Bi- und multilaterale Abkommens-Interventionen
- Politische Interventionen in Form von Aid-for-Policy Deals und Sanktionen
- Institutionelle Interventionen
- Mögliche Folgen und Problematiken staatlicher Interventionen
- Das Trittbrettfahrerproblem
- Der Verlust staatlicher Souveränität
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Fragestellung, aus welchen taktischen, ökonomischen und politischen Gründen ein Interventionskalkül von staatlichen Akteuren besteht, welche Strategien diese verfolgen und welche möglichen Folgen und Problematiken daraus resultieren können. Die Arbeit untersucht die Beweggründe für staatliche Interventionen in anderen Ländern im Kontext der globalen Vernetzung.
- Beweggründe und Motivatoren staatlicher Interventionen
- Interventionsstrategien und ihre Auswirkungen
- Das Trittbrettfahrerproblem und der Verlust staatlicher Souveränität
- Die Bedeutung der Interdependenz in der internationalen Politik
- Die Rolle staatlicher Intervention in der globalisierten Welt
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt den Kontext der Seminararbeit dar und beleuchtet die Bedeutung der Interdependenz in der internationalen Politik. Sie skizziert die Entwicklung der globalen Vernetzung und die steigende Relevanz von staatlichen Interventionen in anderen Ländern.
- Anreize und Beweggründe staatlicher Intervention: Dieser Abschnitt beleuchtet die ökonomischen und politischen Motivatoren, die staatliche Akteure zu Interventionen in anderen Ländern bewegen. Er erläutert die verschiedenen Ansätze zur Analyse von Interdependenz und zeigt die vielfältigen Interessen auf, die hinter staatlichen Interventionen stecken.
- Interventionsstrategien: Dieser Abschnitt stellt verschiedene Interventionsstrategien vor, die von Staaten eingesetzt werden, um Einfluss in anderen Ländern auszuüben. Er analysiert die Auswirkungen dieser Strategien und diskutiert ihre Vor- und Nachteile.
- Mögliche Folgen und Problematiken staatlicher Interventionen: Dieser Abschnitt untersucht die möglichen negativen Folgen staatlicher Interventionen, wie das Trittbrettfahrerproblem und den Verlust staatlicher Souveränität. Er diskutiert die Herausforderungen, die mit der Durchsetzung von Interventionsmaßnahmen verbunden sind, und die möglichen Folgen für die betroffenen Staaten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen staatliche Intervention, Interdependenz, Globalisierung, internationale Politik, wirtschaftliche Motivatoren, politische Motivatoren, Interventionsstrategien, Trittbrettfahrerproblem, Verlust staatlicher Souveränität und die Auswirkungen staatlicher Interventionen.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Science Sandro Lohmer (Autor:in), 2022, Politik in einer interdependenten Welt, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1361483