„Lacan […] the most important and influential psychoanalyst since Freud.“ hatte einen sehr erheblichen Einfluss auf die Literaturkritik, da er die Einsichten in die menschliche Psyche Freuds mit den linguistischen und strukturalistischen Untersuchungen von Ferdinand de Saussure und Roman Jakobson kombinierte. Für die Ausführung seiner Theorie bilden die Kategorien des Imaginären, des Symbolischen und des Realen den methodologischen Kern. Er vertrat die Ansicht, dass es ohne diese drei Ordnungen „unmöglich sei, irgendetwas von der Freudschen Technik oder Erfahrung zu verstehen“ , die die Grundlagen für seine Arbeit darstellen. Das Imaginäre umschreibt den Bereich des Bildhaften und Eingebildeten. Am Beispiel lacanscher Psychoanalyse: der „imaginäre Vater“ wird im Ödipuskonflikt vom Kinde als allwissend und Phallus tragend imaginiert, auf den sich die kindliche Kastrationsangst richtet. Das Symbolische stellt die Struktur einer Gesellschaft oder Kultur dar, was für Lacan der Struktur von Sprache gleichkommt. Der „symbolische Vater“ entspricht der Funktion eines Vaters oder Ahnen, zu dem eine symbolische Schuld besteht. Das Reale ist „die am schwierigsten zu fassende Kategorie […] nicht die ‚Realität‘ […] das, was weder imaginierbar noch symbolisierbar ist.“ Der leibliche Vater stellt den „realen Vater“ dar. Lacan schreibt dem Symbolischen eine Dominanz zu gegenüber dem Realen und dem Imaginären (S.R.I.-Hierarchie).
Inhaltsverzeichnis
- Lacan und die literarische Kritik
- Das Imaginäre, das Symbolische und das Reale
- Die drei Instanzen des Subjekts: Ich, Ideal-Ich und Ichideal
- Das Spiegelstadium
- Die Fötalisation und die Subjektwerdung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert die psychoanalytischen Theorien von Jacques Lacan und ihre Bedeutung für die Literaturkritik, die Philosophie und die Kulturtheorie. Er untersucht die wichtigsten Konzepte Lacans, wie das Imaginäre, das Symbolische und das Reale, sowie die drei Instanzen des Subjekts: Ich, Ideal-Ich und Ichideal. Zudem wird das Spiegelstadium als wichtiger Entwicklungsprozess in der kindlichen Psyche beleuchtet und die Bedeutung der Fötalisation und Subjektwerdung im Kontext der lacanschen Theorie untersucht.
- Das Verhältnis von Sprache und Subjekt in der Psychoanalyse
- Die Entstehung des Ichs und die Rolle des Anderen
- Das Begehren als Motor des menschlichen Handelns
- Das Spiegelstadium und die Bedeutung der visuellen Wahrnehmung
- Lacans Theorie der Subjektwerdung und ihre Auswirkungen auf die Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
- Lacan und die literarische Kritik: Dieser Abschnitt stellt die Bedeutung der psychoanalytischen Theorien von Lacan für die Literaturkritik vor. Er erläutert, wie Lacan die Erkenntnisse von Freud mit den Ansätzen der Linguistik und des Strukturalismus kombiniert.
- Das Imaginäre, das Symbolische und das Reale: Dieser Abschnitt erklärt die zentralen Kategorien der lacanschen Psychoanalyse: das Imaginäre, das Symbolische und das Reale. Er zeigt, wie diese Kategorien die Struktur der menschlichen Psyche bestimmen und wie sie sich auf die Entwicklung des Subjekts auswirken.
- Die drei Instanzen des Subjekts: Ich, Ideal-Ich und Ichideal: Dieser Abschnitt analysiert die drei Instanzen, die nach Lacan das Subjekt antreiben, ethisch zu handeln: das Ich, das Ideal-Ich und das Ichideal. Er erläutert die jeweiligen Funktionen und Eigenschaften dieser Instanzen.
- Das Spiegelstadium: Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Spiegelstadium, einem wichtigen Entwicklungsprozess in der kindlichen Psyche. Er beschreibt, wie das Kind durch den Spiegel seine eigene Einheitlichkeit und das Ich entdeckt, und wie diese Erfahrung gleichzeitig die Entstehung von Narzissmus und Angst auslöst.
- Die Fötalisation und die Subjektwerdung: Dieser Abschnitt untersucht die Fötalisation und die Subjektwerdung in der lacanschen Theorie. Er erklärt, wie die Trennung vom Mutterleib eine schmerzhafte Erfahrung für das Kind darstellt und wie diese Erfahrung das Subjekt zum Begehren führt.
Schlüsselwörter
Lacan, Psychoanalyse, Imaginäres, Symbolisches, Reales, Ich, Ideal-Ich, Ichideal, Spiegelstadium, Fötalisation, Subjektwerdung, Begehren, Sprache, Kultur, Literaturkritik, Strukturalismus.
- Arbeit zitieren
- Fred Benthien (Autor:in), 2018, Jacques Lacans Theorie für die Allgemeinheit gewinnbringend erklärt, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1323617