Die vorliegende Ausarbeitung beschäftigt sich mit Theodosius II. und den Frömmigkeitsinszenierungen des Kaisertums.
Theodosius II., geboren am 10. April 401 in der heutigen Türkei, war ein oströmischer Kaiser von 408 bis 450. Er war der einzige Sohn des Ostkaisers Arcadius. Im Jahre 402 wurde er als Säugling zum Mitkaiser ernannt und galt nach dem Tod seines Vaters in 408 als alleiniger Herrscher des Ostens.
Obwohl Theodosius II. 49 Jahre lang offizieller Kaiser des Oströmischen Reiches war und 42 Jahre als der alleinige Herrscher galt, regierten während seiner ganzen Herrschaft andere für ihn. Dazu gehören insbesondere seine Schwester Pulcheria. In diesem Sinne handelte Theodosius nie als Politiker oder als Militär. So wird sogar berichtet, dass er in seinen letzten Jahren die von ihm unterschriebenen Dokumente nicht einmal gelesen habe. Währenddessen konnte er sich seinen privaten Interessen hingeben und entwickelte eine Liebe zur Theologie. So kopierte er sogar theologischer Schriften und legte eine große Sammlung an.
Man machte sich lustig darüber, dass der Palast einem Kloster ähneln würde, in dem man sich der Nächstenliebe und der Frömmigkeit hingab. Die Schwester des Theodosius‘ II. widmete sich der Reliquienverehrung. Viele der strenggläubigen Christen sahen in ihrem Kaiser mehr einen Priesterkönig, der persönlich mit Gott sprach. Wie kam es jedoch zu solch einem Anschein?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frömmigkeitsinszenierungen des hauptstädtischen Kaisertums
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung untersucht die Rolle von Theodosius II. im Kontext der öffentlichen Frömmigkeitsinszenierungen des Oströmischen Reiches in Konstantinopel. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Inszenierungen und ihrer Bedeutung für die städtische Identität und die Bindung des Kaisers an die Hauptstadt.
- Reliquienüberführungen als Mittel zur Prestigegewinnung und Stärkung der städtischen Identität
- Die Bedeutung von Prozessionen und anderen öffentlichen Ritualen für die Repräsentation der Kaisermacht
- Die Integration des städtischen Raums in die gottesdienstliche Verehrung
- Die Rolle des Kaisers als Repräsentant der Stadt Konstantinopel
- Die Verbindung von Religion und Politik in der Inszenierung der öffentlichen Frömmigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Theodosius II. als Kaiser des Oströmischen Reiches vor und beleuchtet seine Rolle in der Geschichte. Sie erläutert, dass Theodosius II. zwar offiziell regierte, seine Herrschaft jedoch stark von anderen Personen, insbesondere seiner Schwester Pulcheria, beeinflusst wurde. Die Einleitung führt den Schwerpunkt der Arbeit auf die Frömmigkeitsinszenierungen des Kaisertums ein.
Frömmigkeitsinszenierungen des hauptstädtischen Kaisertums
Dieses Kapitel analysiert die Inszenierungen der öffentlichen Frömmigkeit in Konstantinopel während der Herrschaft Theodosius II. Es werden verschiedene Beispiele wie die Überführung von Reliquien, Prozessionen und die Einbeziehung des städtischen Raums in die gottesdienstliche Verehrung untersucht. Das Kapitel beleuchtet die Rolle dieser Inszenierungen als Mittel zur Repräsentation der Kaisermacht, zur Stärkung der städtischen Identität und zur Verbindung von Religion und Politik.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Theodosius II. und öffentliche Frömmigkeitsinszenierungen des hauptstädtischen Kaisertums, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1325046