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Hausarbeit, 2022
12 Seiten, Note: 1,0
Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention
1 Einleitung
2. Depression : Krankheitsbild
2.1 Definition der Depression
2.2 Diagnostik und Klassifikation der Depression nach ICD-10
2.3 Symptome von Depression nach ICD -10
3 Depression im Alter
3.1 Einführung zum Thema Altersdepression
3.2 Diagnostik der Altersdepression
3.2.1 Symptome und Erscheinungsformen von Depression im hohen Lebensalter
3.2.2 Geriatrische Depressionsskala als Screeningverfahren bei Altersdepression
3.3 Therapie für die Altersdepression
3.3.1 Psychotherapie für Altersdepression:
3.3.2. Psychopharmakotherapie bei Altersdepression:
4. Depression in Bundesrepublik Deutschland
4.1 Altersdepression in Deutschland
4.2 Depression in der allgemeine Bevölkerung in Deutschland
4.3 Geschlechtsunterschied in der Altersdepression
6 Ursachen von einer Depression im unserer Modern Gesellschaft
6.1 Depression durch Finanziellen Situation „ Armut „
6.2 Depression aufgrund von Herkunft
6.3 Depression im Zusammenhang mit dem Sozialen Umfeld:
7. Bewältigungsstrategien für Depression besonders bei ältere Menschen
8. Fazit
Literaturverzeichnis
„Depression ist die Rache des Verdrängten“, dieses Zitat ist von dem deutschen Philosophen und Pädagogen Andreas Tenzer (1954). Viele Menschen in unserer jetzigen Gesellschaft fühlen sich unterbewusst durch Unzufriedenheiten mit sich selbst oder mit ihrem Umfeld, psychisch und auch seelisch verdrängt, man spricht hierbei von Depression. Häufig betroffen von diesem unangenehmen Gefühl sind Menschen im hohen Lebensalter. Man kann es deutlich im Altenheim oder in Geriatrischen Einrichtungen sehen wieviel Menschen davon betroffen sind. Martin Steinbach schreibt in seinem Buch, dass: „die Depression bei über 65- Jährigen mit 10 bis 15 % die häufigsten psychische Erkrankung (bei der Bevölkerung 5-8%), in Altenheim steigt die Erkrankungsrate sogar auf26-40%, (Steinbach 2011, S.7). Dadurch stellt sich die Frage:
„Warum Altersdepression in unserer modernen Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland häufiger auftritt?
Für diese Hausarbeit habe ich mir als Methode die Recherche und Nutzung von verschiedenen relevanten Literaturen zunutze gemacht, welche diese Fragestellung beantworten konnten und dort die Meinung der Autoren entnommen und analysiert.
Diese Hausarbeit wird in mehreren Kapiteln unterteilt. Im ersten Kapitel geht es um das Thema Depression als Krankheitsbild. Danach wird im zweiten Kapitel das Thema Depression im Alter genauer angeschaut und spezifiziert, in verschiedenen Aspekten wie Diagnostik, Symptomatik und vieles mehr. Im nächsten Kapitel möchte ich einen Überblick zur Depression im Alter in der Bundesrepublik Deutschland schaffen. Das nächste Kapitel beschäftig sich mit dem Thema „Suizid“, als Folge einer Depression. Danach folgt das Kapitel mit dem Thema Ursachen der Depression in unserer modernen Gesellschaft. Und im letzten Kapitel möchte ich auf die Bewältigungsstrategien für Depression, speziell für ältere Menschen, eingehen.
Das Ziel dieser Hausarbeit ist nicht nur herauszufinden welche Faktoren für die Häufigkeit der Altersdepression in Deutschland verantwortlich sind, sondern diesen Menschen Hilfe und Unterstützung zu ermöglichen.
