Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob an artifiziellen Erzeugnissen de lege lata Urheber- oder Leistungsschutzrechte entstehen können und wem diese im gegebenen Fall zustehen. Bislang wurde diese Frage in der Rechtsliteratur vorwiegend anhand von Beispielen aus der Kunst, wie zum Beispiel dem Projekt The Next Rembrandt, einer KI, die Gemälde im Stil von Rembrandt erstellt, diskutiert. Weniger erörtert wurden bisher Beispiele aus der Musik, weshalb die Arbeit den Fokus auf selbige legt.
Der Rasenroboter mäht unseren Rasen, während Alexa uns verrät, wie das Wetter morgen wird, und das Übersetzungsprogramm DeepL schon mal die E-Mail an die spanischsprechende Kollegin übersetzt – Künstliche Intelligenz (KI) ist aus dem Alltag kaum noch wegzudenken. KI floriert und es vergeht selten eine Woche, in der kein neues intelligentes System auf den Markt kommt.
Auch in die Kreativbranche ist KI mittlerweile eingezogen. Kreative KI schreibt Texte, malt Bilder und komponiert Musik. Dabei entstehen kreative und originelle Werke, die sich rein äußerlich kaum von menschlichen Schöpfungen unterscheiden lassen. KI-Werke konnten bereits große Erfolge feiern, wie zum Beispiel das von einer KI erstellte Portrait Edmond de Belamy, das bei einer Kunstauktion für 432.500 US-Dollar versteigert wurde.
Von Menschen geschaffene Werke dieser Art sind nach dem Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (UrhG) schutzfähig. Vor dem Hintergrund der anthropozentrischen Ausrichtung des UrhG wird derzeit viel diskutiert, ob auch an Werken der KI Urheberrechte oder Leistungsschutzrechte entstehen können und wem diese im gegebenen Fall zustünden. Die Notwendigkeit eines Schutzes der KI-Werke ergibt sich, da diese Werke erst durch einen Rechtsschutz verkehrsfähig werden, das heißt lizenziert und verkauft werden können. Andernfalls sind die Werke gemeinfrei und können ungefragt übernommen und weiterverwendet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen der Künstlichen Intelligenz
- 2.1 Definition der Künstlichen Intelligenz
- 2.2 Schwache vs. starke künstliche Intelligenz
- 2.3 Kreative Künstliche Intelligenz
- 3. Schutzfähigkeit von Erzeugnissen der KI nach dem deutschen Urheberrecht
- 3.1 Schutzfähigkeit von Erzeugnissen der KI nach dem Urheberrecht im engeren Sinne
- 3.2 Schutzfähigkeit von Erzeugnissen der KI nach den Leistungsschutzrechten
- 3.3 Diskussion der Schutzfähigkeit des KI-Erzeugnisses Daddy's Car
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob an artifiziellen Erzeugnissen der Musik Urheber- oder Leistungsschutzrechte entstehen können und wem diese im gegebenen Fall zustehen. Sie untersucht die Schutzfähigkeit von KI-Werken nach dem deutschen Urheberrecht, wobei der Fokus auf Musikwerken liegt.
- Definition und Arten der Künstlichen Intelligenz (KI)
- Schutzfähigkeit von KI-Werken nach dem deutschen Urheberrecht
- Anwendbarkeit von Leistungsschutzrechten auf KI-Werke
- Diskussion der Schutzfähigkeit eines konkreten KI-Musikwerks
- Relevanz des Rechtsschutzes für die Verbreitung und Verwertung von KI-Musik
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Grundlagen der Künstlichen Intelligenz
- Kapitel 3: Schutzfähigkeit von Erzeugnissen der KI nach dem deutschen Urheberrecht
Dieses Kapitel stellt die Relevanz des Themas vor und führt in die Problematik des Urheberrechtsschutzes von KI-Werken ein. Es beleuchtet die rasante Entwicklung der KI im Bereich der Musik und stellt die Frage nach der Schutzfähigkeit von KI-generierten Werken.
Dieses Kapitel bietet eine grundlegende Einführung in die Künstliche Intelligenz. Es definiert den Begriff der KI, unterscheidet zwischen schwacher und starker KI und beleuchtet die Bedeutung der Kreativen KI im Kontext von Musikproduktion.
Kapitel 3 analysiert die Schutzfähigkeit von KI-Musikwerken nach dem deutschen Urheberrecht. Es untersucht die Anwendbarkeit des Urheberrechts im engeren Sinne und der Leistungsschutzrechte auf KI-generierte Musik.
Schlüsselwörter
Künstliche Intelligenz, Urheberrecht, Leistungsschutzrechte, KI-Musik, Musikproduktion, Schutzfähigkeit, Rechtsschutz, Kreativität, digitale Kunst, KI-Werke, Urheberrechtliche Schutzfähigkeit.
- Arbeit zitieren
- Amelie Probst (Autor:in), 2021, Urheberrechtliche Schutzfähigkeit von artifiziellen Erzeugnissen der Musik, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1340256