Filme begegnen uns überall und in den verschiedensten Formen: als Kinofilm, Fernsehspiel, Werbespot, Dokumentarfilm, Teil einer Serie usw. Sie hinterlassen Eindruck und bieten Anlass zur Kommunikation. Sie können unterhaltende, bildende, manipulierende oder aufklärerische Wirkung haben. Deswegen sollten wir sie sehen lernen.
In der Schule spielen Filme bisher hauptsächlich in natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern eine Rolle, im Deutschunterricht meist als gut gemeinte Zugabe und Belohnung „für die anstrengende Lektürearbeit“ in Form von Literaturverfilmungen (Abraham/Kepser 2006, S.146). Oft werden dann die beiden, doch so verschiedenen Medien miteinander verglichen und es herrscht Konsens darüber, dass der Film gegenüber der literarischen Vorlage verliert. Das liege vor allem daran, dass die Phantasie keinen Platz habe, sich zu entfalten und man von der Umsetzung enttäuscht sei, weil sie nichts mit der eigenen Vorstellung zu tun habe. Solche Ergebnisse sind auf die Dauer wenig befriedigend und ein Erkenntnisgewinn bleibt aus. Die wenig produktive und oft unsichere Herangehensweise der Lehrenden an Filme kann man unter anderem damit begründen, dass „eine Filmdidaktik nicht existiert – sie ist nur in Ansätzen sichtbar“ (Pfeiffer/Staiger 2008, S.2).
Zuerst ist allerdings die Einsicht erforderlich, dass Filme ästhetische Produkte sind, an welche man mit analytischem Werkzeug und interpretatorischer Kompetenz herangehen muss. Dann können sich vor allem Deutschlehrer eingestehen, dass in der Beschäftigung mit dem Medium Film durchaus Potential liegt, das auch im Umgang mit Literatur hilfreich und erhellend ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aktuelle Situation der Filmdidaktik
- ,,Elaboriertes Sehen“ statt ,,unkritischer Konsum“
- Affinität zur Literatur - Die erzählende Instanz
- Die Perspektive
- Erzählzeit und erzählte Zeit
- Zeitraffung und Zeitdehnung
- Vorgreifen und Rückwenden
- Gegenwart und Gleichzeitigkeit
- Montage
- Filme im Unterricht
- Film und literarischer Text
- Raumsymbolik
- Methoden
- Hilfsmittel
- Filmbildung mit Filmkanon?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wie Filme im Unterricht eingesetzt werden können. Sie analysiert die aktuelle Situation der Filmdidaktik und argumentiert für die Notwendigkeit eines bewussten Umgangs mit dem Medium Film. Die Arbeit untersucht die Affinität von Film und Literatur, insbesondere die erzählende Instanz und die Montagetechnik. Sie beleuchtet die Bedeutung von Raumsymbolik im Film und diskutiert die Möglichkeiten der Filmbildung mit einem Filmkanon.
- Die Bedeutung von Filmen in der Sozialisation und im Alltag
- Die Notwendigkeit eines „elaborierten Sehens“ statt „unkritischem Konsum“
- Die Affinität von Film und Literatur
- Die Rolle von Raumsymbolik im Film
- Die Diskussion um einen Filmkanon in der Filmbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas „Film als Unterrichtsgegenstand“ dar und kritisiert die bisherige, oft unkritische und wenig produktive Herangehensweise an Filme im Deutschunterricht. Sie betont die Notwendigkeit eines analytischen und interpretatorischen Umgangs mit Filmen, um deren ästhetische Qualität und Bedeutung zu erschließen.
Das Kapitel „Aktuelle Situation der Filmdidaktik“ beleuchtet die eklatante Lücke in den Fachdidaktiken, die sich mit dem Medium Film auseinandersetzen. Es wird die zunehmende Bedeutung von Filmen in der Sozialisation und im Alltag hervorgehoben und die Notwendigkeit eines bewussten Umgangs mit dem Medium Film betont.
Das Kapitel „‚Elaboriertes Sehen‘ statt ‚unkritischer Konsum‘“ argumentiert für eine kritische und bewusste Rezeption von Filmen im Unterricht. Es wird die Notwendigkeit eines „elaborierten Sehens“ betont, das über den bloßen Konsum hinausgeht und die Analyse von Filmen als ästhetische Produkte ermöglicht.
Das Kapitel „Filme im Unterricht“ untersucht die Möglichkeiten des Einsatzes von Filmen im Deutschunterricht. Es werden die Affinität von Film und Literatur, die Bedeutung von Raumsymbolik im Film und die Methoden der Filmanalyse beleuchtet.
Das Kapitel „Filmbildung mit Filmkanon?“ diskutiert die Frage, ob ein Filmkanon für die Filmbildung sinnvoll ist. Es werden die Vor- und Nachteile eines solchen Kanons erörtert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Filmdidaktik, Film als Unterrichtsgegenstand, „elaboriertes Sehen“, Film und Literatur, Raumsymbolik, Filmkanon, Filmbildung, Medienkompetenz, kritische Rezeption.
- Arbeit zitieren
- Anja Schroth (Autor:in), 2008, Das Medium Film als Unterrichtsgegenstand, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/130969