Unter Depression versteht man eine psychische Belastung oder Erschöpfung eines Menschen „ Die Depression ist eine psychische Krankheit, und es sei unterstrichen, dass Depression nicht Geisteskrankheit bedeutet! Ein depressiv kranker Mensch ist nicht irre oder verrückt, sondern „gemütskrank ““ (Wolfersdorf 2011, S.5). Menschen, die an einer Depression leiden können, meistens ihre Gefühle, Emotionen oder ihren Verhalten selbst nicht kontrollieren. Depressive Menschen sind Menschen, die keinen Ausweg für die Probleme, welche sie psychisch unterdrücken finden. Deswegen ist es wichtig zu verstehen was für ein Problem dahinter steckt, warum ein Mensch, sich so fühlt wie er sich gerade fühlt. Depression verläuft unterschiedlich, so dass man heute nicht mehr von einem einheitlichen Krankheitsbild ausgehen kann. Die Entstehung dieser Krankheit wird von medizinischen Schulen unterschiedlich interpretiert. Man hat sich dann darauf geeinigt nur auf den Schweregrad der Symptome von Depressionen zu fokussieren (vgl. Steinbach 2011, S.13). Bei jedem Menschen ist es anders, wie die Krankheit Depression aussieht und verläuft. Es ist schwer zu sagen, ob der Mensch an Depression erkrankt ist, nur weil er sich in seinem Gefühl verdrängt fühlt und dadurch typische Anzeichen einer Depression zeigt.
Die depressiven Störungsbilder unterteilen sich nach Klassifikationen in der ICD- 10 (vgl. WHO 2011, zit. n. Heidenblut 2012, S.12) in vier verschiedenen Kapiteln: F3 steht für affektive Störung, F4 ist die Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstörung, F6 steht für Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit und das letzte ist F2 welches für: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen steht.
Heidenblut (2012. S. 11) verweist darauf, dass die Krankheitsbilder mit depressiver Symptomatik, die in der ICD-10 beschrieben werden, sie sind hauptsächlich in Kapitel F3 unter den affektiven Störungen kodiert.
Die depressiven Störungen werden bei jeder Betroffenen unterschiedlich angezeigt. Sonja Heidenblut beschreibt drei Hauptsymptome von Depression nach der ICD 10 laut WHO (vgl. WHO 2011, zit. n. Heidenblut 2012. S. 14).
Bei dem ersten Hauptsymptom zeigt der Betroffene eine depressive Stimmung, welche ein deutlich ungewöhnliches Ausmaß annimmt. Dies geschieht die meiste Zeit des Tages, fast jeden Tag, im Wesentlichen unbeeinflusst von den Umständen und mindestens zwei Wochen andauernd. Hier verliert der Betroffene sein Selbstwertgefühl, macht sich selbst Vorwürfe und hat suizide Gedanken.
Beim zweiten Hauptsymptom hat der Betroffene das Interesse oder Freude an Aktivitäten verloren, welche für Ihn normalerweise angenehmen waren.
Beim dritten Hauptsymptom einer Depression zeigt der Betroffene verminderten Antrieb oder leidet unter gesteigerte Ermüdbarkeit, dazu kommen Schlafstörungen und Appetitlosigkeit mit darauffolgendem Gewichtverlust.
Laut einer Zeitschrift von S.G Riedel-Heller et al (2012, S.1373) , gehört Depression zu den häufigsten psychischen Störungen im hohen Lebensalter. Diese Aussage bestätigt Wolfsdorf und Schüler (2005, S. 11) in dem sie darauf verweisen, dass neben einer demenziellen Erkrankung depressive Störungen die häufigsten psychischen Erkrankungen im höheren Lebensalter sind. Davon geht man aus, dass sich viele ältere Menschen oft psychisch belastet und unterdrückt fühlen, was ihren Alltag natürlich noch schwerer macht.
