Kunst bietet eine Möglichkeit, utopische Gedanken in die Realität zu bringen und dort zu teilen. Das Lied "Hurra diese Welt geht unter" der Rapper-Gruppe KIZ ist sicherlich ein Beispiel dafür, wie Utopie und Kunst zusammenfließen. Die Rapper haben in ihrer Kunst ihre Utopie verwirklicht und, anstelle der tatsächlichen Umsetzung dieser, ihr Lied in die Realität gestellt. Allerdings muss festgehalten werden, dass nicht jede Utopie sich zwingend so direkt künstlerisch entwickelt. Zwar ist Etienne Cabets Schrift "Reise nach Ikarien" stark lyrisch und somit auch künstlerisch angehaucht, der Zweck den Cabet verfolgte, war jedoch direkter, politischer. Die beiden Werke trennt nicht nur ihre Nähe beziehungsweise Distanz zur Kunst, auch wurden sie in zwei verschiedenen Jahrhunderten verfasst.
Daraus entsteht folgende Forschungsfrage: "Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen der frühsozialistischen Utopie des 19. Jahrhunderts und der popkulturellen Utopie des 21. Jahrhunderts?" Zur wissenschaftlichen Analyse dieser Frage bietet es sich an, die beiden Utopien zunächst einzeln zu betrachten. Da ein Rap-Lied keine politikwissenschaftliche Literatur ist, muss ebenfalls bewiesen werden, warum es dennoch als Form der politischen Aussage betrachtet und verwendet werden kann. Hierfür dienen mir theoretische Ansätze, sowohl aus dem Bereich der politischen Ästhetik als auch aus den Rap- und Hip-Hop-Studies sowie die Theorie des Sozialkonstruktivismus. Anschließend wird ein Kategoriensystem entworfen, das die einzelnen Aspekte der Utopien einfangen soll. Die Utopien werden in das Kategoriensystem operationalisiert und destilliert, um diese dann Aspekt für Aspekt miteinander zu vergleichen. Abschließend folgt ein Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie
- Reise nach Ikarien
- Rap als Akt der politischen Äußerung
- Methode
- „Reise nach Ikarien“ in Kategorien
- „Hurra diese Welt geht unter“ in Kategorien
- Analyse: Vergleich der Utopien
- Kritische Reflexion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Vergleich frühsozialistischer und popkultureller Utopien. Dabei wird Etienne Cabets „Reise nach Ikarien“ aus dem 19. Jahrhundert mit dem Rap-Lied „Hurra diese Welt geht unter“ der Gruppe KIZ aus dem 21. Jahrhundert gegenübergestellt. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Utopien aufzudecken und zu analysieren, wie sich die Utopievorstellungen in den jeweiligen historischen Kontexten entwickelten.
- Politische Systeme und Staatsformen
- Rolle von Arbeit, Bildung und Erziehung
- Utopische Gesellschaftsentwürfe
- Der Einsatz von Kunst als Mittel der politischen Äußerung
- Vergleichbarkeit von literarischem und musikalischem Ausdruck in Bezug auf Utopie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der frühsozialistischen Utopie und der popkulturellen Utopie des 21. Jahrhunderts ein. Sie stellt Cabets „Reise nach Ikarien“ und KIZs „Hurra diese Welt geht unter“ als Vergleichsobjekte vor und erläutert die Forschungsfrage sowie die Methodik der Analyse. Kapitel 2 befasst sich mit der Theorie, indem es Cabets „Reise nach Ikarien“ vorstellt und die politische Aussagekraft von Rap-Musik untersucht. Das dritte Kapitel widmet sich der Methode, indem es Kategoriensysteme für die Analyse der Utopien entwickelt. Kapitel 4 analysiert die beiden Utopien mithilfe des entwickelten Kategoriensystems und vergleicht die Ergebnisse. Die Arbeit wird in Kapitel 5 kritisch reflektiert, um mögliche Fehlerquellen zu identifizieren und zu diskutieren. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen und setzt sie in Beziehung zur Einleitung und dem Erkenntnisinteresse der Arbeit.
Schlüsselwörter
Frühsozialistische Utopie, Popkulturelle Utopie, Etienne Cabet, „Reise nach Ikarien“, KIZ, „Hurra diese Welt geht unter“, Rap, Politikwissenschaft, Ästhetik, Sozialkonstruktivismus, Vergleich, Analyse, Kritik, Fazit.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Frühsozialistische und popkulturelle Utopie, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1355351