Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind die klitischen Sequenzen (Clitic Clusters) im modernen (Standard-)Spanischen. In diesen Sequenzen zeigen sich eine Reihe von Beschränkungen und Modifikationen, die auf den ersten Blick willkürlich erscheinen. Bei näherer Betrachtung lassen sie sich jedoch auf einfache zugrundeliegende Prinzipien reduzieren. So wird deutlich, daß die Abfolge der spanischen Klitika durch ihre morphologischen Eigenschaften festgelegt zu sein scheint, während ihre Kombinationsmöglichkeiten durch Syntax und Phonologie bedingt werden. Traditionelle serielle Ansätze können diesem Umstand nicht hinreichend Rechnung tragen. Die Optimalitätstheorie (Prince/Smolensky 1993) legt eine parallele Betrachtung der Bedingungen verschiedener sprachlicher Module zugrunde und bietet damit eine gangbare Alternative.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- THEORETISCHER RAHMEN
- BEGRIFFSKLÄRUNGEN
- ENTWICKLUNG DER SPANISCHEN KLITISCHEN PRONOMINA
- LATEIN UND SPANISCH
- Pronomina der 1. und 2. Person
- Pronomina der 3. Person
- Stellung der Klitika
- SPANISCHE Klitika im MITTELALTER
- KLITISCHE PRONOMINA IM HEUTIGEN SPANISCH
- DAS INVENTAR
- Pronomina der 1./2. Person
- Pronomina der 3. Person
- Leísmo, laísmo, loísmo
- KLITIKA als Bündel moRPHOLOGISCHER MERKMALE
- FUNKTIONEN der KlitikA
- Klitika und Argumente
- Subjekt
- Objekte
- Direktes Objekt
- Indirektes Objekt
- Andere Funktionen
- Inhärente Klitika
- Adressor-Klitika
- EIGENSCHAften von KlitIKA
- AFFIX KLITIKON-WORT
- KLITIKA ALS ‘OBJEKTIVE KONJUGATION’
- ARGUMENTE GEGEN DEN FLEXIONSAFFIXSTATUS SPANISCHER KLITIKA
- KLITIKA IM CLUSTER
- DATENLAGE
- BISHERIGE LÖSUNGSANSÄTZE
- SYNTAKTische DerivatIONEN
- Phrasenstrukturregeln
- Klitika in neueren syntaktischen Ansätzen
- OBERFLÄCHENFILTER FÜR CLITIC CLUSTER
- MORPHOLOGISCHE TEMPLATES
- KLITIKA IN DER OPTIMALITY THEORY
- WARUM ERSCHEINEN ÜBerhaupt Klitika?
- FAITHFULNESS
- Klitisches Inventar - Constraint-System
- EXKURS 1: LEÍSMO UND LAÍSMO
- LINEARE ABFOLGE DER KLITIKA
- Align-Left
- Zwei dritte Personen
- Das Problem mit se
- Align-Right
- EXKURS 2: ME SE-DIALEKTE
- KOMBINATIONSBESCHRÄNKUNGEN
- Spanische se-Ellipse
- Weitere Konsequenzen aus Antihomophony (* XX)
- Die 'spurious se'-Regel
- Zweiersequenzen
- Dreiersequenzen
- Der me lui / I-II Constraint
- * I-II-Beschränkungen
- * me-lui-Beschränkungen
- EXKURS 3: FLOATING GENDER AND NUMBER
- ZUSAMMENFASSUNG
- SCHLUSSBEMERKUNG
- ANHANG
- ABKÜRZUNGEN
- CONSTRAINTS
- KORPUS
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit dem Verhalten spanischer klitischer Pronomina in Sequenzen. Ziel ist es, die komplexen Interaktionen zwischen Syntax, Morphologie und Phonologie zu beleuchten, die die Kombinierbarkeit und Positionierung dieser Elemente bestimmen. Die Arbeit analysiert die Beschränkungen und Modifikationen, die in klitischen Sequenzen auftreten, und untersucht verschiedene Lösungsansätze, um die beobachtbaren Phänomene zu erklären.
- Die sprachhistorische Entwicklung der spanischen klitischen Pronomina
- Die morphologischen und syntaktischen Eigenschaften von Klitika
- Die Kombinationsmöglichkeiten und Abfolge von klitischen Pronomina in Sequenzen
- Die Rolle der Optimality Theory (OT) bei der Erklärung von klitischen Sequenzen
- Der Vergleich mit anderen romanischen Sprachen und Objektkongruenzsprachen wie dem Ungarischen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den theoretischen Rahmen der Arbeit vor und definiert den Begriff „Klitikon“. Sie skizziert die sprachhistorische Entwicklung der spanischen klitischen Pronomina und präsentiert das Inventar des heutigen Spanisch. Anhand der Eigenschaften dieser Pronomina wird der Klitikstatus der betreffenden Elemente untersucht.
Kapitel 2 befasst sich mit der Kombination und Abfolge mehrerer klitischer Pronomina in Sequenzen. Es werden verschiedene Lösungsansätze für die beobachtbaren Beschränkungen und Modifikationen vorgestellt und bewertet. Die Arbeit zeigt, dass klitische Sequenzen nicht mit Modellen erfasst werden können, die sich auf ein einzelnes sprachliches Modul beschränken. Vielmehr scheinen die Abfolge der spanischen Klitika durch ihre morphologischen Eigenschaften festgelegt zu sein, während ihre Kombinationsmöglichkeiten durch Syntax und Phonologie bedingt werden. Die Optimality Theory (OT) wird als eine Alternative zu traditionellen seriellen Ansätzen vorgestellt und die Vorschläge von Grimshaw (1997) und Gerlach (1998, 1999) zur Erklärung von Klitiksequenzen in den romanischen Sprachen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen spanische Klitika, klitische Sequenzen, Optimality Theory, Morphologie, Syntax, Phonologie, Kombinationsbeschränkungen, Abfolge, Leísmo, Laísmo, Loísmo, romanische Sprachen, Objektkongruenzsprachen, Ungarische Sprache.
- Arbeit zitieren
- Imme Kuchenbrandt (Autor:in), 1999, Sequenzbeschränkungen der spanischen Klitika, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/129832