Wenn man über Altersdepression spricht, verbindet man diese schnell mit dem Alter als Zahl, also Menschen mit zunehmend hohem Lebensalter, welche auch in dieser Hausarbeit eigentlich gemeint ist. Wobei Franzese (2020, S. 53) davon ausgeht, dass Alter auf verschiedene Weise betrachtet werden kann nach dem er den Verweis von Mirowsky und Ross (1992) betrachtet. Diese letzte unterscheidet fünf Ansicht des Alterns. Alter kann als Reife, Alter als Verfall, Alter als Abfolge von Lebensphase, Altern als Überleben und Alter als historischer Trend. Wenn man über Altersdepression spricht, spielen die zwei Aspekte des Alterns, Verfall und das Altern als Lebensphase eine sehr große Rolle. Unter dem Verfall ist zu verstehen, dass ältere Menschen ihre körperlichen, geistigen, sowie psychischen Fähigkeiten langsam verlieren, was die zunehmende Krankheit prägt. Dazu zählt die Depression als psychischer Verfall. Das Altern als Lebensphase bedeutet, dass Menschen verschiedene Phasen des Lebens durchlaufen, in denen man verschiedene Rollen und Aufgaben übernimmt. Beendet oder verliert der Mensch diese Rolle, wirkt sich dies negativ auf seine Psyche aus.
„Da depressive Störungen im Alter nicht mehr gesondert klassifiziert werden, geht man per Definitionen davon aus, dass bei Patienten im höheren Lebensalter grundsätzlich die gleichen Symptome vorliegen wie bei jüngeren “ (Heidenblut 2012, S. 41). Das heißt, dass ältere Menschen die Symptome wie oben genannt (2.3) Symptome von Depression nach ICD 10, auch haben. Der Schweregrad der Depression ist jedoch unterschiedlich je nach dem wie viele Symptome der Betroffene zeigt. Heidenblut (2012, S. 14) verweist, dass Depression sich durch drei Schweregrade unterscheiden. Bei der leichten Depression zeigt der Betroffene mindestens zwei Hautsymptome mit zwei weiteren Symptomen. Bei der mittleren Depression, sind zwei Hauptsymptome mit mindestens drei weiteren Symptomen vorhanden. Im schwersten Grad einer Depression sind alle drei Hauptsymptome sowie mindestens vier weitere Symptome bei der Betroffenen zu sehen.
Doch Steinbach (2011, S. 29-32) verweist auf typische Symptome bei Depression bei älteren Menschen. Depression bei Menschen in hohen Lebensaltern wird durch Vegetative Störungen. Also durch Stress und psychische Belastungen können ältere Menschen Symptome wie zum Beispiel, Durchfall, Schwitzen oder Herzrhythmusstörungen zeigen. Dazu zeigen ältere Menschen hypochondrische Befürchtungen, sie haben ständige Angst krank zu sein. Diese Angst wird nicht als Gefühle wahrgenommen, sondern löst wiederum vegetativen Störungen aus. Die kognitiven Störungen spielen auch eine große Rolle im hohen Lebensalter, die Gedächtnis-, Merk- und Denkstörungen werden rasch zunehmen. Als weitere Symptom können paranoide oder wahnhafte Symptome auftreten. Der Betroffene zeigt Wahngedanken, Krankhafte Schuldgefühle oder Existenzängste. Das letzte Symptom ist der Todesangst, ältere Menschen haben Angst vor dem Tod. Diese typischen Symptome sind bei älteren Menschen, die an einer Depression leiden, sehr geprägt. Es ist wichtig die Ursachen zu erkennen und dementsprechend zu beseitigen.
In Deutschland werden GDS, Geriatrische Depressionsskala für das Früherkennungsverfahren einer Depression speziell für ältere Menschen verwendet. Diese gilt in Deutschland als aktuelles Messinstrument für die Altersdepression (vgl. Heidenblut 2012, S. 107). In dieser GDS werden Selbstbeurteilungsfragebögen, welche einfach, ökonomisch und für ältere Menschen leicht zu beantworteten sein sollen und an deren Leistungsvermögen angepasst ist (vgl. Gauggel & Birk- ner, 1998 zit. n. Heidenblut 2012, S. 101). Die Personen, bei denen man vermutet, dass sie unter einer Depression leiden, werden in diesem Fall mit Ja- Nein Fragen befragt, um genau festzustellen, ob sie wirklich eine Depression haben oder nicht.
Es gibt verschiedene therapeutische Maßnahmen, welche für die Altersdepression angewendet werden können, um den Menschen zu helfen.
