Die Arbeit setzt sich mit dem Eid im mittelalterlichen Recht auseinander. Ausgehend von der christlichen Theologie entwickelte sich der Eid in der mittelalterlichen Gesellschaft zu einem wichtigen Rechtsinstitut zur Stabilisierung sozialer Beziehungen. Das Papsttum nutzte den Eid, um durch persönliche Bindung der Bischöfe seine Herrschaft über die Kirche zu festigen. In den verschiedenen europäischen Ländern versuchten die Herrscher, ihre Untertanen durch Eide unmittelbar an sich zu binden.
Mit dem Eid der Untertanen korrespondierten Eide des Herrschers, wodurch es zu einer Begrenzung der herrscherlichen Gewalt durch das Recht kam. Zugleich war der Eid die Grundlage der neuen Rechtsinstitute Landfrieden, Körperschaft und städtische Kommune. Schließlich fungierte der Eid im Wirtschaftsleben als Sicherungsmittel bei beinahe jedem Vertragsschluss und begründete die Zuständigkeit der kirchlichen Gerichte als einem effizienten, überregionalen Justizsystem.
Inhaltsverzeichnis
A. Theologische Grundlagen
I. Begriff des Eides
II. Biblische Aussagen zum Eid
III. Der Eid in der patristischen Theologie
IV. Scholastische und kanonistische Eideslehre
1. Gültigkeit des Eides
2. Erlaubtheit des Eides
V. Periurium
B. Der Eid im kanonischen Recht
I. Der bischöfliche Amtseid
1. Die Entwicklung bis zum 11. Jahrhundert
2. Der Eid ab der Gregorianischen Reform
3. Rechtscharakter des bischöflichen Amtseides
II. Das Papsttum und der Eid
1. Der kirchliche Einfluss auf den Eid bis zur Gregorianischen Reform
2. Die Entstehung der päpstlichen Gewalt über den Eid
C. Der Eid im weltlichen Recht
I. Der Untertaneneid
II. Der Eid des Herrschers
1. Die Entsakralisierung des sacre
2. Der Krönungseid
3. Herrscherliche Eide und die Stellung der Stände
III. Eid und Stadtherrschaft
IV. Die städtische coniuratio
1. Die Entwicklung der coniuratio als Rechtsinstitut
2. Die kommunale coniuratio
3. Weitere Eide im städtischen Rechtskreis
V. Der Eid im Wirtschaftsleben
D. Ergebnis
- Quote paper
- Bastian Zahn (Author), 2006, Der Eid im mittelalterlichen Recht. Theologische Grundlagen, kanonisches und weltliches Recht, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1284665