Innerhalb dieser Hausarbeit soll die Geschlechterkonzeption Rousseaus mit dem Schwerpunkt auf das Bild der Frau und die weibliche Erziehung genauer untersucht werden. Darauffolgend soll diese in Bezug zu aktuellen Entwicklungen der Genderpädagogik gestellt werden. Es soll der Frage nachgegangen werden, ob Rousseaus Auffassung grundlegend veraltet ist und ob die Kritik an seiner Arbeit aus feministischer Sicht berechtigt ist, oder ob es Aspekte an seiner Geschlechterkonzeption und seinem Erziehungsvorschlag gibt, an die man noch heute anknüpfen kann.
Darüber hinaus soll untersucht werden, wie die Kategorie „Geschlecht“, im Unterschied zu den Lebzeiten Rousseaus, heute aufgefasst wird. Es gilt zu schauen, welche Ansätze es heute gibt, um mit dieser Kategorie innerhalb der Pädagogik umzugehen, in welche Richtung sich die Genderpädagogik entwickelt und welche Bedenken es bezüglich der aktuellen Entwicklung gibt. Um dies herauszufinden, soll zunächst die Geschlechterkonzeption Jean-Jaques Rousseaus aus seinem Werk „Émile oder über die Erziehung“ herausgearbeitet werden. Daraus abgeleitet soll sein Bild der Frau genauer erfasst werden und schließlich Rousseaus Vorschlag für die weibliche Erziehung. Anschließend soll über die Aktualität von Rousseaus Vorstellungen reflektiert werden. Dazu wird die aktuelle Auffassung des „Genders als soziale Konstruktion“ genauer untersucht und darauf aufbauend die gendergerechte Pädagogik als eine beispielhafte pädagogische Umsetzung dieser Auffassung skizziert. Ziel ist es, die Frage zu klären, ob es heutzutage den einen richtigen pädagogischen Ansatz zum Umgang mit dem „Geschlecht“ bzw. „Gender“ als Kategorie gibt, oder ob die Frage nach der Erziehung der Geschlechter auch heute noch eine offene bleibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rousseaus Geschlechterkonzeption
- Rousseaus Bild der Frau
- Die weibliche Erziehung nach Rousseau
- Zur Aktualität von Rousseaus Geschlechterkonzeption
- Gender als soziale Konstruktion
- Gendergerechte Pädagogik – Die heutige Lösung der Geschlechtererziehung?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Jean-Jacques Rousseaus Geschlechterkonzeption, insbesondere sein Bild der Frau und seine Konzeption weiblicher Erziehung. Sie analysiert die Relevanz dieser Konzepte im Kontext aktueller Entwicklungen der Genderpädagogik und hinterfragt die Berechtigung feministischer Kritik. Die Arbeit befasst sich zudem mit der gegenwärtigen Auffassung von „Geschlecht“ und den pädagogischen Ansätzen im Umgang damit.
- Rousseaus Geschlechterordnung und die darin festgelegten Rollen von Mann und Frau
- Rousseaus Bild der Frau und die ihm zugeschriebenen Eigenschaften
- Rousseaus Konzept der weiblichen Erziehung im Vergleich zur männlichen Erziehung
- Aktuelle Entwicklungen in der Genderpädagogik und der Umgang mit dem Konstrukt „Gender“
- Relevanz und Kritik an Rousseaus Ansätzen im 21. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den anhaltenden Diskurs um Rousseaus Erziehungsroman „Émile oder über die Erziehung“, insbesondere im Hinblick auf seine Konzeption weiblicher Erziehung. Sie skizziert die Zielsetzung der Arbeit, die darin besteht, Rousseaus Geschlechterkonzeption im Kontext aktueller genderpädagogischer Entwicklungen zu analysieren und deren Aktualität zu hinterfragen. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der zeitlichen Gültigkeit von Rousseaus Ansätzen und nach der Berechtigung der feministischen Kritik in den Mittelpunkt.
Rousseaus Geschlechterkonzeption: Dieses Kapitel analysiert Rousseaus Vorstellung einer klar definierten Geschlechterordnung, in der Mann und Frau spezifische, gegensätzliche Rollen einnehmen. Rousseau argumentiert, dass Mann und Frau in allem, was nicht geschlechtsbezogen ist, gleich seien, aber geschlechtsbedingte Unterschiede im Hinblick auf die biologische Reproduktion bestehen. Er sieht den Mann als aktiv und stark, die Frau als passiv und schwach, wobei letztere dem Mann zu gefallen und sich ihm zu unterwerfen habe. Gleichzeitig räumt Rousseau der Frau eine „heimliche Macht“ ein, die auf ihren Reizen und ihrer Fähigkeit basiert, den Mann durch List und Schamgefühl zu beeinflussen.