- Psychodynamische Therapie: Diese ist eine der Therapieformen für die Behandlungen der Altersdepression und wird auch als tiefenpsychologisches Verfahren genannt. Man beschreibt dieses therapeutische Verfahren, als ein Verfahren, welches sich nicht nur mit dem bewussten Seelenleben beschäftigt, sondern auch gezielt mit den unbewussten Prozessen. Es kommt öfters vor, dass Menschen Ängste oder Wünsche haben, welche sie nicht bewusst wahrnehmen. Wenn dies auf Dauer vorkommt, also diese Ängste und Wünsche immer verdrängt werden, dann kann es zu einer pathologischen Entwicklung kommen (vgl. Wolfersdorf und Schüler 2005, S.96). Das Ziel dieser Therapie ist es unbewusst Zusammenhänge zu verstehen und zu verarbeiten, in dem der Therapeut eine Rolle zum Beispiel, als der Sohn des Betroffenen einnimmt und beide eine tragfähige Beziehung bilden und führen Gespräche durch. Während der Rollübernahme wird von beiden Seiten Reflexion erwartet (vgl. Heidenblut (2012, S.67). Durch das vertrauensvolle Gespräche werden unbewusste Ängste, Ärgere und alles was die Betroffenen psychische belasten, ausgelöst und verarbeitet.
- Kognitiv-behaviorale Therapie es wird auch als kognitive Verhaltenstherapie bezeichnet (KVT.). Wolfersdorf und Schüler (2005, S.100) gehen auf die Meinung von Beck (1986) ein, dass Menschen mit depressiven Störungen sich für Unfähig und Wertlos fühlen nach einem Fehler. Depression entstehen durch eigene Denkfehler der Menschen, die alltäglichen Ereignisse werden falsch interpretiert und dadurch kommt es zu einem negativen Gedanken (vgl. Beck,1979 Zit. n. Wolfersdorf und Schüler (2005, S. 100). Der Betroffene fühlt sich durch negative Gedanken schuldig und somit verliert er sein eigenes Selbstwertgefühl, welches ihn dazu bringt, depressiver zu werden. Diese Therapie wird genutzt, damit depressiver Menschen sich wieder wertvoll fühlen und aus diesem Denkfehler rauskommen.
Neben der Psychotherapie, um die Depression bei Menschen im hohen Lebensalter zu behandeln, kommen auch Psychopharmaka zum Einsatz. Diese Psychopharmakotherapie basiert auf einer medikamentösen Therapie mit Antidepressiva, welche für den Betroffene eine stimmungsaufhellende Wirkung ermöglichen . Wittchen et al. (2010, S.29) erwähnen, dass sich die Antidepressiva durch ihre verschiedenen Wirkstoffe unterscheiden, so wirken diese nicht nur stimmungsaufhellend, sondern die können auch den Antrieb der Betroffene neutralisieren, steigern oder dämpfen, die Angst der Betroffene lösen oder einfach den Betroffenen beruhigen. Die Auswahl von passenden Medikamenten soll nach bestimmt Kriterien erfolgen. Wolfersdorf und Schüler (2005, S.129) geht auf die vier Aspekte zu Auswahl der passenden Medikamente für den Betroffene. Zuerst soll auf die psychopathologischen Syndrome geachtet werden. Dann sollen die Medikamente an die Eigenschaften und Charakteristika der Betroffenen gerichtet sein, wie zu Beispiel an das Alter, kognitive Fähigkeiten der Menschen sowie seine somatische Komorbidität, um Neben- und Wechselwirkung zu vermeiden. Die Antidepressiva mit möglichst geringer oder garkeinem anticholi- nergen Effekt, also nicht zu Verwirrtheit führend, soll als erste Wahl genommen werden, zum Beispiel Sertralin. Beim letzten Aspekt geht es um die Behandlungsdauer. Bei Akutbehandlung soll der Betroffene die Antidepressiva 6 bis 8 Wochen einnehmen, bei Erhaltungstherapie 8 bis 12 Monate und bei Langezeittherapie 1 bis 3 Jahre.
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