In dieser Hausarbeit möchte ich untersuchen, auf welche Weise Konflikte in der Reformationszeit gelöst wurden. Dabei stellt sich die Frage nach der Existenz alternativer Lösungswege. Gab es überhaupt wirkliche Alternativen zur militärischen Gewaltanwendung? Welche Optionen der Konfliktlösung hatte ein Herrscher in dieser Zeit, in der das Fehderecht immer noch präsent war, mitten im "Rechtsstaat"? Konnten diese Optionen praktisch verwirklicht werden oder existierten sie nur auf dem Papier?
Diese Fragen möchte ich am Beispiel Moritz von Sachsens erörtern, der in seinem kurzen, aber wirkmächtigen Leben mit vielgestaltigen Konflikten konfrontiert war und diese auch auf unterschiedliche Weise lösen konnte. Diese hochgestellte Persönlichkeit des Reiches bietet meiner Meinung nach, einen guten Zugang zu der oben genannten Problemstellung.
War Moritz von Sachsen der "Judas von Meißen", ein rückgratloser Opportunist, der um des eigenen Vorteils willen seine Konfessionsgenossen verriet? War er also ein skrupelloser Machtpolitiker? Verbündete er sich, kühl kalkulierend, mit dem Kaiser, um den innerwettinischen Konflikt zu seinen Gunsten zu entscheiden?
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1) Die Reichsverfassung als Instrument der Konfliktlösung zur Zeit Moritz` von Sachsens
- 2) Die Konfliktlösungsstrategie Moritz von Sachsens
- 2.1) Leitbilder und Einflüsse in den Jugendjahren
- 2.2) Moritz von Sachsen als Fürst des Reichs
- III. Fazit
- IV. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Konfliktlösung in der Reformationszeit am Beispiel Moritz von Sachsens. Die Arbeit analysiert, inwieweit die Reichsverfassung als Instrument zur friedlichen Konfliktbeilegung diente und wie Moritz von Sachsen in seinen Auseinandersetzungen mit der Herausforderung der Konfessionalisierung umging. Darüber hinaus wird beleuchtet, ob es neben militärischer Gewaltalternative Wege zur Konfliktlösung gab.
- Die Reichsverfassung und ihre Mechanismen der Konfliktlösung
- Die Rolle der Wahlkapitulation und des Reichstags in der Konfliktbeilegung
- Moritz von Sachsens Konfliktlösungsstrategie
- Leitbilder und Einflüsse auf Moritz von Sachsens Handeln
- Der Umgang mit Konflikten im Kontext des innerwettinischen und konfessionellen Konflikts
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Reichsverfassung als Instrument der Konfliktlösung in der Zeit Moritz von Sachsens betrachtet. Hierbei werden die Wahlkapitulation als Ausdruck des Konsenses zwischen Kaiser und Kurfürsten sowie die Bedeutung des Reichstags als Forum für Reichsstände hervorgehoben.
Das zweite Kapitel widmet sich Moritz von Sachsens Konfliktlösungsstrategie. Es wird seine Jugend und die Einflüsse auf seine politische Entwicklung sowie sein Handeln als Fürst des Reichs im Kontext der Konflikte seiner Zeit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Reichsverfassung, Konfliktlösung, Reformationszeit, Moritz von Sachsen, Wahlkapitulation, Reichstag, innerwettinischer Konflikt, konfessioneller Konflikt, Friedensfürst, Judas von Meißen, Machtpolitik, Konsensfindung, militärische Gewalt, Verhandlung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2008, Modelle der Konfliktlösung. Konflikte in der Reformationszeit am Beispiel Moritz von Sachsen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1325366