Rousseaus Bild der Frau: Dieses Kapitel befasst sich mit Rousseaus Darstellung der Frau als Wesen, das primär dazu bestimmt ist, dem Mann zu gefallen. Seine Argumentation stützt sich auf eine naturgegebene Geschlechterordnung, die die Frau in eine untergeordnete Rolle gegenüber dem Mann stellt. Die Frau wird als verführerisch und listig beschrieben, ihre vermeintliche Schwäche wird als Mittel eingesetzt, um den Mann zu beeinflussen und seine Macht über sie zu untergraben. Dieser Abschnitt untersucht die Ambivalenz in Rousseaus Darstellung der Frau, die sowohl von Unterordnung als auch von subversiver Macht geprägt ist.
Die weibliche Erziehung nach Rousseau: Dieses Kapitel untersucht Rousseaus Erziehungsvorschlag für Frauen, der sich deutlich von seinem Konzept der männlichen Erziehung unterscheidet. Die Erziehung der Frau zielt darauf ab, sie auf ihre Rolle als Ehefrau und Mutter vorzubereiten, wobei die Entwicklung von Tugenden wie Gehorsam, Sanftmut und Fähigkeit zum Gefallen und der Hingabe an den Mann im Mittelpunkt steht. Im Gegensatz zum Jungen, der durch eigenständige Auseinandersetzung mit der Welt erzogen wird, soll die Mädchen durch gezielte Unterweisung und Anleitung in die weibliche Rolle sozialisiert werden. Das Kapitel analysiert die impliziten Machtstrukturen und die Einschränkungen, die Rousseaus Erziehungsmodell für Frauen mit sich bringt.
Schlüsselwörter
Jean-Jacques Rousseau, Geschlechterkonzeption, weibliche Erziehung, Genderpädagogik, Gender als soziale Konstruktion, feministische Kritik, natürliche Geschlechterordnung, Machtverhältnisse, soziale Rollen.
Häufig gestellte Fragen zu Rousseaus Geschlechterkonzeption
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert Jean-Jacques Rousseaus Geschlechterkonzeption, insbesondere sein Bild der Frau und seine Vorstellungen zur weiblichen Erziehung. Sie untersucht die Relevanz dieser Konzepte im Kontext aktueller Genderpädagogik und hinterfragt die feministische Kritik an Rousseau. Die Arbeit befasst sich mit der gegenwärtigen Auffassung von „Geschlecht“ und den damit verbundenen pädagogischen Ansätzen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Rousseaus Geschlechterordnung und die Rollen von Mann und Frau, Rousseaus Bild der Frau und ihre zugeschriebenen Eigenschaften, Rousseaus Konzept der weiblichen im Vergleich zur männlichen Erziehung, aktuelle Entwicklungen in der Genderpädagogik und den Umgang mit dem Konstrukt „Gender“, sowie die Relevanz und Kritik an Rousseaus Ansätzen im 21. Jahrhundert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu Rousseaus Geschlechterkonzeption, seinem Bild der Frau, seiner Konzeption der weiblichen Erziehung und die Aktualität seiner Konzeption im Kontext der Genderpädagogik, sowie ein Fazit. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der jeweiligen Aspekte.
Was ist Rousseaus Geschlechterordnung?
Rousseau postuliert eine klar definierte Geschlechterordnung mit gegensätzlichen Rollen für Mann und Frau. Obwohl er in nicht-geschlechtsspezifischen Bereichen Gleichheit annimmt, sieht er geschlechtsspezifische Unterschiede aufgrund der biologischen Reproduktion. Der Mann wird als aktiv und stark, die Frau als passiv und schwach dargestellt, wobei die Frau dem Mann gefallen und sich ihm unterwerfen soll. Er räumt ihr aber gleichzeitig eine „heimliche Macht“ durch Reize und Manipulation ein.
Wie beschreibt Rousseau die Frau?
Rousseau beschreibt die Frau primär als Wesen, das dazu bestimmt ist, dem Mann zu gefallen. Ihre vermeintliche Schwäche wird als Mittel zur Einflussnahme auf den Mann dargestellt. Seine Darstellung ist ambivalent, da sie sowohl Unterordnung als auch subversiv einsetzbare Macht beinhaltet.
Wie sieht Rousseaus Konzept der weiblichen Erziehung aus?
Rousseaus weibliche Erziehung zielt auf die Vorbereitung auf die Rollen als Ehefrau und Mutter ab. Tugenden wie Gehorsam, Sanftmut und die Fähigkeit, dem Mann zu gefallen, stehen im Mittelpunkt. Im Gegensatz zur männlichen Erziehung, die auf eigenständige Auseinandersetzung mit der Welt setzt, wird die weibliche Erziehung durch gezielte Unterweisung und Anleitung in die weibliche Rolle gelenkt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Jean-Jacques Rousseau, Geschlechterkonzeption, weibliche Erziehung, Genderpädagogik, Gender als soziale Konstruktion, feministische Kritik, natürliche Geschlechterordnung, Machtverhältnisse, soziale Rollen.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage untersucht die zeitliche Gültigkeit von Rousseaus Ansätzen und die Berechtigung der feministischen Kritik an seinen Theorien.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Zur Geschlechterkonzeption Jean-Jaques Rousseaus. Auswirkungen auf aktuelle Entwicklungen der Genderpädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1340887