Bietet der Aktivismus auf Twitter eine Lösung für körperbezogene, feministische Themen? Funktionieren Hashtags im virtuellen Raum, wenn es ganz praktisch um unzulässige Zugriffe auf Körper und ein Aufbegehren gegen heteronormative, patriarchale Strukturen geht? Hashtagkampagnen wie #Aufschrei, #NiUnaMenos und #MeToo sprechen dafür. Wurde sexuelle Belästigung bis hin zu geschlechterbezogener Gewalt gesellschaftlich wie politisch lange als individuelles Problem Einzelner angesehen und auch entsprechend behandelt, trugen besagte Hashtagproteste maßgeblich zur Offenlegung des systemischen Nexus zwischen Sexualität, Macht und Übergriffigkeit bei.
Als besonders prominentes Beispiel für das feministische Potenzial von Hashtagaktivismus gilt #MeToo, weshalb es im Zentrum dieser Hausarbeit steht. Neben den mit seiner Popularität einhergehenden Chancen für die feministische Sache stieß die Kampagne jedoch auch an Grenzen, beispielsweise in Form von ungewollten Konsequenzen, durch die Bildung hetzerischer Gegenöffentlichkeiten oder hinsichtlich der Herbeiführung realer politischer und rechtlicher Verbesserungen für die Situation von Betroffenen und die Rechenschaftspflichtigkeit der Täter:innen.
Internet und Digitalität sind aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken und prägen diverse Lebensbereiche – so hat sich auch die diskursive Aushandlung, wie Politik und gesellschaftliches Zusammenleben gestaltet werden sollten, zum Teil ins Netz verlagert. Onlineproteste profitieren von der Chance einer raschen Verbreitung und potenziell globalen Sichtbarkeit ihrer Anliegen, wobei Hashtagaktivismus via Social Media eine junge und besonders effektive Methode des E-Protests darstellt: Erstmals 2007 verwendet, entwickelte sich die der Hashtag zum Erfolgsrezept so mancher Onlinekampagne.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 1.1 Relevanz der Thematik
- 1.2 Forschungsfrage & Fallauswahl.
- 1.3 Vorgehen
- 2. Hauptteil...
- 2.1 Theoretischer Rahmen.
- 2.1.1 Funktionslogik (digitaler) Proteste..
- 2.1.2 Verhältnis zwischen digitalen & analogen Protesten
- 2.2. Rolle von (Twitter-)Hashtags für feministischen Aktivismus....
- 2.3 Potenzial von Hashtagprotesten für feministische Anliegen am Beispiel von #MeToo…........
- 2.3.1 Entstehungsgeschichte & Entwicklung
- 2.3.2 Quantitative Resonanz..
- 2.3.3 Mediale & gesellschaftliche Resonanz..
- 2.3.4 Politische Resonanz.....
- 3. Schlussbetrachtung.....
- 3.1 Fazit.....
- 3.2 Weiterer Forschungsbedarf..
- 4. Verzeichnisse......
- 4.1 Abbildungsverzeichnis.
- 4.2 Literaturverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Chancen und Grenzen von feministischen Hashtagprotesten auf Twitter, indem sie den Fall von #MeToo als Beispiel heranzieht. Ziel ist es, die Rolle von Hashtags im Kontext von feministischen Anliegen zu beleuchten und zu analysieren, inwieweit diese Form des Protests zu realem Einfluss führen kann.
- Funktionslogik (digitaler) Proteste
- Verhältnis zwischen digitalen & analogen Protesten
- Rolle von (Twitter-)Hashtags für feministischen Aktivismus
- Potenzial von Hashtagprotesten für feministische Anliegen
- Analyse von #MeToo hinsichtlich seiner quantitativen, medialen, gesellschaftlichen und politischen Resonanz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas feministischer Hashtagproteste auf Twitter dar und führt die Forschungsfrage und den Fall von #MeToo ein. Der Hauptteil beleuchtet zunächst den theoretischen Rahmen von Protesten im Allgemeinen und von Onlineprotesten im Besonderen, wobei die Funktionslogik und das Verhältnis zwischen digitalen und analogen Protestformen untersucht werden. Im Anschluss wird die Rolle von (Twitter-)Hashtags für feministischen Aktivismus betrachtet, bevor das Potenzial von Hashtagprotesten für feministische Anliegen am Beispiel von #MeToo analysiert wird. Hier werden die Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Kampagne, ihre quantitative Resonanz sowie ihre mediale, gesellschaftliche und politische Resonanz beleuchtet.
Schlüsselwörter
Feministischer Aktivismus, Hashtagproteste, Twitter, #MeToo, Onlineproteste, digitale Protestformen, soziale Medien, gesellschaftliche Resonanz, politische Resonanz, Geschlechtergerechtigkeit, Sexualität, Macht, Übergriffigkeit, Diskurs, Medien, Öffentlichkeit.
- Arbeit zitieren
- Ariatani Wolff (Autor:in), 2022, #metoo und feministischer Hashtag-Aktivismus auf Twitter. Protest im leeren Raum oder Mobilisierung mit realem Einfluss?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1315944